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Risale-i Nur lesen -Sechsundzwanzigster Brief
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<blockquote data-quote="ABDULLAH4" data-source="post: 290328" data-attributes="member: 1004566"><p><strong>Cevap: Risale-i Nur lesen -Sechsundzwanzigster Brie f</strong></p><p></p><p><strong>Drittes Kapitel - Nationalismus</strong></p><p></p><p></p><p></p><p>»Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen. Oh ihr Menschen! Wir haben euch aus einem männlichen und einem weiblichen (Wesen) erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr euch kennen lernt.« (Sure 49, 13)</p><p></p><p></p><p></p><p> das heißt:</p><p></p><p></p><p>»Ich habe euch als Völker, Stämme und Nationen erschaffen, damit ihr euch untereinander und eure Beziehungen zueinander im sozialen Leben kennenl ernen und einander helfen sollt. Ich habe euch nicht zu verschiedenen Völkerstämmen erschaffen, damit ihr einander als Fremdlinge betrachten und verleugnen und einander in Feindschaft und als Gegner behandeln sollt.«</p><p></p><p></p><p></p><p>Dieses Kapitel enthält »Sieben Themen«.</p><p><strong>Erstes Thema:</strong> Da die erhabene Wahrheit, welche in den obigen Versen zum Ausdruck kommt, sich mit dem sozialen Leben beschäftigt, war ich dazu gezwungen, ihr nicht mit den Worten des Neuen Said Ausdruck zu verleihen, der sich doch aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hat, sondern sie mit den Worten des Alten Said zu beschreiben, der noch mit dem islamischen Gemeinschaftsleben verbunden war, in der Absicht, dem doch so ruhmreichen Qur’an einen Dienst zu erweisen und zugleich mit dem Gedanken, ihm eine Schutzmauer gegen die ungerechten Angriffe zu errichten.</p><p><strong>Zweites Thema:</strong> Um den Grundsatz eines »gegenseitigen sich Kennenlernens und einander Helfens« zu erläutern, auf den diese Ayah verweist, sagen wir: Eine Armee unterteilt sich in Divisionen, eine Division in Regimenter, ein Regiment in Bataillone und Kompanien und dann in Züge, sodass jeder einfache Soldat seine verschiedenen und vielfältigen Rangordnungen kennen möge und wissen, welches die diesen Rangordnungen entsprechenden Funktionen sind... sodass die Offiziere je nach Rang und Stellung dem Grundsatz gegenseitiger Hilfeleistung entsprechend ihre alles umfassende Aufgabe versehen können und so ihr Leben in der Gemeinschaft vor den Angriffen des Feindes geschützt sein möge. Denn anderenfalls käme es zu Zerwürfnissen und Spaltungen. Die eine Kompanie würde gegen eine andere Kompanie streiten; das eine Bataillon wäre mit einem anderen verfeindet; und das eine Regiment würde gegen ein anderes Regiment zu Felde ziehen. In der selben Weise gleicht die islamische Gesellschaft insgesamt einer riesigen Armee, die in verschiedene Stämme und Völker unterteilt ist. Und doch gibt es in ihr Tausende und abermals noch einen einigende Aspekte. Ihr Schöpfer ist eins. Ihr Versorger ist eins. Ihr Prophet ist eins. Ihre Gebetsrichtung ist eins. Ihr Buch ist eins. Das (jeweilige) Land (in dem sie miteinander leben) ist eins. Tausend Male eins. So viele Male Einssein verlangt nach Brüderlichkeit, Liebe, Einheit. Das heißt, die Unterteilung in Völker und Stämme, wie sie in der Ayah erklärt wird, sollte dem gegenseitigen Kennenlernen und einander Helfen dienen und nicht dazu, (diese Verschiedenheit) einander abzustreiten, und nicht dazu, einander Feindschaft entgegenzubringen!... </p><p><strong>Drittes Thema:</strong> Der nationale Gedanke hat sich in diesem Jahrhundert weit verbreitet. Besonders die Despoten Europas mit ihren Intrigen erwecken (diesen Gedanken) in der islamischen (Welt) in seiner negativen (nationalistischen) Form, sodass sie (diese Länder) spalten und (ihren Imperien) einverleiben können. </p><p>Ferner liegt im Nationalismus ein gewisser Reiz für die Seele (nefs), ein gottvergessenes Vergnügen, eine unheilvolle Macht (quvvet). Daher kann man in dieser Zeit denen, die sich mit dem gesellschaftlichen Leben beschäftigen, nicht sagen: »Lasst diesen nationalistischen Gedanken fahren!« Doch der nationale Gedanke hat seine zwei Seiten (im Gefolge). Der eine ist negativ, unheilvoll, schädlich und ernährt sich dadurch, dass er den anderen verschlingt; besteht fort in der Aggression gegen den anderen; liegt immer auf der Lauer und ist ständig auf dem Sprung. Darin liegt der Grund zu Streit und Hass. Deshalb heißt es in einem ehrwürdigen Hadith</p><p></p><p></p><p>»Der Islam hat den Nationalismus der Vorzeit (Cahiliyya) abgeschafft.«</p><p></p><p></p><p></p><p>Und der Qur’an bestimmt:</p><p></p><p></p><p>»Damals, als die Ungläubigen es zuließen, dass ihre Herzen die Flamme des Nationalismus der Vorzeit erfüllte, worauf Gott Seine Ruhe auf den Propheten und die Gläubigen herabsandte und sie auf das Wort der Gottesfurcht verpflichtete. Und sie waren dazu die geeigneten Leute. Und Gott kennt alle Dinge.«</p><p></p><p></p><p></p><p>So weisen denn diese ehrwürdige Hadith und diese ehrenwerte Ayah den schlechten Rassismus und Nationalismus kategorisch zurück. Denn der gute und heilige Gedanke einer islamischen Nation lässt dafür keine Notwendigkeit über. Und welches Volk gäbe es denn, das dreihundertundfünzig Millionen Mitglieder zählte? Und was für ein Rassismus könnte seinen Anhängern so viele Brüder – und noch dazu Brüder für Zeit und Ewigkeit! – bescheren wie der Islam? Und dabei hat noch der Gedanke des Nationalismus in der Geschichte sehr viel Unheil angerichtet.</p><p>Zum Beispiel: Die Omayyaden beleidigten die islamische Welt, indem sie nationalistische Gedanken mit ihrer Politik vermischten und zogen dadurch zugleich sehr viel Unheil auf sich herab. So hat sich auch unter den Völkern Europas der Rassismus sehr weit verbreitet und dadurch hat sich neben der so unheilvollen ewigen Feindschaft zwischen Franzosen und Deutschen in den fürchterlichen Ereignissen während des Weltkrieges gezeigt, welch eine zerstörerische (Wirkung) der Nationalismus über die Menschheit gebracht hat. Zudem wurden auch hier bei uns zu Beginn der Freiheit (also der zweiten Verfassung seit 1908 – A.d.Ü.) – wie in der Zeit der Zerstörung des Turms von Babel die »Verästelung der Völker«, die auch als die Babylonische Sprachverwirrung bezeichnet wird und durch welche Verästelung sie dann (in alle Welt) zerstreut wurden – aus nationalistischen Gedanken heraus vor allem bei den Griechen und Armeniern sehr viele Flüchtlingsorganisationen, sogenannte »Clubs« gebildet, welche dann ihrerseits wieder eine Spaltung der Herzen herbeiführten. Und von da an bis heute hat der Zustand derer, die den Fremdlingen auf den Leim gekrochen waren und verloren gegangen sind, gezeigt, welche Zerstörungen der Nationalismus angerichtet hat. </p><p>Heute, wo die Völker und Stämme der islamischen Welt einander am meisten brauchen und eines noch mehr unterdrückt ist als das andere, noch ärmer ist als das andere und unter der Fremdherrschaft zu leiden hat, einander unter nationalistischen Gedanken als Ausländer anzusehen und einander als Feinde zu betrachten, ist eine solche Katastrophe, wie sie gar nicht beschrieben werden kann. Wollte jemand, weil er nicht von einer Mücke gestochen werden will, einer gefährlichen Schlange den Rücken kehren, um sich gegen einen Mückenstich zur Wehr zu setzen, so wäre das der gleiche Wahnsinn wie, der Idee des Rassismus entsprechend, den Staaten Europas, riesenhaften Drachen vergleichbar, keine Aufmerksamkeit schenken zu wollen, zu einer Zeit, wo diese in ihrer unersättlichen Gier ihre Krallen öffnen, ja sogar ihnen auch noch zu helfen, und dabei den Mitbürgern in den östlichen Provinzen, oder den Glaubensbrüdern im Süden gegenüber Feindschaft zu nähren und Front gegen sie zu machen, verursacht einen Schaden bis hin zur Vernichtung. Grundsätzlich gibt es unter denen dort im Süden keinen Feind, gegen den wir Front machen müssten. Was aus dem Süden zu uns gelangt ist, sind die Strahlen des Qur’an. Zu uns gekommen ist das Licht des Islam. Es ist in uns und findet sich überall.</p><p>Was also die Feindschaft gegen unsere Glaubensbrüder betrifft, berührt den Islam und damit indirekt auch den Qur’an. Eine Feindschaft gegenüber Islam und Qur’an ist eine Art Feindschaft gegenüber dem Leben in dieser Welt und gegenüber dem Leben in jener Welt aller unserer Mitbürger. Zu behaupten, man wolle als guter Patriot dem gesellschaftlichen Leben dienen und dabei doch die beiden Fundamente des Lebens zu zerstören, ist kein Patriotismus sondern eine Idiotie!...</p><p><strong>Viertes Thema:</strong> Positiver Nationalismus erwächst aus einem inneren Bedürfnis nach sozialem Leben und ist der Grund für eine stillschweigende Hilfeleistung und Solidarität, stellt eine wohltuende Macht (quvvet) sicher und ist ein Mittel zu einer weiteren Stärkung islamischer Bruderschaft.</p><p>Diese positive nationale Gesinnung muss dem Islam dienen, seine Festung sein, seine Panzerwehr sein, darf nicht seine Stelle einnehmen. Denn es gibt da innerhalb der islamischen Bruderschaft noch eine tausendfache Bruderschaft. In der bleibenden Welt und in der Welt des Zwischenreiches (bersah) bleibt diese Bruderschaft weiterhin bestehen. Doch wie stark auch immer eine Bruderschaft in nationalem Sinne sein mag, sie kann immer nur eine Art Umkleidung für sie sein. Doch sie an ihrer Stelle aufzurichten, käme einem törichten Verbrechen gleich, als wollte man mit den Steinen einer Burg die Juwelen aus dem Schatz dieser Burg ersetzen und statt dessen die Juwelen fortwerfen. </p><p>Wohlan denn, ihr Kinder dieses Landes, die ihr doch das Volk des Qur’an seid! Als Bannerträger des Ehrwürdigen Qur’an habt ihr nicht sechshundert Jahre, nein tausend Jahre, seit der Zeit der Abbassiden, die ganze Welt herausgefordert und den Qur’an bekannt gemacht. Ihr habt eure Nation (milliyet) zu einer Burg für den Qur’an und den Islam (Islamiyet) gemacht. Ihr habt das ganze Diesseits zum Schweigen gebracht und alle die furchtbaren Angriffe zurückgeschlagen.</p><p></p><p></p><p>»Gott wird ein Volk hervorbringen und es lieben und es wird Ihn lieben. Sie werden auf Gottes Wegen streiten, bescheiden gegenüber den Gläubigen, kraftvoll gegenüber den Ungläubigen.« (Sure 5, 54)</p><p></p><p></p><p></p><p>Diese Ayah habt ihr aufs Beste bestätigt. Nun solltet ihr euch davor hüten, ja geradezu fürchten, den Ränkespielen der Europäer und aller fränkisch gesinnten Heuchler zu folgen, dadurch dass ihr diese oben zitierte Ayah bestätigt!...</p><p>Hier noch ein bemerkenswerter Umstand: Obwohl das Volk der Türken unter den islamischen Völkern das am weitesten (d.h. über halb Asien – A.d.Ü.) verbreitete ist, sind doch Türken an allen Enden der Erde Muslime. Sie sind nicht so wie die anderen Völker in Muslime und Nichtmuslime unterschieden und aufgeteilt in zwei Gruppen. Wo immer ein türkischer Volksstamm lebt, sind es Muslime. Türken, die aus der islamischen Gemeinschaft ausgetreten oder nicht Muslime geworden sind, sind damit gleichzeitig auch aus der Gemeinschaft der Turkvölker ausgeschieden, wie z.B. die Ungarn. Dabei leben doch selbst unter den kleinen Volksgemeinschaften Muslime und Nichtmuslime.</p><p>Oh mein türkischer Bruder! Achte ganz besonders darauf! Bei dir sind Milliyet und Islamiyet eine Einheit miteinander eingegangen und können nicht mehr voneinander getrennt werden. Willst du sie voneinander trennen, gehst du unter! Alle deine ruhmreichen Taten sind in das Buch dieser Islamiyet eingegangen. Obwohl diese ruhmreichen Taten durch keine Macht der Welt ausgelöscht werden können, sollst du sie doch auch nicht durch die Listen und Einflüsterungen des Teufels aus deinem Herzen löschen!..</p><p><strong>Fünftes Thema:</strong> In Asien sind die Völker erwacht, halten am nationalen Gedanken fest und ahmen Europa in jeder Hinsicht haargenau nach, ja verhalten sich dabei so, dass sie auf diese Weise selbst die ihnen heiligen Ideale zum Opfer bringen. Dabei trägt ein jedes Volk seinen besonderen Umständen entsprechend ein unterschiedliches Gewand. Und wenn auch der Stoff dabei der gleiche wäre, muss doch der Stil notwendigerweise immer wieder anders ausfallen. Eine Frau kann nicht die Uniform eines Polizisten anziehen, sowie man auch einem alten Hoca nicht das Kleid einer Tangotänzerin anziehen würde. »Blinde Nachahmung gerät leicht zur Maskerade.« Denn:</p><p><strong>Erstens:</strong> Gleicht Europa einer Handelsniederlassung oder einem Heerlager, so Asien einem Acker oder einer Moschee. Kann ein Kaufherr (am Abend) einen Ball besuchen, ein Bauer kann es nicht. Die Atmosphäre in einem Heerlager kann nicht gleich sein der Atmosphäre in einer Moschee.</p><p>Zudem ist (die Tatsache, dass) die meisten Propheten (alter Zeit) in Asien erschienen sind, während die Mehrzahl der Philosophen (neuerer Zeit) aus Europa kamen, ein Zeichen, ein Hinweis urewigen Vorauswissens (qader), dass es der Glaube und das Herz sein werden, die den Völkern Asiens ein geistiges Erwachen schenken, eine innere Entwicklung bringen, eine eigenverantwortliche Regierung lehren werden. Was aber ihre (alte) Philosophie und Weisheit betrifft, so sollen sie dem Glauben und dem Herzen helfen und nicht sie ersetzen.</p><p><strong>Zweitens:</strong> Den islamischen Glauben mit dem christlichen Glauben zu vergleichen und dann ebenfalls dem Glauben gegenüber abständig zu werden, so wie das in Europa bereits geschehen, ist ein sehr großer Fehler. Denn Europa hat zunächst einmal seine beherrschende Religion. So zeigen vor allem die Großen Europas wie Wilson, Lord George oder Veniselos, (in deren Leben) die Religion eine ebenso beherrschende Rolle spielt wie bei ihren Priestern: Europa hat seine beherrschende Religion und praktiziert sie auch in gewisser Weise.</p><p><strong>Drittens:</strong> Ein Vergleich zwischen dem muslimischen Glauben und dem christlichen ist ein unpassender Vergleich. Dieser Vergleich ist einfach falsch. Denn zu einer Zeit, in der Europa noch zutiefst religiös war, da kannte es noch kaum eine Zivilisation. Erst nach (der Reformation und) dem Bruch mit dem (katholischen) Glauben begann die (moderne) Zivilisation. </p><p>Überdies verursachte der Glaube (von der Reformation 1517 bis zur Revolution 1789 – A.d.Ü.) jahrhundertelange Kämpfe zwischen (den Nationen). Er wurde zu einem Mittel in der Hand der ungerechten Tyrannen, welche die Ungebildeten, die Armen wie die Gebildeten (in gleicher Weise) unterdrückten, woraus bei ihnen allen vorübergehend ein Unwille gegenüber dem Glauben erwuchs. Was aber den Islam betrifft, so bezeugt die Geschichte, dass er außer einer einmaligen (bewaffneten) Auseinandersetzung niemals Ursache (eines Krieges zwischen islamischen Nationen) war. Wann immer also das islamische Volk ernsthaft seinem Glauben anhing, machte es auch dementsprechend große (zivilisatorische) Fortschritte. Dafür ist der größte Lehrer Europas, der islamische Staat in Andalusien Zeuge.</p><p>Und wann immer die islamische Gemeinde in einen Zustand der Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Glauben verfiel, so stürzte sie auch in einen Zustand des Elends und des Verfalls.</p><p>Zudem hat der Islam durch die Verpflichtung zum Sekat und das Zinsverbot und Tausender ähnlicher Gebote der Barmherzigkeit (shefqat) die Armen und Ungebildeten beschützt.</p><p></p><p></p><p>»Haben sie denn keinen Verstand?« (Sure 36, 68) »Wollen sie denn nicht nachdenken?« (Sure 6, 50) »Wollen sie denn nicht aufmerken?« (Sure 4, 82)</p><p></p><p></p><p></p><p>Mit diesen und ähnlichen Worten ruft (der Qur’an) Verstand und Wissenschaft als Zeugen an, ermahnt (die Gläubigen), beschützt ihre Wissenschaftler. Auf diese Weise war der Islam stets eine feste Burg und ein Zufluchtsort für die Armen und (zugleich auch Hort der Bildung für die) Leute der Wissenschaft. Darum gibt es auch keinen Grund zum Unmut gegenüber dem Islam. Die Weisheit und der Grund dafür, dass das Christentum und alle anderen Religionen sich vom Islam unterscheiden, ist folgender: </p><p>Die Basis des Islam ist die lautere Einheit Gottes (Tauhid). Er spricht den Mitteln und Ursachen keine tatsächliche Wirkung zu, spricht ihnen hinsichtlich Erschaffung und Rang (maqam) keinen Wert zu. Was aber das Christentum betrifft, so misst es den Ursachen und Wirkungen einen Wert bei, weil es den Gedanken der Sohnschaft angenommen hat. Es bricht nicht mit dem Egoismus. Es ist, als ob es einen Funken der Herrschaft Gottes seinen Großen und seinen Heiligen zuspräche. So bestätigen sie die Ayah:</p><p></p><p></p><p>»Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren an Gottes statt angenommen.« (Sure 9, 31)</p><p></p><p></p><p></p><p>Aus diesem Grund haben sich die Christen, welche in irdischer Hinsicht die höchsten Positionen einnehmen, ihren Stolz und ihren Egoismus bewahrt und können doch, wie der letzte amerikanische Präsident, Wilson, praktizierende Anhänger ihres Glaubens sein. Im Islam hingegen, der die Religion der lauteren Einheit Gottes (Tauhid) ist, müssen diejenigen, welche in irdischer Hinsicht eine hohe Position einnehmen, entweder ihren Egoismus und ihren Stolz aufgeben, oder aber ihren Glauben wenigstens teilweise aufgeben. Aus diesem Grund bleibt ein Teil von ihnen gleichgültig oder verliert seinen Glauben. </p><p><strong>Sechstes Thema:</strong> Zu denen, die in ihren üblen nationalistischen und rassistischen Gedanken jedes Maß verlieren, sagen wir:</p><p><strong>Erstens:</strong> Unsere Erde und besonders dieses, unser Land, hat von alters her ganze Völkerwanderungen, Vertreibungen und Flüchtlingsströme gesehen. Seitdem der Sitz der islamischen Regierung in diesem Lande aufgerichtet worden ist, sind viele (Menschen) aus fremden Völkern wie die Motten in unser Land eingefallen und haben sich darin niedergelassen. Unter diesen Umständen kann man die verschiedenen Völker nur noch voneinander unterscheiden, wenn die Wohlverwahrte Tafel enthüllt wird. Weil dies aber so ist, ist es nicht nur sinnlos, nein, geradezu gefährlich, auf dem Boden einer pur rassistischen Idee eine nationalistische Bewegung zu errichten. Aus diesem Grunde fühlte sich einer der Anführer dieser unseligen Rassisten und Nationalisten, einer, dem seine Religion gleichgültig geworden ist, dazu gezwungen, zu sagen: »Wenn Glaube und Sprache eins sind, ist das Volk eins.« Da dies aber so ist, muss man sich nicht um die Reinerhaltung der Rasse kümmern, sondern um das Verhältnis von Glaube, Sprache und Heimat. Wenn diese drei eins sind, dann ist auch das Volk stark. Selbst wenn eines von ihnen fehlt, bleibt dennoch die Nation per definitionem gewahrt.</p><p><strong>Zweitens:</strong> Wir wollen hier nun zwei Beispiele von Hunderten von Vorzügen aufzeigen, wie das soziale Leben der Kinder dieses Landes (aus dieser Idee einer Zugehörigkeit) zum geheiligten Volk des Islam gewonnen hat:</p><p><strong>Erstens:</strong> Was es dem islamischen Staat mit seinen zwanzig-dreißig Millionen (Bürgern) entgegen allen großen Staaten Europas ermöglichte, sein Leben und Dasein zu bewahren, war folgender Gedanke, wie er das Heer des Staates (beseelte) und der dem Qur’an entstammt: »Werde ich getötet, falle ich als ein Zeuge (Schehid) und habe ich getötet, (so kehre ich wieder heim) als ein Bekenner (Ghasi).« Im Feuer ihrer Liebe (aschk) und Begeisterung gingen sie dem Tod entgegen und lachten ihm ins Gesicht. Stets brachten sie Europa zum Zittern. Was in aller Welt könnte man der Seele (ruh) eines einfach denkenden Soldaten mit reinem Herzen als Grund für eine so erhabene Opferbereitschaft anbieten? Was für eine Art Patriotismus könnte man an seine Stelle setzen und ihn so dazu bringen, sein Leben, alles, was er ist und hat, freiwillig zum Opfer zu bringen?</p><p><strong>Zweitens:</strong> Wann immer der europäische Drache (die Großmächte) diesem islamischen Reich einen Schlag versetzte, schrien dreihundertfünfzig Millionen Muslime auf und weinten. So haben denn die Kolonialherren, um ihnen keine Schmerzen und Leiden zuzufügen, ihre Hände wieder zurückgezogen, ihre (bereits zum Schlag) erhobene Hand wieder sinken lassen. Was für eine Kraft (quvvet) könnte man an die Stelle einer solchen inneren, beständigen, moralischen, doch in keiner Weise zu unterschätzenden Kraft setzen? Sollen sie uns das doch einmal sehen lassen! Diese gewaltige innere moralische Kraft darf nicht durch einen üblen Nationalismus und selbstherrlichen Patriotismus beleidigt werden!</p><p><strong>Siebentes Thema:</strong> Denen, die ihren üblen Nationalismus und ihre übertriebene Begeisterung für die Heimat hervorkehren, möchte ich sagen:</p><p>Wenn ihr dieses Land wirklich liebt (shefqat) und euch so sehr dafür begeistern könnt, so soll euer Patriotismus in der Weise sein, dass eure Liebe der Mehrheit (seiner Bewohner) gelten möge. Andernfalls ist ein Dienst, der sich einer Mehrheit gegenüber unbarmherzig (merhamet) verhält, um einer Minderheit, die gar kein Mitleid (shefqat) braucht, zu einem vorübergehenden Zusammenleben in Gottvergessenheit (ghaflet) zu verhelfen, überhaupt gar kein Patriotismus. Denn ein Patriotismus, der aus diesem unseligen rassistischen Gedankengut gespeist wird, kann vielleicht zwei unter acht (Gruppen) vorübergehend von Nutzen sein. Sie empfangen von diesen Patrioten jene Liebe (shefqat), derer sie gar nicht würdig sind, während doch (die anderen sechs Gruppen), all die Alten, Siechen und Kranken, die Elenden und Unglückseligen, aber auch alle Kinder und alle die Gottesfürchtigen, die mit großem Ernst an das Jenseits denken, nach dem Licht verlangen, dem Trost und der Liebe (shefqat) für das Leben im Zwischenreich und im Jenseits, dem sie mehr als dem irdischen Leben zugewandt sind und einer gesegneten, zu Opfern bereiten Hand bedürfen. Was für eine vaterländische Gesinnung könnte es erlauben, ihr Licht auszulöschen und sie ihres Trostes zu berauben? Oh weh! Wo ist denn nun diese Liebe zur Nation? Wo bleibt hier die Opferbereitschaft zum Wohle des Volkes!</p><p>Die Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit darf nicht verloren gehen. Denn Gott der Gerechte will inscha-a’llah das ruhmreiche Heer und die machtvolle Gemeinde all der Leute dieses Landes, die Er seit Tausend Jahren in den Dienst am Qur’an gestellt und zu seinem Bannerträger ernannt hat, infolge eines zeitlich begrenzten Zwischenfalls nicht zu Grunde gehen lassen. Er wird dieses Licht noch einmal wieder anzünden und sie ihre Aufgabe fortsetzen lassen...</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="ABDULLAH4, post: 290328, member: 1004566"] [b]Cevap: Risale-i Nur lesen -Sechsundzwanzigster Brie f[/b] [B]Drittes Kapitel - Nationalismus[/B] »Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen. Oh ihr Menschen! Wir haben euch aus einem männlichen und einem weiblichen (Wesen) erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr euch kennen lernt.« (Sure 49, 13) das heißt: »Ich habe euch als Völker, Stämme und Nationen erschaffen, damit ihr euch untereinander und eure Beziehungen zueinander im sozialen Leben kennenl ernen und einander helfen sollt. Ich habe euch nicht zu verschiedenen Völkerstämmen erschaffen, damit ihr einander als Fremdlinge betrachten und verleugnen und einander in Feindschaft und als Gegner behandeln sollt.« Dieses Kapitel enthält »Sieben Themen«. [B]Erstes Thema:[/B] Da die erhabene Wahrheit, welche in den obigen Versen zum Ausdruck kommt, sich mit dem sozialen Leben beschäftigt, war ich dazu gezwungen, ihr nicht mit den Worten des Neuen Said Ausdruck zu verleihen, der sich doch aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hat, sondern sie mit den Worten des Alten Said zu beschreiben, der noch mit dem islamischen Gemeinschaftsleben verbunden war, in der Absicht, dem doch so ruhmreichen Qur’an einen Dienst zu erweisen und zugleich mit dem Gedanken, ihm eine Schutzmauer gegen die ungerechten Angriffe zu errichten. [B]Zweites Thema:[/B] Um den Grundsatz eines »gegenseitigen sich Kennenlernens und einander Helfens« zu erläutern, auf den diese Ayah verweist, sagen wir: Eine Armee unterteilt sich in Divisionen, eine Division in Regimenter, ein Regiment in Bataillone und Kompanien und dann in Züge, sodass jeder einfache Soldat seine verschiedenen und vielfältigen Rangordnungen kennen möge und wissen, welches die diesen Rangordnungen entsprechenden Funktionen sind... sodass die Offiziere je nach Rang und Stellung dem Grundsatz gegenseitiger Hilfeleistung entsprechend ihre alles umfassende Aufgabe versehen können und so ihr Leben in der Gemeinschaft vor den Angriffen des Feindes geschützt sein möge. Denn anderenfalls käme es zu Zerwürfnissen und Spaltungen. Die eine Kompanie würde gegen eine andere Kompanie streiten; das eine Bataillon wäre mit einem anderen verfeindet; und das eine Regiment würde gegen ein anderes Regiment zu Felde ziehen. In der selben Weise gleicht die islamische Gesellschaft insgesamt einer riesigen Armee, die in verschiedene Stämme und Völker unterteilt ist. Und doch gibt es in ihr Tausende und abermals noch einen einigende Aspekte. Ihr Schöpfer ist eins. Ihr Versorger ist eins. Ihr Prophet ist eins. Ihre Gebetsrichtung ist eins. Ihr Buch ist eins. Das (jeweilige) Land (in dem sie miteinander leben) ist eins. Tausend Male eins. So viele Male Einssein verlangt nach Brüderlichkeit, Liebe, Einheit. Das heißt, die Unterteilung in Völker und Stämme, wie sie in der Ayah erklärt wird, sollte dem gegenseitigen Kennenlernen und einander Helfen dienen und nicht dazu, (diese Verschiedenheit) einander abzustreiten, und nicht dazu, einander Feindschaft entgegenzubringen!... [B]Drittes Thema:[/B] Der nationale Gedanke hat sich in diesem Jahrhundert weit verbreitet. Besonders die Despoten Europas mit ihren Intrigen erwecken (diesen Gedanken) in der islamischen (Welt) in seiner negativen (nationalistischen) Form, sodass sie (diese Länder) spalten und (ihren Imperien) einverleiben können. Ferner liegt im Nationalismus ein gewisser Reiz für die Seele (nefs), ein gottvergessenes Vergnügen, eine unheilvolle Macht (quvvet). Daher kann man in dieser Zeit denen, die sich mit dem gesellschaftlichen Leben beschäftigen, nicht sagen: »Lasst diesen nationalistischen Gedanken fahren!« Doch der nationale Gedanke hat seine zwei Seiten (im Gefolge). Der eine ist negativ, unheilvoll, schädlich und ernährt sich dadurch, dass er den anderen verschlingt; besteht fort in der Aggression gegen den anderen; liegt immer auf der Lauer und ist ständig auf dem Sprung. Darin liegt der Grund zu Streit und Hass. Deshalb heißt es in einem ehrwürdigen Hadith »Der Islam hat den Nationalismus der Vorzeit (Cahiliyya) abgeschafft.« Und der Qur’an bestimmt: »Damals, als die Ungläubigen es zuließen, dass ihre Herzen die Flamme des Nationalismus der Vorzeit erfüllte, worauf Gott Seine Ruhe auf den Propheten und die Gläubigen herabsandte und sie auf das Wort der Gottesfurcht verpflichtete. Und sie waren dazu die geeigneten Leute. Und Gott kennt alle Dinge.« So weisen denn diese ehrwürdige Hadith und diese ehrenwerte Ayah den schlechten Rassismus und Nationalismus kategorisch zurück. Denn der gute und heilige Gedanke einer islamischen Nation lässt dafür keine Notwendigkeit über. Und welches Volk gäbe es denn, das dreihundertundfünzig Millionen Mitglieder zählte? Und was für ein Rassismus könnte seinen Anhängern so viele Brüder – und noch dazu Brüder für Zeit und Ewigkeit! – bescheren wie der Islam? Und dabei hat noch der Gedanke des Nationalismus in der Geschichte sehr viel Unheil angerichtet. Zum Beispiel: Die Omayyaden beleidigten die islamische Welt, indem sie nationalistische Gedanken mit ihrer Politik vermischten und zogen dadurch zugleich sehr viel Unheil auf sich herab. So hat sich auch unter den Völkern Europas der Rassismus sehr weit verbreitet und dadurch hat sich neben der so unheilvollen ewigen Feindschaft zwischen Franzosen und Deutschen in den fürchterlichen Ereignissen während des Weltkrieges gezeigt, welch eine zerstörerische (Wirkung) der Nationalismus über die Menschheit gebracht hat. Zudem wurden auch hier bei uns zu Beginn der Freiheit (also der zweiten Verfassung seit 1908 – A.d.Ü.) – wie in der Zeit der Zerstörung des Turms von Babel die »Verästelung der Völker«, die auch als die Babylonische Sprachverwirrung bezeichnet wird und durch welche Verästelung sie dann (in alle Welt) zerstreut wurden – aus nationalistischen Gedanken heraus vor allem bei den Griechen und Armeniern sehr viele Flüchtlingsorganisationen, sogenannte »Clubs« gebildet, welche dann ihrerseits wieder eine Spaltung der Herzen herbeiführten. Und von da an bis heute hat der Zustand derer, die den Fremdlingen auf den Leim gekrochen waren und verloren gegangen sind, gezeigt, welche Zerstörungen der Nationalismus angerichtet hat. Heute, wo die Völker und Stämme der islamischen Welt einander am meisten brauchen und eines noch mehr unterdrückt ist als das andere, noch ärmer ist als das andere und unter der Fremdherrschaft zu leiden hat, einander unter nationalistischen Gedanken als Ausländer anzusehen und einander als Feinde zu betrachten, ist eine solche Katastrophe, wie sie gar nicht beschrieben werden kann. Wollte jemand, weil er nicht von einer Mücke gestochen werden will, einer gefährlichen Schlange den Rücken kehren, um sich gegen einen Mückenstich zur Wehr zu setzen, so wäre das der gleiche Wahnsinn wie, der Idee des Rassismus entsprechend, den Staaten Europas, riesenhaften Drachen vergleichbar, keine Aufmerksamkeit schenken zu wollen, zu einer Zeit, wo diese in ihrer unersättlichen Gier ihre Krallen öffnen, ja sogar ihnen auch noch zu helfen, und dabei den Mitbürgern in den östlichen Provinzen, oder den Glaubensbrüdern im Süden gegenüber Feindschaft zu nähren und Front gegen sie zu machen, verursacht einen Schaden bis hin zur Vernichtung. Grundsätzlich gibt es unter denen dort im Süden keinen Feind, gegen den wir Front machen müssten. Was aus dem Süden zu uns gelangt ist, sind die Strahlen des Qur’an. Zu uns gekommen ist das Licht des Islam. Es ist in uns und findet sich überall. Was also die Feindschaft gegen unsere Glaubensbrüder betrifft, berührt den Islam und damit indirekt auch den Qur’an. Eine Feindschaft gegenüber Islam und Qur’an ist eine Art Feindschaft gegenüber dem Leben in dieser Welt und gegenüber dem Leben in jener Welt aller unserer Mitbürger. Zu behaupten, man wolle als guter Patriot dem gesellschaftlichen Leben dienen und dabei doch die beiden Fundamente des Lebens zu zerstören, ist kein Patriotismus sondern eine Idiotie!... [B]Viertes Thema:[/B] Positiver Nationalismus erwächst aus einem inneren Bedürfnis nach sozialem Leben und ist der Grund für eine stillschweigende Hilfeleistung und Solidarität, stellt eine wohltuende Macht (quvvet) sicher und ist ein Mittel zu einer weiteren Stärkung islamischer Bruderschaft. Diese positive nationale Gesinnung muss dem Islam dienen, seine Festung sein, seine Panzerwehr sein, darf nicht seine Stelle einnehmen. Denn es gibt da innerhalb der islamischen Bruderschaft noch eine tausendfache Bruderschaft. In der bleibenden Welt und in der Welt des Zwischenreiches (bersah) bleibt diese Bruderschaft weiterhin bestehen. Doch wie stark auch immer eine Bruderschaft in nationalem Sinne sein mag, sie kann immer nur eine Art Umkleidung für sie sein. Doch sie an ihrer Stelle aufzurichten, käme einem törichten Verbrechen gleich, als wollte man mit den Steinen einer Burg die Juwelen aus dem Schatz dieser Burg ersetzen und statt dessen die Juwelen fortwerfen. Wohlan denn, ihr Kinder dieses Landes, die ihr doch das Volk des Qur’an seid! Als Bannerträger des Ehrwürdigen Qur’an habt ihr nicht sechshundert Jahre, nein tausend Jahre, seit der Zeit der Abbassiden, die ganze Welt herausgefordert und den Qur’an bekannt gemacht. Ihr habt eure Nation (milliyet) zu einer Burg für den Qur’an und den Islam (Islamiyet) gemacht. Ihr habt das ganze Diesseits zum Schweigen gebracht und alle die furchtbaren Angriffe zurückgeschlagen. »Gott wird ein Volk hervorbringen und es lieben und es wird Ihn lieben. Sie werden auf Gottes Wegen streiten, bescheiden gegenüber den Gläubigen, kraftvoll gegenüber den Ungläubigen.« (Sure 5, 54) Diese Ayah habt ihr aufs Beste bestätigt. Nun solltet ihr euch davor hüten, ja geradezu fürchten, den Ränkespielen der Europäer und aller fränkisch gesinnten Heuchler zu folgen, dadurch dass ihr diese oben zitierte Ayah bestätigt!... Hier noch ein bemerkenswerter Umstand: Obwohl das Volk der Türken unter den islamischen Völkern das am weitesten (d.h. über halb Asien – A.d.Ü.) verbreitete ist, sind doch Türken an allen Enden der Erde Muslime. Sie sind nicht so wie die anderen Völker in Muslime und Nichtmuslime unterschieden und aufgeteilt in zwei Gruppen. Wo immer ein türkischer Volksstamm lebt, sind es Muslime. Türken, die aus der islamischen Gemeinschaft ausgetreten oder nicht Muslime geworden sind, sind damit gleichzeitig auch aus der Gemeinschaft der Turkvölker ausgeschieden, wie z.B. die Ungarn. Dabei leben doch selbst unter den kleinen Volksgemeinschaften Muslime und Nichtmuslime. Oh mein türkischer Bruder! Achte ganz besonders darauf! Bei dir sind Milliyet und Islamiyet eine Einheit miteinander eingegangen und können nicht mehr voneinander getrennt werden. Willst du sie voneinander trennen, gehst du unter! Alle deine ruhmreichen Taten sind in das Buch dieser Islamiyet eingegangen. Obwohl diese ruhmreichen Taten durch keine Macht der Welt ausgelöscht werden können, sollst du sie doch auch nicht durch die Listen und Einflüsterungen des Teufels aus deinem Herzen löschen!.. [B]Fünftes Thema:[/B] In Asien sind die Völker erwacht, halten am nationalen Gedanken fest und ahmen Europa in jeder Hinsicht haargenau nach, ja verhalten sich dabei so, dass sie auf diese Weise selbst die ihnen heiligen Ideale zum Opfer bringen. Dabei trägt ein jedes Volk seinen besonderen Umständen entsprechend ein unterschiedliches Gewand. Und wenn auch der Stoff dabei der gleiche wäre, muss doch der Stil notwendigerweise immer wieder anders ausfallen. Eine Frau kann nicht die Uniform eines Polizisten anziehen, sowie man auch einem alten Hoca nicht das Kleid einer Tangotänzerin anziehen würde. »Blinde Nachahmung gerät leicht zur Maskerade.« Denn: [B]Erstens:[/B] Gleicht Europa einer Handelsniederlassung oder einem Heerlager, so Asien einem Acker oder einer Moschee. Kann ein Kaufherr (am Abend) einen Ball besuchen, ein Bauer kann es nicht. Die Atmosphäre in einem Heerlager kann nicht gleich sein der Atmosphäre in einer Moschee. Zudem ist (die Tatsache, dass) die meisten Propheten (alter Zeit) in Asien erschienen sind, während die Mehrzahl der Philosophen (neuerer Zeit) aus Europa kamen, ein Zeichen, ein Hinweis urewigen Vorauswissens (qader), dass es der Glaube und das Herz sein werden, die den Völkern Asiens ein geistiges Erwachen schenken, eine innere Entwicklung bringen, eine eigenverantwortliche Regierung lehren werden. Was aber ihre (alte) Philosophie und Weisheit betrifft, so sollen sie dem Glauben und dem Herzen helfen und nicht sie ersetzen. [B]Zweitens:[/B] Den islamischen Glauben mit dem christlichen Glauben zu vergleichen und dann ebenfalls dem Glauben gegenüber abständig zu werden, so wie das in Europa bereits geschehen, ist ein sehr großer Fehler. Denn Europa hat zunächst einmal seine beherrschende Religion. So zeigen vor allem die Großen Europas wie Wilson, Lord George oder Veniselos, (in deren Leben) die Religion eine ebenso beherrschende Rolle spielt wie bei ihren Priestern: Europa hat seine beherrschende Religion und praktiziert sie auch in gewisser Weise. [B]Drittens:[/B] Ein Vergleich zwischen dem muslimischen Glauben und dem christlichen ist ein unpassender Vergleich. Dieser Vergleich ist einfach falsch. Denn zu einer Zeit, in der Europa noch zutiefst religiös war, da kannte es noch kaum eine Zivilisation. Erst nach (der Reformation und) dem Bruch mit dem (katholischen) Glauben begann die (moderne) Zivilisation. Überdies verursachte der Glaube (von der Reformation 1517 bis zur Revolution 1789 – A.d.Ü.) jahrhundertelange Kämpfe zwischen (den Nationen). Er wurde zu einem Mittel in der Hand der ungerechten Tyrannen, welche die Ungebildeten, die Armen wie die Gebildeten (in gleicher Weise) unterdrückten, woraus bei ihnen allen vorübergehend ein Unwille gegenüber dem Glauben erwuchs. Was aber den Islam betrifft, so bezeugt die Geschichte, dass er außer einer einmaligen (bewaffneten) Auseinandersetzung niemals Ursache (eines Krieges zwischen islamischen Nationen) war. Wann immer also das islamische Volk ernsthaft seinem Glauben anhing, machte es auch dementsprechend große (zivilisatorische) Fortschritte. Dafür ist der größte Lehrer Europas, der islamische Staat in Andalusien Zeuge. Und wann immer die islamische Gemeinde in einen Zustand der Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Glauben verfiel, so stürzte sie auch in einen Zustand des Elends und des Verfalls. Zudem hat der Islam durch die Verpflichtung zum Sekat und das Zinsverbot und Tausender ähnlicher Gebote der Barmherzigkeit (shefqat) die Armen und Ungebildeten beschützt. »Haben sie denn keinen Verstand?« (Sure 36, 68) »Wollen sie denn nicht nachdenken?« (Sure 6, 50) »Wollen sie denn nicht aufmerken?« (Sure 4, 82) Mit diesen und ähnlichen Worten ruft (der Qur’an) Verstand und Wissenschaft als Zeugen an, ermahnt (die Gläubigen), beschützt ihre Wissenschaftler. Auf diese Weise war der Islam stets eine feste Burg und ein Zufluchtsort für die Armen und (zugleich auch Hort der Bildung für die) Leute der Wissenschaft. Darum gibt es auch keinen Grund zum Unmut gegenüber dem Islam. Die Weisheit und der Grund dafür, dass das Christentum und alle anderen Religionen sich vom Islam unterscheiden, ist folgender: Die Basis des Islam ist die lautere Einheit Gottes (Tauhid). Er spricht den Mitteln und Ursachen keine tatsächliche Wirkung zu, spricht ihnen hinsichtlich Erschaffung und Rang (maqam) keinen Wert zu. Was aber das Christentum betrifft, so misst es den Ursachen und Wirkungen einen Wert bei, weil es den Gedanken der Sohnschaft angenommen hat. Es bricht nicht mit dem Egoismus. Es ist, als ob es einen Funken der Herrschaft Gottes seinen Großen und seinen Heiligen zuspräche. So bestätigen sie die Ayah: »Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren an Gottes statt angenommen.« (Sure 9, 31) Aus diesem Grund haben sich die Christen, welche in irdischer Hinsicht die höchsten Positionen einnehmen, ihren Stolz und ihren Egoismus bewahrt und können doch, wie der letzte amerikanische Präsident, Wilson, praktizierende Anhänger ihres Glaubens sein. Im Islam hingegen, der die Religion der lauteren Einheit Gottes (Tauhid) ist, müssen diejenigen, welche in irdischer Hinsicht eine hohe Position einnehmen, entweder ihren Egoismus und ihren Stolz aufgeben, oder aber ihren Glauben wenigstens teilweise aufgeben. Aus diesem Grund bleibt ein Teil von ihnen gleichgültig oder verliert seinen Glauben. [B]Sechstes Thema:[/B] Zu denen, die in ihren üblen nationalistischen und rassistischen Gedanken jedes Maß verlieren, sagen wir: [B]Erstens:[/B] Unsere Erde und besonders dieses, unser Land, hat von alters her ganze Völkerwanderungen, Vertreibungen und Flüchtlingsströme gesehen. Seitdem der Sitz der islamischen Regierung in diesem Lande aufgerichtet worden ist, sind viele (Menschen) aus fremden Völkern wie die Motten in unser Land eingefallen und haben sich darin niedergelassen. Unter diesen Umständen kann man die verschiedenen Völker nur noch voneinander unterscheiden, wenn die Wohlverwahrte Tafel enthüllt wird. Weil dies aber so ist, ist es nicht nur sinnlos, nein, geradezu gefährlich, auf dem Boden einer pur rassistischen Idee eine nationalistische Bewegung zu errichten. Aus diesem Grunde fühlte sich einer der Anführer dieser unseligen Rassisten und Nationalisten, einer, dem seine Religion gleichgültig geworden ist, dazu gezwungen, zu sagen: »Wenn Glaube und Sprache eins sind, ist das Volk eins.« Da dies aber so ist, muss man sich nicht um die Reinerhaltung der Rasse kümmern, sondern um das Verhältnis von Glaube, Sprache und Heimat. Wenn diese drei eins sind, dann ist auch das Volk stark. Selbst wenn eines von ihnen fehlt, bleibt dennoch die Nation per definitionem gewahrt. [B]Zweitens:[/B] Wir wollen hier nun zwei Beispiele von Hunderten von Vorzügen aufzeigen, wie das soziale Leben der Kinder dieses Landes (aus dieser Idee einer Zugehörigkeit) zum geheiligten Volk des Islam gewonnen hat: [B]Erstens:[/B] Was es dem islamischen Staat mit seinen zwanzig-dreißig Millionen (Bürgern) entgegen allen großen Staaten Europas ermöglichte, sein Leben und Dasein zu bewahren, war folgender Gedanke, wie er das Heer des Staates (beseelte) und der dem Qur’an entstammt: »Werde ich getötet, falle ich als ein Zeuge (Schehid) und habe ich getötet, (so kehre ich wieder heim) als ein Bekenner (Ghasi).« Im Feuer ihrer Liebe (aschk) und Begeisterung gingen sie dem Tod entgegen und lachten ihm ins Gesicht. Stets brachten sie Europa zum Zittern. Was in aller Welt könnte man der Seele (ruh) eines einfach denkenden Soldaten mit reinem Herzen als Grund für eine so erhabene Opferbereitschaft anbieten? Was für eine Art Patriotismus könnte man an seine Stelle setzen und ihn so dazu bringen, sein Leben, alles, was er ist und hat, freiwillig zum Opfer zu bringen? [B]Zweitens:[/B] Wann immer der europäische Drache (die Großmächte) diesem islamischen Reich einen Schlag versetzte, schrien dreihundertfünfzig Millionen Muslime auf und weinten. So haben denn die Kolonialherren, um ihnen keine Schmerzen und Leiden zuzufügen, ihre Hände wieder zurückgezogen, ihre (bereits zum Schlag) erhobene Hand wieder sinken lassen. Was für eine Kraft (quvvet) könnte man an die Stelle einer solchen inneren, beständigen, moralischen, doch in keiner Weise zu unterschätzenden Kraft setzen? Sollen sie uns das doch einmal sehen lassen! Diese gewaltige innere moralische Kraft darf nicht durch einen üblen Nationalismus und selbstherrlichen Patriotismus beleidigt werden! [B]Siebentes Thema:[/B] Denen, die ihren üblen Nationalismus und ihre übertriebene Begeisterung für die Heimat hervorkehren, möchte ich sagen: Wenn ihr dieses Land wirklich liebt (shefqat) und euch so sehr dafür begeistern könnt, so soll euer Patriotismus in der Weise sein, dass eure Liebe der Mehrheit (seiner Bewohner) gelten möge. Andernfalls ist ein Dienst, der sich einer Mehrheit gegenüber unbarmherzig (merhamet) verhält, um einer Minderheit, die gar kein Mitleid (shefqat) braucht, zu einem vorübergehenden Zusammenleben in Gottvergessenheit (ghaflet) zu verhelfen, überhaupt gar kein Patriotismus. Denn ein Patriotismus, der aus diesem unseligen rassistischen Gedankengut gespeist wird, kann vielleicht zwei unter acht (Gruppen) vorübergehend von Nutzen sein. Sie empfangen von diesen Patrioten jene Liebe (shefqat), derer sie gar nicht würdig sind, während doch (die anderen sechs Gruppen), all die Alten, Siechen und Kranken, die Elenden und Unglückseligen, aber auch alle Kinder und alle die Gottesfürchtigen, die mit großem Ernst an das Jenseits denken, nach dem Licht verlangen, dem Trost und der Liebe (shefqat) für das Leben im Zwischenreich und im Jenseits, dem sie mehr als dem irdischen Leben zugewandt sind und einer gesegneten, zu Opfern bereiten Hand bedürfen. Was für eine vaterländische Gesinnung könnte es erlauben, ihr Licht auszulöschen und sie ihres Trostes zu berauben? Oh weh! Wo ist denn nun diese Liebe zur Nation? Wo bleibt hier die Opferbereitschaft zum Wohle des Volkes! Die Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit darf nicht verloren gehen. Denn Gott der Gerechte will inscha-a’llah das ruhmreiche Heer und die machtvolle Gemeinde all der Leute dieses Landes, die Er seit Tausend Jahren in den Dienst am Qur’an gestellt und zu seinem Bannerträger ernannt hat, infolge eines zeitlich begrenzten Zwischenfalls nicht zu Grunde gehen lassen. Er wird dieses Licht noch einmal wieder anzünden und sie ihre Aufgabe fortsetzen lassen... [/QUOTE]
Adı
İnsan doğrulaması
Peygamber Efendimiz a.s.v.'ın kabri nerededir? (Sadece şehir adını küçük harfler ile giriniz)
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