Abhandlung über die Natur

nuriye

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Vorwort"Ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden Darum erschuf ich die Welt." (Hadithu-l’Qudsi = ein außerquranisches Wort Gottes)
In diesem Hadith offenbart uns Gott den Sinn Seiner Schöpfung und die tiefe, dahinter verborgene Weisheit ihres Schöpfers.Wie wir das in anderer Form bereits in den Evangelien gelesen haben; besteht der Sinn des Lebens in der Erkenntnis Gottes und die Bewußtwerdung Seiner Schöpfung ist ihr Ziel. Gott schuf den Menschen, damit er an Ihn glaube, ihn anbete und Ihm diene.So brennt denn im Herzen eines jeden Menschen eine unstillbare Sehnsucht nach Ewigkeit und Urısterblichkeit, nach Klarheit, nach Schörıheit und Vollendung. Das irdische Leben vergeht wie ein Frühling und so, wie Rosen und Kirschblüten verwelken. Niemand vermag es ganz und bis zum Ende zu genießen• Was bleibt ist Trauer und Zorn. Ein Abgrund tut sich auf gleich einer Sucht, die keine Sehnsucht zu befriedigen vermag und den nur Gott allein mit Seinen 99 Attributen, Seinen wunderbaren Namen, auszufüllen vermag.
Für jeden, der an offenen Gräbern gestanden, der in diesen Abgrund hineingeblickt hat, der von dieser Sucht gekostet, diese Sehnsucht in sich verspürt hat, so wie ein Kind sich heimsehnt noch seiner Mutter, der sich dazu entschlossen hat, heimzukehren und den zu suchen, der ihn erschaffen hat, sei hier ein kleines Büchlein vorgelegt, das seinem Verstand diese Suchs mit glasklaren, logischen, leicht verständlichen Beweisen erleichtern und vereinfachen will. Der Suche nach Gott, von dem uns Seine Schöpfung wie ein aufgeschlagenes Buch auf jeder Seite immer wieder und immer wieder neu berichtet, folgen Kapitel über das Gebet und seinen Sinn und den Sinn des Lebens, die verschiedenen Arten von Spiegelungen und wie man die Dinge wie ein Kind im Glauben annehmen, sich im Vertrauen auf Gottes liebende Allweisheit jenem Arzt über alle Schöpfung hingeben soll, der alles vermag, der sich niemals irrt und der uns alle am Ende unserer Tage einmal wieder vom Schlafe zu sich erwekken wird an jenem abendlosen Tage, da Er Selbst die Sonne Unseres Paradieses sein wird.
Dreiundzwanzigster Blitz
Abhandlang über die NaturObwohl dies eigentlich die 16. Anmerkung zum 17. Blitz wä re, wird sie wegen ihrer Bedeutung als 23. Blitz bezeichnet. Sie vernichtet die aus dem Naturalismus hervorragende atheistische Philosophie, ohne ihr noch die Chance zu einer späteren Renaissance zu lassen. So zertrümmert sie den Grundstein des Unglaubens vollständig.
l. HinweisMit dieser Abhandlung wird anhand von neun Unmöglichkeiten, die mindestens neunzig Unmöglichkeiten beinhalten, dargelegt, in welchem Maße die wahre Natur des Weges, den die Gottesleugner unter den Naturalisten beschritten haben, unvernünftig und häß lich ist und in welchem Grade sie auf Aberglauben beruht. Weil aber diese Unmöglichkeiten schon in anderen Abhandlungen teilweise dargelegt wurden, können wir hier einige Stufen überspringen, indem wir uns ganz kurz fassen. Es steigt daher plützlich der Gedanke auf: Wie konnten nur so berühmte und vernünftige Philosophen einen so deutlichen und offensichtlichen Aberglauben annehmen und suf einem Solchen Wege fortschreiten? Ja, sie konnten die wahre Natur des von ihnen eingeschlagenen Weges nicht wahrnehmen. Aber die Realität dieses Weges, die Prämisse und das Resultat dieses Weges ist darge-stalt, daß ich bereit bin, den Zweiflern mit ganz klaren und unwiderleglichen Zeugnissen ausführlich darzulegen und zu beweisen, daß eine Zusammenfassung ihrer Lehre*, deren Voraussetzungen und zwangsläufige Resultate häßlich und abscheulich und dem Verstande unzugänglich sind und werde dies auch am Ende jeder Unmöglichkeit, die ich niederschreiben werde, darlegen.
Im Namen Alhahs, des Erbarmers, des Barmherzigen. Es sprachen ihre Gesandten: Gibt es etwa einen Zweifel an Allah, dem Schöpfer der Himmel und der Erde?<< (14,10)
Diese ehrwürdige Ayah zeigt, in der Form einer verneinenden Fragestellung, indem sie aussagt, daß es
Über Gott den Gerechten keinen Zweifel gibt und geben darf<<, daß die Existenz und Einheit Gottes ganz offensichtlich ist.
2. Hinweis(zur Erklärung der folgenden Tatsachen)
1338 bin ich nach Ankara gegangen. Ich sah, daß sich in die Überzeugung von Leuten des Glaubens, die sich des Sieges der islamischen Armee über die Griechen erfreuten,sehr schlimme
Anmerkung: Der Grund für die Verfassung dieser Abhandlung ist der, daß man in besonders verletzender und besonders häß licher Weise seine Geringschätzung der Wahrheiten des Glaubens zum Ausdruck gebracht und einen Aberglauben genannt hat was dem unzulänglichen Verstande nicht erreichbar ist, Atheismus und Naturalismus miteinander in Verbindung gebracht und so den Quran angegriffen hat. Dieser Angriff entfachte im Herzen einen heiligen Zorn. den Atheisten heftige und fürchterliche Ohrfeigen zu versetzen und auch denen, die ihr Antlitz von der Wahrheit ab und den Doktrinen des Aberglaubens zugewandt haben: wenn auch sonst die Lehre der Risale-i Nur eine vornehme. freundliche und milde Rede ist.
atheistische Gedankengänge einzuschleichen begannen, die sie zerstören und vergiften konnten.
Oh weh!, sagte ich; dieser Drache nagt ja an den Fundamenten unseres Glaubens. Weil diese Ayah ganz offensichtlich die Existenz und Einheit Gottes verständlich macht, habe ich durch sie Hilfe erhalten, aus dem weisen Quran ein starkes Zeugnis entnommen und eine arabische Abhandlung geschrieben, die geeignet ist, das Haupt des Atheismus zu spalten. Ich ließ sie in der Druckerei
Yeni Gün in Ankara drucken. Weil es aber nur wenige gab, die arabisch konnten und daher diesem Werk auch kaum eine Bedeutung beimaßen, zeigte dieses doch so kurz und treffend formulierte und starke Zeugnis leider keine Wirkung. Dieses atheistische Gedankengut aber entwickelte sich leider und gewann an Macht. Ich muß also zwangsläufig dieses Zeugnis erklären, soweit wie dies in türkischer Sprache möglich ist. Da einzelne Teile dieses Zeugnisses bereits in einigen Abhandlungen vollstä ndig erläutert wurden, werde ich sie hier nur kurz niederschreiben. Viele Zeugnisse, die sich in anderen Abhandlungen verstreut finden, sind teilweise in diesem Zeugnis zusammengefaßt. Jedes einzelne von ihnen kann als eines seiner Komponenten betrachtet werden.
Einführung
Oh Mensch! Wisse, daß es fürchterliche Worte gibt, die den Mund der Menschen verlassen, ohne daß sie deren Gottlosigkeit bemerken. Leute des Glaubens gebrauchen sie, ohne es zu wissen. Wir erklären hier drei äußerst wichtige von ihnen.
Erstens:
Es wurde verursacht, d.h. die Ursachen haben diesen sichtbaren Dirgen ihre Existenz verliehen.
Zweitens:
Es bildete sich selbst, d.h. es bildete sich aus sich selbst heraus, entstand, erwuchsDrittens: Es erfordert die Natur<<, d.h. es ist natürlich, die Natur erfordert es, bringt es zustande. Ja, es gibt nun einmal ein Dasein und das kann auch nicht geleugnet werden. Zudem gleicht jedwedes Sein einem Kunstwerk, das mit Sinn und Verstand ins Dasein gerufen wurde. Überdies besteht es nicht ewig und ohne Anfang, sondern wurde neu geschaffen. Auf jeden Fall, oh du Atheist, wirst du sagen, daß das, was hier ist, z. B. dieses Tier da durch Ursachen der unbelebten Natur hervorgebracht wurde, d.h. dieses Sein wurde durch die Verknüpfung von Ursachen ins Dasein gebracht... oder aber: Es hat sich selbst eine Form gegeben... oder aber:Es kam unter der Einwirkung natürlicher Ursachen als natürliches Ergebnis zustande... oder aber: Es ist ein Geschöpf aus der Kraft des Glorreichen-Allmächtigen.
Da aber dem Verstande außer diesen vier Wegen kein anderer Weg mehr offen bleibt, steht uns, wenn wir mit absoluter Sicherheit beweisen können, daß die oben genannten drei Wege nicht gangbar sind, auf einem Aberglauben beruhen, außerhalb des Möglichen liegen, zwangsläufig und offensichtlich nur noch der vierte Weg als die ohne allen Zweifel einzig sichere Lehre von der (alles bewirkenden Einheit und) Gegenwart Gottes.
Erste Streitfrage: Ein Geschöpf hat durch eine Verknüpfung der Ursachen aus der unbelebten Welt Gestalt angenommen und ist so ins Dasein getreten. Wir wollen hier unter sehr vielen Unmöglichkeiten nur drei erwähnen.
Erste Unmöglichkeit: In einer Apotheke findet manhunderte von Gläsern, die mit den verschiedenartigsten
Substanzen angefüllt sind. Man wolle nun aus diesen Heilmitteln eine wundersame Salbe gewinnen, die lebendig sein soll! Außerdem ist es erforderlich, aus ihnen ein wundersames lebendes Heilmittel herzustellen. Wir sind gekommen und haben in dieser Apotheke eine große Menge dieser lebendigen Salbe und von diesem lebendenHeilmittel gesehen. Wir haben jede dieser Salben untersucht. Wir haben gesehen: Jedes dieser Gläser enthält eine bestimmte Menge, ein, zwei Dirhem* von diesem,drei, vier Dirhem von jenem, sechs, sieben Dirhem von etwas anderem usw. Es wurden verschiedene Mengen unterschiedlicher Arzneimittel verwendet. Hätte man ein Dirhem mehr oder weniger entnommen, wäre diese Salbe nicht mehr lebensfähig, ihre Wirkung nicht mehr zeigen. Und auch dieses lebende Heilmittel haben wir geprüft. Es wurde aus jedem Glas eine ganz bestimmte Menge entnommen. Wäre es auch nur um ein Geringes mehr oder weniger gewesen, hätte das Heilmittel seine Besonderheit verloren. Es gibt nicht nur mehr als fünfzig verschiedene Gläser, man hat auch noch unterschiedliche Mengen von jedem Mittel verwendet, da jedes von ihnen sein eigenes Maß kennt.



Ja, wäre es denn auf irgendeine Weise möglich undwahrscheinlich, daß die aus den verschiedenen Gläsern entnommenen unterschiedlichen Mengen dadurch zueinander gekommen sein und sich miteinander vermischt haben könnten, daß irgendein sonderbarer Zufall oder vielleicht ein Windstoß die Gläser umgeworfen habe, wodurch die Arzneien ausgelaufen seien undjede von ihnen sich mit dem nur allein ihr eigenen genauen Maß zu einer bestimmten Salbe vereinigt hätten... Gäbe es vielleicht etwas, das ein noch größerer Aberglaube, noch unwahrscheinlicher und absurder wäre als dieses? Könnte ein Esel selbst eine doppelte Eselei annehmen und dann ein Mensch werden, er würde sagen: Eine solche Idee kann ich nicht annehmen<< und davon laufen.
Soist es also wie in diesem Beispiel: Alles, was Leben in sich enthält, ist sicherlich eine solche lebendige Salbe. Und jede Pflanze gleicht einem lebenden Heilmittel, das aus vielen unterschiedlichen Substanzen zusammengesetzt ist, für das viele spezifische Maßeinheiten angewandt wurden. Dies den Ursachen und Elementen der Natur zuzuschreiben und zu sagen: Die Ursachen haben dies bewirkt<< ist hundertfach weiter von jeglicher Vernunft entfernt, unmöglicher und absurder, als dieEntstehung einer Salbe in einer Apotheke durch dasUmstürzen der Gläser.
Kurzum: Alles Lebendige in dieser großen Apotheke der Welt kann nur aus der unendlichen Weisheit, dem grenzenlosen Wissen und einem alles umfassenden Willen Gestatt annehmen, durch Urteil und Bestimmung des Urewigen-Weisen, der die Waage hält. Ein Unglükseliger, welcher sagt: Dies haben die Ursachen der natürlichen Elemente zustande gebracht, die taub und blind, einem Sturzbach ohne Grenzen gleich dahinströmen, ein dummer Phantast, der sagt: <<< Er spricht noch törichter a1s ein törichter Trunkenbold. Ja dieser Unglaube, diese Torheit, diese närrische Trunkenheit ist reine Phantasterei.
Also würde sich einer solchen Hypothese selbst noch ein ungewöhnlich spitzfindiger unter den Sophisten schämen.

 
Üst