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Risale-i Nur Gesamtwerk
Risale-i Nur lesen -Siebenundzwanzigstes Wort - Rechtsschulen (Idjtihad)
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<blockquote data-quote="ABDULLAH4" data-source="post: 284429" data-attributes="member: 1004566"><p>[h=1]Anhang[/h] <table style='width: 100%'><tr><td></td><td>Dieser Anhang handelt von den Sahabis (Gefährten des Propheten)<br /> </td></tr></table><p></p><p></p><p>Ich sage wie auch Maulana Djami gesagt hat:</p><p></p><p></p><p> »Wie könnte es denn sein, dass ich nicht ins Paradies gehen sollte, so wie auch der Hund der Ashab-i Kehf (= die Siebenschläfer) mit der Schar Deiner Ashab (= die Sahabis) . Wie könnte das sein? Sollte denn er ins Paradies kommen, ich aber zur Hölle fahren? Er war der Hund der Ashab-i Kehf. Ich aber bin der Hund Deiner Ashab.«</p><p></p><p></p><p></p><p></p><p> </p><p></p><p></p><p> </p><p></p><p></p><p> »Im Namen des Gepriesenen. Und fürwahr, es gibt kein Ding, das nicht lobend Ihn preist.«</p><p></p><p></p><p></p><p></p><p></p><p><strong>Eine Frage</strong>, die ihr stellt: In manchen Überlieferungen heißt es: »In einer Zeit, in der ketzerische Erneuerungen Anklang finden, kann ein Teil der Reinen (= Heiligen) unter den Gläubigen und Gottesfürchtigen auf der Stufe der Gefährten des Propheten stehen oder selbst noch auf einer höheren.« Es gibt solche Überlieferungen. Sind diese Überlieferungen echt? Wenn sie aber echt sind, welche Wahrheit steht dann dahinter?</p><p><strong>Antwort:</strong> Nach den Gesandten Gottes sind die Sahabis die edelsten des menschlichen Geschlechtes. Dafür ist die Übereinstimmung der Schule derer, die dem Vorbild des Propheten und seiner Gemeinde folgen, ein sicheres Zeugnis. Die echten unter diesen Überlieferungen handeln von den persönlichen Vorzügen. Denn einer, dem ein anderer (wegen seiner inneren Haltung) vorgezogen wird, kann wegen seiner besonderen Fähigkeiten oder hinsichtlich einer persönlichen Vollkommenheit bevorzugt werden. In Wirklichkeit können die Sahabis, die besonders hervorgehoben werden, weil der Herr sie am Ende der Sure al-Fath lobend erwähnt, und die das Lob und den Preis der Thora, des Evangeliums und des Qur'an erfuhren, hinsichtlich ihrer grundlegenden Vorzüge nicht erreicht werden. Unter sehr vielen Gründen und Weisheiten dieser Wahrheit wollen wir hier nur drei Weisheiten erklären, die drei Gründe beinhalten.</p><p><strong>Erstens, Eine Weisheit:</strong> Das Gespräch mit dem Propheten war ein solches Elixier, dass einer, der es nur eine einzige Minute genoss, zu den Lichtern der Wahrheit gelangte, statt jahrelang auf dem geistigen Wege voranzuschreiten. Denn im Gespräch (sohbet) fand eine Angleichung, eine Widerspiegelung statt. Es ist ja bekannt, dass man durch Widerspiegelung und Befolgung dieses Großen Lichtes des Prophetentums auf eine Stufe von so gewaltiger Höhe emporsteigen kann. Ebenso kann der Diener eines Kaisers in seinem Dienst zu einer solch hohen Stellung emporsteigen, wie sie ein (Stammes)König nicht erreichen kann.</p><p>Es ist auf Grund dieses Geheimnisses, dass auch die bedeutendsten Gottesfreunde nicht den Rang eines Sahabis erlangen können. Selbst Gottesfreunde wie Djelale d-din al-Suyuti, der im wachen Zustand vielmals das Gespräch mit dem Propheten genossen hatte, konnten trotzdem nicht den Sahabis gleich kommen, auch wenn sie mit dem ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, in wachem Zustand zusammengetroffen waren und in dieser Welt durch ein Gespräch mit ihm geehrt worden waren.</p><p>Denn das Gespräch, das die Sahabis erlebten, hatte im Lichte des Prophetentums Mohammeds stattgefunden, mit dem Friede und Segen sei. Das heißt: sie hatten sich mit ihm als dem Gesandten Gottes unterhalten.</p><p>Was die Gottesfreunde betrifft, so erlebten sie ein Gespräch im Lichte der Gottesfreundschaft Ahmeds (Mohammeds), mit dem Friede und Segen sei, wenn sie den ehrwürdigen Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, nach seinem Tod getroffen hatten. Wenn also der ehrwürdige Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, vor ihren Augen Gestalt angenommen hatte, ihnen erschienen war, so geschah das unter dem Aspekt der Gottesfreundschaft Ahmeds (Mohammeds), mit dem Friede und Segen sei, nicht aber im Lichte seines Prophetentums. In Anbetracht dieser Tatsache ergibt es sich, dass sich diese beiden Gespräche so voneinander unterschieden, wie die Höhe der Stufe eines Gottesgesandten von der Stufe eines Gottesfreundes.</p><p>Was für ein lichtausstrahlendes Elixier das Gespräch mit dem Propheten war, wird verständlich, wenn ein Beduine, der so brutal und hartherzig war, dass er seine Tochter lebendig begraben konnte, zu dem Propheten kam und dieser ihn mit einem einstündigen Gespräch beehrte und dadurch eine so barmherzige Liebe empfing, dass er noch nicht einmal mit seinem Fuß auf eine Ameise treten konnte. Des Weiteren nahm ein unwissender wilder Mann einen ganzen Tag an dem Gespräch mit dem Propheten teil; dann ging er in Länder wie China oder Indien und diente dortigen kultivierten Völkern als Lehrer der Wahrheit und Wegweiser zur Vollkommenheit.</p><p><strong>Zweitens, Ein Grund:</strong> Wie in dem Kapitel über Idjtihad aus dem »Siebenundzwanzigsten Wort« erklärt und bewiesen wurde, stehen die Sahabis (Gefährten des Propheten) in absoluter Mehrheit auf der höchsten Stufe der menschlichen Vollendung.</p><p>Denn in jener Zeit, in der die gewaltige Umwandlung durch den Islam zu Stande kam, wurden das Gute und das Wahre mit all ihren Schönheiten und das Böse und das Wahnhafte mit all seinen Hässlichkeiten erkannt und greifbar empfunden. Zwischen dem Bösen und dem Guten war eine so große Trennung und zwischen der Lüge und der Wahrhaftigkeit eine solch weite Entfernung zu Stande gekommen, wie zwischen dem Unglauben und dem Glauben, ja beide Seiten waren soweit entfernt wie die Hölle und das Paradies. Der öffentliche Ausrufer der Lüge, der Bosheit und des Irrtums war Müseylime, der Lügner, und seine Worte waren die eines Clowns. Mit Sicherheit haben die Sahabis, die von ihrem Wesen her erhabene Gefühle trugen, sich für eine Moral begeisterten und auf Ehre und Ruf großen Wert legten, nicht willentlich ihre Hände nach der Lüge und Bosheit ausgestreckt, um nicht auf die Stufe von Müseylime hinab zu stürzen.</p><p>Die Charakterzüge der Gefährten des Propheten verlangten danach, die höchsten Höhen der Vollkommenheit des Gottesgeliebten, mit dem Friede und Segen sei, der der öffentliche Ausrufer und ein Vorbild für Richtigkeit, Wohltat und Wahrheit war, zu betrachten und mit all ihrer Kraft und Begeisterung in diese Richtung zu laufen. Zum Beispiel geschieht es manchmal, dass die Menschen manche Dinge, die auf dem Markt der Kultur der Menschheit und in den Geschäften des gesellschaftlichen Lebens der Menschen fürchterliche Folgen und hässliche Spuren hinterlassen und wie ein tödliches Gift wirken, nicht kaufen, sondern sich sogar davor ekeln und mit aller Kraft davor weglaufen. Manche Gegenstände und geistige Dinge haben schöne Wirkungen und gute Werke zur Folge, die wie ein erquickender Heiltrank und wie ein Brillant die interessierten Blicke aller Menschen auf sich ziehen. Jeder will sie kaufen, soweit es ihm möglich ist. Genauso brachten Dinge, wie Lüge, Bosheit und Unglaube auf dem Markt des gesellschaftlichen Lebens der Menschen im Zeitalter der Glückseligkeit Ergebnisse, wie ewige Qual und gemeine Maskeraden, wie bei Müseylime, dem Lügner, zu Stande.</p><p>Daher ist es klar, dass die Sahabis, die sich für edle Eigenschaften und hohe Werte begeisterten, davor wie vor einem tödlichen Gift davonliefen und sie hassten. Es war unausbleiblich, dass es unter den Gefährten des Propheten, die von ihrem Wesen her rein und deren Charaktereigenschaften erhaben waren, aus ihrem ganzen Herzen, aus ganzer Seele und allen ihren Kräften eine große Nachfrage und ein heftiges Verlangen nach der Wahrheit und Wahrhaftigkeit und dem Glauben gab, was Ergebnisse, wie ewige Glückseligkeit hervor brachte und leuchtende Früchte, wie den ehrenwerten Gottesgesandten, mit dem Friede und Segen sei.</p><p>Nach jener Zeit verkürzte sich aber allmählich und immer mehr die Entfernung zwischen Wahrheit und Lüge, bis sie Schulter an Schulter standen. Es begann damit, dass beide im selben Geschäft verkauft wurden und auch die gesellschaftliche Ethik zerstört wurde. In der politischen Propaganda wurde die Lüge gut gehegt. Ja wie könnte es sich denn in einer Zeit, in der die abscheuliche Hässlichkeit der Lüge getarnt bleibt und in der die prächtige Schönheit der Wahrheit nicht zum Vorschein kommt, einer zutrauen, die Kraft, die Standhaftigkeit und die Gottesfurcht der Gefährten des Propheten in ihrer Gerechtigkeit, in ihrer Ehrlichkeit, in ihrer Erhabenheit und Wahrhaftigkeit erreichen zu wollen oder gar diese Stufe noch zu übersteigen. Hier möchte ich etwas erklären, was ich erlebt habe und was die oben erwähnte Angelegenheit gewissermaßen einigermaßen erhellt. Es ist dies wie folgt:</p><p>Da kam mir einmal der Gedanke, wie kommt es eigentlich, dass eine so außerordentliche Persönlichkeit wie Muhyi d-din al-Arabi die Sahabis nicht erreichen konnte? Später, während ich im Gebet</p><p></p><p></p><p> »Gepriesen sei der höchste Herr.«</p><p></p><p></p><p></p><p>rezitierte, enthüllte sich mir die Bedeutung dieses Wortes. Es zeigte sich mir nicht in des Wortes wörtlichster Bedeutung, aber einen Hauch dieser Wahrheit habe ich doch verspürt. Und ich sagte mir im Stillen: Ach könnte mir nur ein einziges Gebet, wie bei diesem einen Wort gelingen, es wäre besser als ein ganzes Jahr der Anbetung (ibadet). Nach dem Gebet (namaz) verstand ich, dass diese Erinnerung und dieses Erlebnis mir eine Lehre war, dass man die Stufe der Gefährten des Propheten im Gebet nicht erreichen kann. In jener gewaltigen, gesellschaftlichen Umwandlung, die durch die Lichter des weisen Qur'an zu Stande gekommen war, trennten sich diese Gegensätze in der Tat und entfernten sich immer mehr von einander. Die Bosheit mit all dem, was ihr anhaftete, mit all ihrer Finsternis und in all ihren Erscheinungsformen und das Gute und Vollkommene, mit all seinem Lichte und allem, was es bewirkt, gerieten in Gegensatz zueinander. In dieser Situation und in einer derart aufregenden Zeit brachte jedes Wort des Gedenkens und der Lobpreisung jede Schicht seines vollständigen Sinngehaltes jung und frisch zum Ausdruck. Alle Empfindungen und geistigen Feinheiten der Menschen wurden unter dem Getöse jener gewaltigen Umwandlung wachgerufen, sogar die Sinne wie Vorstellung, Traum und meditative Wahrnehmung konnten die unterschiedlichen Bedeutungen aus den Rezitationen zum Gottesgedenken und den Lobpreisungen in ihrem wachen Zustand nach ihrem Empfindungsvermögen empfangen und aufnehmen. So war es denn diese Weisheit, in der die Sahabis, deren Empfindungen und Sinne voll erwacht waren, diese gesegneten Worte sagten, welche Lichter des Glaubens und Gottesgedenkens beinhalten. Aus ihr erhielten sie ihre Bedeutung, sobald sie sie aussprachen und all ihre Sinne bekamen aus ihr ihren Anteil. Jedoch schliefen nach den großen Umwandlungen und revolutionären (Ereignissen jener Zeit) allmählich die Feinheiten ein und der Sinn für die Wahrheit versank in der Vergessenheit. Diese gesegneten Worte wurden so, gleich Früchten, allmählich vom Schleier der Gewohnheit überdeckt und verloren ihre Schönheit und Frische. An der Luft oberflächlicher Betrachtung trocknen sie beinahe aus, bis auf einen unbedeutenden Rest von Feuchtigkeit, sodass man den vorherigen Zustand nur noch dadurch wieder zurück gewinnen kann, dass man sie einer intensiven Behandlung durch tiefes Nachsinnen unterzieht. So geschieht es denn aus diesem Grunde, dass andere zu der Tugend und einem Rang (Maqam <strong>Drittens, der dritte Grund:</strong> Wie im »Zwölften«»Vierundzwanzigsten« und »Fünfundzwanzigsten Wort« bewiesen wurde, ist das Verhältnis des Prophetentums zur Gottesfreundschaft vergleichbar mit dem Verhältnis eines Spiegelbildes der Sonne zur Sonne selbst. Nun, so hoch der Geist des Prophetentums über dem Geist der Gottesfreundschaft steht, so hoch stehen notwendigerweise die Sahabis, welche Diener im Geiste des Prophetentums und die Planeten jener Sonne waren, über den Heiligen (Salih) aus dem Geiste der Gottesfreundschaft.</p><p>Was aber die größte Gottesfreundschaft betrifft, welche auf dem Erbe des Prophetentums und der Treue zu ihm beruht, welche die Gottesfreundschaft der Sahabis war, so kann sie, auch wenn ein Veli (= ein Sufi) sie erwirbt, dennoch nicht gleichwertig mit dem Maqam der Sahabis sein, welche die erste Reihe bilden. Wir wollen hier nun drei der verschiedenen Aspekten erklären, die diesen dritten Grund betreffen.</p><p><strong>Erster Aspekt:</strong> Was die Idjtihad betrifft, das heißt, seine Meinung an Hand des Gesetzes herauszukristallisieren (istinbat-i ahkam), das heißt das Wohlwollen Gottes des Gerechten von seinem Wort her zu verstehen, so kann man heute den Gefährten des Propheten nicht gleich werden. Denn in der damaligen großen Umwandlung des Gottesbegriffes, drehte sich alles darum, den Willen des Herrn und die Gesetze Gottes zu verstehen. Alle Gedanken waren auf diese istinbat-i ahkam hin ausgerichtet. Die Herzen aller fragten sich interessiert: »Was ist es, was unser Herr von uns verlangt?«</p><p>Die Umstände jener Zeit brachten es mit sich, dass diese Gegebenheiten förmlich zu riechen und zu spüren waren. Alle Gespräche kreisten um dieses Thema als ihrem Inhalt. Da nun alles und jedes, Gespräche, Unterhaltungen und Erzählungen damals in der Weise verliefen, dass sie all diese Bedeutungen gewissermaßen unterrichteten, vervollkommneten sich deshalb die Fähigkeiten der Sahabis und ihre Gedanken wurden erleuchtet. Ihre Fähigkeit zu Idjtihad und Istinbat waren wie ein Streichholz (aufzuflammen) bereit und zu leuchten. Die Stufe seiner Istinbat und Idjtihad, die ein Sahabi damals an einem Tag oder in einem Jahr erworben hatte, kann daher ein Mann, der genauso klug und begabt wie diese Sahabis sein könnte, in heutiger Zeit in zehn ja sogar in hundert Jahren nicht erwerben.</p><p>Denn: Heute steht statt der Ewigen Glückseligkeit das irdische Glück im Mittelpunkt aller Betrachtungen. Die Aufmerksamkeit der Menschen ist auf andere Ziele gerichtet. Unterhaltssorgen aus Mangel an Gottvertrauen vernebeln den Geist, die materialistisch-naturalis-tische Philosophie schlägt den Verstand mit Blindheit. Gleich wie das soziale Umfeld des Menschen seinem Verständnis und seiner Begabung keine Kraft zur Idjtihad verleiht, so lässt sie diese vielmehr sich versprengen und zerstreuen. In dem Kapitel des »Siebenundzwanzigsten Wortes« über Idjtihad, wo Sufyan ibn Uyaina mit einem anderen, kongenialen Geist verglichen wurde, hatten wir bewiesen: Das, was Sufyan in 10 Jahren erworben hatte, kann ein anderer auch in hundert Jahren nicht erwerben.</p><p><strong>Zweiter Aspekt:</strong> Den Makam der Sahabis hinsichtlich ihrer Nähe zu Gott kann man auf dem Wege der Gottesfreundschaft nicht erreichen. Denn Gott der Gerechte steht uns am nächsten und ist uns näher als alle Dinge (dieser Welt). Wir dagegen sind unendlich weit entfernt von Ihm. In Seine Nähe zu gelangen, ist auf zwei Arten möglich:</p><p><strong>Erstens:</strong> Durch die Entfaltung des (Bewusstseins) göttlicher Nähe. Das Prophetentum ist auf eine solche Nähe ausgerichtet. Die Sahabis haben dieses Geheimnis durch das Erbe des Prophetentums und ihre Gespräche (sohbet) darüber in sich erfahren.</p><p><strong>Zweitens:</strong> Dadurch, dass wir davon ausgehen, dass wir weit (von Gott) entfernt sind, und so die Stufenleiter (zu Ihm) emporsteigen, um endlich in gewissem Grade mit Seiner Nähe geehrt zu werden. Gewöhnlich fahren und segeln die meisten Reisenden, möge ihr Weg nun von innen nach außen (enfusi) oder von außen nach innen (afaqi) zur Gottesfreundschaft hinführen, in dieser Weise.</p><p>Die erste Art ist reine Gottesgabe und kein menschliches Verdienst, alles geschieht durch die Anziehungskraft Gottes und Sein Erbarmen, (ist eine Umwandlung in den) Geliebten Gottes (Mahbub). Dieser Weg ist kurz und bestimmt (metin), sehr hoch, sehr rein und ohne Schatten. Die andere ist ein menschliche Leistung, langwierig und umdüstert. Auch wenn es dabei viel Wunderbares und Erstaunliches zu erleben gibt, kann diese (zweite Art) von ihrem Wert her die erste nicht erreichen.</p><p>Es gibt zum Beispiel zwei Wege, von heute ausgehend den gestrigen Tag zu erreichen.</p><p><strong>Erstens:</strong> Sich von dem Lauf der Zeit unabhängig machen, mit einer heiligen Kraft über die Zeit hinaus steigen und den gestrigen Tag so gegenwärtig erleben wie den heutigen.</p><p><strong>Zweitens:</strong> Diese Entfernung von einem Jahr durchreisen und am Ende zum Gestern gelangen. Doch wiederum lässt sich das Gestern nicht festhalten. Es verlässt (den Reisenden) und zieht weiter.</p><p>Genauso gibt es auch zwei Möglichkeiten, wie man vom äußerlichen Anschein zur Wahrheit hinüber gelangen kann.</p><p><strong>Erstens:</strong> Indem man sich unmittelbar von der Ausstrahlungskraft der Wahrheit anziehen lässt, um die Wahrheit unmittelbar innerhalb des äußeren Scheins zu entdecken, ohne erst das Zwischenreich (berzah) des mystischen Weges (tariqat) zu betreten.</p><p><strong>Zweitens:</strong> Indem man über viele Stufen des geistigen Weges emporsteigt. Den Leuten der Gottesfreundschaft (Mystiker) gelingt es zwar, ihre Begierden auszulöschen und ihr eigenwillige Seele zu töten, doch können sie wiederum den Sahabis nicht gleich kommen, denn die Seelen der Gefährten des Propheten waren geläutert und gereinigt. Daher erfuhren sie durch viele natürliche Anlagen, die im Wesen ihrer Seelen liegen, die verschiedenen Möglichkeiten der Anbetung Gottes und die unterschiedlichen Arten des Dankes und der Lobpreisung. Nach der Vernichtung der Begierde gehen diese Methoden der Anbetung der Gottesfreunde (Mystiker) in Routine über.</p><p><strong>Dritter Aspekt:</strong> Hinsichtlich der vorzüglichen Taten und der verdienstreichen Handlungen (sevab) und hinsichtlich der besonderen Eigenschaften, die das jenseitige Leben betreffen, kann man die Sahabis nicht erreichen. Denn wie ein Soldat unter besonderen Umständen durch eine Stunde Wache stehen, unter Einsatz seines Lebens auf wichtigem Posten, soviel Segen erwerben kann wie durch ein Jahr Anbetung, so kann er auch, wenn ihn eine Kugel trifft, in einer Minute auf eine Stufe (maqam) wie die eines Gottesfreundes emporsteigen, die man sie sonst erst nach mindestens 40 Tagen erreichen kann. Genauso waren die Verdienste der Sahabis in ihrem Aufbau des Islam, in der Verbreitung der Gesetze des Qur'an, in ihrer Bereitschaft, um des Islam Willen, einer ganzen Welt Widerstand zu leisten, so hoch, dass andere (die Verdienste einer einzigen) Minute nicht einmal in einem Jahr erwerben können. Man kann sogar sagen, dass alle ihre Minuten in diesem heiligen Dienst jener Minute gleichen, in der der Soldat den Märtyrertod erlitt. Alle ihre Stunden sind wie der Wachdienst eines opferbereiten Soldaten, der unter Lebensgefahr eine Stunde Wache hält. Die Mühe ist nur gering, ihr Lohn aber groß und ihr Wert erhaben. In der Tat stehen ja die Sahabis bei dem Aufbau des Islam und bei der Verbreitung der Lichter des Qur'an in der ersten Reihe. Daher wird ihnen von den (Verdiensten der) guten Taten der ganzen Gemeinde nach dem Grundsatz</p><p></p><p></p><p> »Derjenige, der veranlasst, wird genauso bewertet, wie derjenige der ausführt.«</p><p></p><p></p><p></p><p>ein Anteil zugeschlagen. Das Gebet, das die ganze islamische Gemeinde spricht,</p><p></p><p></p><p> »O Gott, gib Segen unserem Haupt Mohammed und seiner Familie und seinen Gefährten!«</p><p></p><p></p><p></p><p>zeigt, dass die Sahabis an den guten Taten der ganzen Gemeinde Anteil haben. Ferner wächst eine kleine Besonderheit, von der Wurzel eines Baumes ausgehend, in seinen Ästen mächtig heran und wird selbst noch größer als ein großer Ast. Ferner führt auch eine kleine Steigung am Anfang (eines Weges) mit der Zeit zu einer beträchtlichen Höhe. Überdies wächst sich manchmal eine Nadelspitze, in die Nähe einer Lichtquelle gebracht, in der Peripherie zu einem Schattenwurf von einem Meter Länge aus. Genau wie in diesen vier Beispielen sind die Sahabis die Wurzeln und Grundlagen des Lichtbaumes des Islam; des Weiteren stehen sie im Gebäude des Islams ganz in der Nähe der Quelle des Lichtes; des Weiteren gehören sie zu den Vorbildern in der islamischen Gemeinde und standen in der ersten Reihe ihrer Imame. Des Weiteren standen sie in der Nähe des Zentrums der Sonne des Prophetentums und der Leuchte der Wahrheit. Daher gilt bei ihnen auch eine geringe Mühe als viel, ein kleiner Dienst als groß. Um ihnen gleichen zu können, müsste man ein echter Sahabi werden können!</p><p></p><p></p><p> </p><p></p><p></p><p> »Friede und Segen sei mit unserem Propheten, der sagte: Meine Gefährten sind wie die Sterne: wem ihr auch folgt, ihr werdet die rechte Leitung finden. Mein Zeitalter ist unter den Zeitaltern das segensreichste.«</p><p></p><p></p><p></p><p></p><p></p><p><strong>Frage:</strong> Man sagt: Die Sahabis haben den ehrenwerten Gesandten persönlich gesehen und dann ein Bekenntnis ausgesprochen. Aber wir haben ohne ihn zu sehen das Bekenntnis ausgesprochen. Daher ist unser Glaube noch stärker. Zudem gibt es Überlieferungen, die die Stärke unseres Glaubens beweisen.</p><p><strong>Antwort:</strong> Damals, als die öffentliche Meinung gegen die Wahrheiten des Islam war und sich gegen sie stellte, sahen die Sahabis den ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, nur in seiner menschlichen Gestalt und gelangten manchmal ohne Wunder zu solch einem Glauben, dass die ganze öffentliche Meinung der Welt ihren Glauben nicht erschüttern konnte. Nicht einmal den Schatten eines Zweifels konnten sie auf ihn werfen, oder ein kleines bisschen Argwohn in ihnen wecken. Ihr aber wollt die Stärke eures eigenen Glaubens gegen die Glaubensstärke der Sahabis in die Waagschale werfen. Obwohl die öffentliche Meinung aller Muslime euch Kraft und Zeugnis für euren Glauben gibt, und obwohl ihr den ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, nicht als einen Menschen leiblich vor euch gesehen habt, ihn, welcher der Kern des Tuba-Baumes seines prophetischen Auftrags war, sondern seine großartige geistige Persönlichkeit, erleuchtet mit allen Lichtern des Islam und mit allen Wahrheiten des Qur'an, umgeben von tausend Wundern, mit eurem Verstand betrachtet, beginnt auf das Wort eines einzigen europäischen Philosophen zu zweifeln und euer Argwohn ist geweckt! Wo bleibt da nun die Stärke eures Glaubens? Und was ist demgegenüber die Stärke des Glaubens der Sahabis, welcher durch die Angriffe einer ganzen Welt von Ungläubigen, Christen, Juden und Philosophen nicht zu erschüttern war? Und was ist dem gegenüber die Stärke der Gottesfurcht und die Vollkommenheit der Reinheit der Sahabis, die beweist, wie stark sie im Glauben waren und die ein Destillat ihres Glaubens waren! Oh du Kritikaster! Wo bleibt hier nun dein trüber Glaube, wenn er in seiner extremen Schwäche noch nicht einmal seine Pflichten (fard) vollständig zu erfüllen vermag!</p><p>Was aber die Überlieferung betrifft, in der gesagt wird: »So jemand in der Endzeit, auch ohne mich gesehen zu haben, zum Glauben gelangt, so wird er deswegen noch mehr geschätzt«, so betrifft dies die besonderen Vorzüge. Dies wird über einige besondere Persönlichkeiten gesagt. Hier handelt es sich aber um allgemeine Vorzüge der Mehrheit.</p><p><strong>Zweite Frage:</strong> Man sagt: Die Leute der Gottesfreundschaft und die Gefährten der Vollkommenheit haben die Welt verlassen. Es heißt sogar in einer Überlieferung (Hadith): Weltliebe ist der Anfang aller Fehler. Die Sahabis waren aber sehr in ihre weltlichen Angelegenheiten verwickelt. Sie haben der Welt nicht entsagt; und doch war ein Teil der Sahabis sogar noch weiter vorangeschritten als die zivilisierten Leute damaliger Zeit. Wie kommt es dann, dass Sie sagen, noch der einfachste Sahabi sei so bedeutsam gewesen wie die größten unter den Gottesfreunden (Mystiker) ist?</p><p><strong>Antwort:</strong> Im Zweiten Kapitel des »Zweiunddreißigsten Wortes« wurde vollkommen eindeutig bewiesen: Das Antlitz der Welt zu lieben, wenn es auf das Jenseits ausgerichtet ist und Gottes Namen sich gegenübergestellt hat, ist keine Ursache zur Fehlerhaftigkeit, sondern ein Quell der Vollkommenheit und wie weit man auch in diesen beiden Aspekten fortzuschreiten mag, so weit schreitet man auch im Dienst und in der Anbetung Gottes fort. Was also die Welt der Sahabis betrifft, so findet sie sich in diesen beiden Aspekten wieder. Sie haben die Welt als einen Acker für das Jenseits betrachtet; sie haben ihn bestellt und haben geerntet. Sie haben alles Sein als einen Spiegel der Namen Gottes angesehen, in Begeisterung hinein geschaut und sie darin betrachtet. Die Schlechtigkeit dieser Welt aber ist ihr vergängliches Gesicht, das auf die Lust und Laune der Menschen hingerichtet ist.</p><p><strong>Dritte Frage:</strong> Die Orden sind Wege zur Wahrheit. Über den Naqshibandi Orden, den man als die berühmteste, höchste und größte unter den Ordensstraßen bezeichnet, haben manche von den Helden und Imamen dieses Ordens, dessen Grundsatz wie folgt beschrieben und gesagt:</p><p></p><p></p><p> »Man muss im Naqshibandi-Orden vier Dinge aufgeben: Das Diesseits, das Jenseits, seinen Platz in dieser Welt, und die Aufgabe all dieser Dinge.«</p><p></p><p></p><p></p><p>Das heißt, im Naqshibandi-Orden ist es notwendig, vier Dinge aufzugeben: der Begierde (nefs) wegen weder die Welt, noch das Jenseits zum eigentlichen Zweck machen, seinen Platz in dieser Welt zu vergessen, um (am Ende) das Aufgeben selbst zu vergessen, um sich nicht der eigenen Taten zu rühmen und stolz zu werden. Hieße das, wahre Gotteserkenntnis und menschliche Vollendung seien nur dadurch möglich, dass man alle Dinge aufgibt außer IHM?</p><p><strong>Antwort:</strong> Bestünde der Mensch nur aus seinem Herzen, dann sollte er alles aufgeben, außer IHM, auch die Namen und Eigenschaften (Gottes) hinter sich lassen und die »Bindung des Herzens« nur mit dem Wesen Gottes des Gerechten vollziehen. Aber das menschliche Wesen umfasst (in sich sehr viele) dienstbereite (Geister), subtile Eigenschaften und Fähigkeiten wie Verstand, Geist, meditative Wahrnehmung und Gemüt (nefs). Der vollkommene Mensch (insan-i kamil) ist derjenige, der alle inneren Feinheiten (seines Wesens) auf den verschiedenen, ihnen eigenen Wegen des Dienstes und der Anbetung in Richtung auf die Wahrheit hin leitet und wie ein Sahabi in weitem Umfang, in vielfältiger Form, unter dem Kommando seines Herzens, umgeben von allen Subtilitäten, seinen Soldaten, wie ein Held zum Ziel schreitet. Wenn das Herz, um sich selbst zu retten, seine Soldaten verlässt und ganz alleine weiter geht, ist das kein Anlass, um stolz zu werden, sondern nur die Folge einer Notlage.</p><p><strong>Vierte Frage:</strong> Woher resultiert die Behauptung einer Überlegenheit gegenüber den Sahabis? Wer bringt dergleichen heraus? Warum ist dies in heutiger Zeit überhaupt ein Gesprächsthema? Woher resultiert dieser Anspruch auf Gleichheit mit den großen Exegeten?</p><p><strong>Antwort:</strong> Es gibt zwei Gruppen, welche diese Frage diskutieren. Die eine Gruppe sind die aufrichtigen Leute des Glaubens und die Gelehrten, die so manche Hadith gelesen haben und nun in heutiger Zeit die Gottesfürchtigen und Frommen mit dergleichen Themen für Gespräche interessieren und begeistern. Gegen diese Gruppe haben wir nichts einzuwenden. Aber dies sind nur einige wenige und sie kommen schnell zur Besinnung. Die andere Gruppe aber sind äußerst bösartige, selbstgefällige Menschen, die (ihre Gesinnung) unter dem Anspruch auf Gleichheit mit den großen Exegeten ohne jede Rechtsschule verbreiten und ihre Glaubenslosigkeit unter der Behauptung der Gleichheit mit den Sahabis praktizieren wollen. Denn:</p><p>Zum ersten: Diese Irrgläubigen sind ihren Ausschweifungen verfallen. Sie sind von ihren Ausschweifungen abhängig geworden. Sie können diese Auflagen des islamischen Gesetzes nicht erfüllen, die sie in ihren Ausschweifungen behindern. Um eine Ausrede zu finden, sagen sie: »Diese Fragen sind Idjtihad. In diesen Fragen widersprechen die verschiedenen Rechtsschulen einander. Außerdem sind sie Menschen wie wir und können Fehler machen. So können also auch wir ihnen gleich uns unseren eigenen Idjtihad machen, unseren Gottesdienst nach unseren Wünschen machen. Warum sollten wir dazu gezwungen sein, (einem Mezheb) zu folgen?«</p><p>So entziehen sich diese Unglückseligen durch diese Einflüsterung des Teufels den Bindungen einer Rechtsschule. Im »Siebenundzwanzigsten Wort« wurde bereits in aller Deutlichkeit aufgezeigt, dass ihre Behauptungen unhaltbar sind. Daher weisen wir hier nur darauf hin.</p><p>Zum zweiten: Jene Art Leute des Irrweges haben erkannt, dass die Angelegenheit nicht mit den Exegeten (Mudjtehidin) beendet ist. Was auf deren Schultern ruht, ist nur die Auslegung (der Vorschriften) des Glaubens. Im Grunde genommen wollen diese Art Leute des Irrweges gerade diese Glaubensvorschriften (fard) aufgeben oder ändern. Wenn sie sagten: »Wir sind noch besser als (die Exegeten)«, wird die Sache dadurch für sie nicht erledigt. Denn die Exegeten dürfen sich nur mit der Auslegung (der Glaubensvorschriften) und solchen Einzelheiten beschäftigen, die nicht festgelegt sind. Dagegen wollen sich diese Leute des Irrweges, die keiner der Rechtsschulen folgen, mit ihren Gedankengängen bis in die Grundlagen des Glaubens (fard) eindringen, die unveränderlichen Vorschriften verändern und den festen Grundpfeilern des Islam entgegenarbeiten. Daher werden sie mit Sicherheit versuchen die Sahabis anzugreifen, die die Träger und Säulen der Grundlagen des Glaubens sind. Oho, nicht einmal solche Tiere in Menschengestalt, selbst nicht die wahrhaftigen Menschen und die Großen unter den Gottesfreunden, die vollkommensten unter den wahren Menschen, können diesen Anspruch der Gleichheit selbst nicht gegenüber den kleinen unter den Sahabis erwerben. Das wurde unwiderlegbar im »Siebenundzwanzigsten Wort« bewiesen.</p><p> </p><p></p><p></p><p> </p><p></p><p></p><p> »Friede und Segen sei mit Deinem Gesandten, der sagte: Beschimpft nicht meine Gefährten. Selbst einer von euch, der so viel Gold spendet (die Menge wie) den Berg Uhud, kann nicht so viel Segen (für sich erwerben, wie) einer meiner Gefährten, der auch nur eine Handvoll spendet. Der Prophet Gottes spricht die Wahrheit.«</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="ABDULLAH4, post: 284429, member: 1004566"] [h=1]Anhang[/h][TABLE] [TR] [TD="class: c2l1-left"][/TD] [TD="class: c2l1-middle"]Dieser Anhang handelt von den Sahabis (Gefährten des Propheten) [/TD] [/TR] [/TABLE] Ich sage wie auch Maulana Djami gesagt hat: »Wie könnte es denn sein, dass ich nicht ins Paradies gehen sollte, so wie auch der Hund der Ashab-i Kehf (= die Siebenschläfer) mit der Schar Deiner Ashab (= die Sahabis) . Wie könnte das sein? Sollte denn er ins Paradies kommen, ich aber zur Hölle fahren? Er war der Hund der Ashab-i Kehf. Ich aber bin der Hund Deiner Ashab.« »Im Namen des Gepriesenen. Und fürwahr, es gibt kein Ding, das nicht lobend Ihn preist.« [B]Eine Frage[/B], die ihr stellt: In manchen Überlieferungen heißt es: »In einer Zeit, in der ketzerische Erneuerungen Anklang finden, kann ein Teil der Reinen (= Heiligen) unter den Gläubigen und Gottesfürchtigen auf der Stufe der Gefährten des Propheten stehen oder selbst noch auf einer höheren.« Es gibt solche Überlieferungen. Sind diese Überlieferungen echt? Wenn sie aber echt sind, welche Wahrheit steht dann dahinter? [B]Antwort:[/B] Nach den Gesandten Gottes sind die Sahabis die edelsten des menschlichen Geschlechtes. Dafür ist die Übereinstimmung der Schule derer, die dem Vorbild des Propheten und seiner Gemeinde folgen, ein sicheres Zeugnis. Die echten unter diesen Überlieferungen handeln von den persönlichen Vorzügen. Denn einer, dem ein anderer (wegen seiner inneren Haltung) vorgezogen wird, kann wegen seiner besonderen Fähigkeiten oder hinsichtlich einer persönlichen Vollkommenheit bevorzugt werden. In Wirklichkeit können die Sahabis, die besonders hervorgehoben werden, weil der Herr sie am Ende der Sure al-Fath lobend erwähnt, und die das Lob und den Preis der Thora, des Evangeliums und des Qur'an erfuhren, hinsichtlich ihrer grundlegenden Vorzüge nicht erreicht werden. Unter sehr vielen Gründen und Weisheiten dieser Wahrheit wollen wir hier nur drei Weisheiten erklären, die drei Gründe beinhalten. [B]Erstens, Eine Weisheit:[/B] Das Gespräch mit dem Propheten war ein solches Elixier, dass einer, der es nur eine einzige Minute genoss, zu den Lichtern der Wahrheit gelangte, statt jahrelang auf dem geistigen Wege voranzuschreiten. Denn im Gespräch (sohbet) fand eine Angleichung, eine Widerspiegelung statt. Es ist ja bekannt, dass man durch Widerspiegelung und Befolgung dieses Großen Lichtes des Prophetentums auf eine Stufe von so gewaltiger Höhe emporsteigen kann. Ebenso kann der Diener eines Kaisers in seinem Dienst zu einer solch hohen Stellung emporsteigen, wie sie ein (Stammes)König nicht erreichen kann. Es ist auf Grund dieses Geheimnisses, dass auch die bedeutendsten Gottesfreunde nicht den Rang eines Sahabis erlangen können. Selbst Gottesfreunde wie Djelale d-din al-Suyuti, der im wachen Zustand vielmals das Gespräch mit dem Propheten genossen hatte, konnten trotzdem nicht den Sahabis gleich kommen, auch wenn sie mit dem ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, in wachem Zustand zusammengetroffen waren und in dieser Welt durch ein Gespräch mit ihm geehrt worden waren. Denn das Gespräch, das die Sahabis erlebten, hatte im Lichte des Prophetentums Mohammeds stattgefunden, mit dem Friede und Segen sei. Das heißt: sie hatten sich mit ihm als dem Gesandten Gottes unterhalten. Was die Gottesfreunde betrifft, so erlebten sie ein Gespräch im Lichte der Gottesfreundschaft Ahmeds (Mohammeds), mit dem Friede und Segen sei, wenn sie den ehrwürdigen Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, nach seinem Tod getroffen hatten. Wenn also der ehrwürdige Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, vor ihren Augen Gestalt angenommen hatte, ihnen erschienen war, so geschah das unter dem Aspekt der Gottesfreundschaft Ahmeds (Mohammeds), mit dem Friede und Segen sei, nicht aber im Lichte seines Prophetentums. In Anbetracht dieser Tatsache ergibt es sich, dass sich diese beiden Gespräche so voneinander unterschieden, wie die Höhe der Stufe eines Gottesgesandten von der Stufe eines Gottesfreundes. Was für ein lichtausstrahlendes Elixier das Gespräch mit dem Propheten war, wird verständlich, wenn ein Beduine, der so brutal und hartherzig war, dass er seine Tochter lebendig begraben konnte, zu dem Propheten kam und dieser ihn mit einem einstündigen Gespräch beehrte und dadurch eine so barmherzige Liebe empfing, dass er noch nicht einmal mit seinem Fuß auf eine Ameise treten konnte. Des Weiteren nahm ein unwissender wilder Mann einen ganzen Tag an dem Gespräch mit dem Propheten teil; dann ging er in Länder wie China oder Indien und diente dortigen kultivierten Völkern als Lehrer der Wahrheit und Wegweiser zur Vollkommenheit. [B]Zweitens, Ein Grund:[/B] Wie in dem Kapitel über Idjtihad aus dem »Siebenundzwanzigsten Wort« erklärt und bewiesen wurde, stehen die Sahabis (Gefährten des Propheten) in absoluter Mehrheit auf der höchsten Stufe der menschlichen Vollendung. Denn in jener Zeit, in der die gewaltige Umwandlung durch den Islam zu Stande kam, wurden das Gute und das Wahre mit all ihren Schönheiten und das Böse und das Wahnhafte mit all seinen Hässlichkeiten erkannt und greifbar empfunden. Zwischen dem Bösen und dem Guten war eine so große Trennung und zwischen der Lüge und der Wahrhaftigkeit eine solch weite Entfernung zu Stande gekommen, wie zwischen dem Unglauben und dem Glauben, ja beide Seiten waren soweit entfernt wie die Hölle und das Paradies. Der öffentliche Ausrufer der Lüge, der Bosheit und des Irrtums war Müseylime, der Lügner, und seine Worte waren die eines Clowns. Mit Sicherheit haben die Sahabis, die von ihrem Wesen her erhabene Gefühle trugen, sich für eine Moral begeisterten und auf Ehre und Ruf großen Wert legten, nicht willentlich ihre Hände nach der Lüge und Bosheit ausgestreckt, um nicht auf die Stufe von Müseylime hinab zu stürzen. Die Charakterzüge der Gefährten des Propheten verlangten danach, die höchsten Höhen der Vollkommenheit des Gottesgeliebten, mit dem Friede und Segen sei, der der öffentliche Ausrufer und ein Vorbild für Richtigkeit, Wohltat und Wahrheit war, zu betrachten und mit all ihrer Kraft und Begeisterung in diese Richtung zu laufen. Zum Beispiel geschieht es manchmal, dass die Menschen manche Dinge, die auf dem Markt der Kultur der Menschheit und in den Geschäften des gesellschaftlichen Lebens der Menschen fürchterliche Folgen und hässliche Spuren hinterlassen und wie ein tödliches Gift wirken, nicht kaufen, sondern sich sogar davor ekeln und mit aller Kraft davor weglaufen. Manche Gegenstände und geistige Dinge haben schöne Wirkungen und gute Werke zur Folge, die wie ein erquickender Heiltrank und wie ein Brillant die interessierten Blicke aller Menschen auf sich ziehen. Jeder will sie kaufen, soweit es ihm möglich ist. Genauso brachten Dinge, wie Lüge, Bosheit und Unglaube auf dem Markt des gesellschaftlichen Lebens der Menschen im Zeitalter der Glückseligkeit Ergebnisse, wie ewige Qual und gemeine Maskeraden, wie bei Müseylime, dem Lügner, zu Stande. Daher ist es klar, dass die Sahabis, die sich für edle Eigenschaften und hohe Werte begeisterten, davor wie vor einem tödlichen Gift davonliefen und sie hassten. Es war unausbleiblich, dass es unter den Gefährten des Propheten, die von ihrem Wesen her rein und deren Charaktereigenschaften erhaben waren, aus ihrem ganzen Herzen, aus ganzer Seele und allen ihren Kräften eine große Nachfrage und ein heftiges Verlangen nach der Wahrheit und Wahrhaftigkeit und dem Glauben gab, was Ergebnisse, wie ewige Glückseligkeit hervor brachte und leuchtende Früchte, wie den ehrenwerten Gottesgesandten, mit dem Friede und Segen sei. Nach jener Zeit verkürzte sich aber allmählich und immer mehr die Entfernung zwischen Wahrheit und Lüge, bis sie Schulter an Schulter standen. Es begann damit, dass beide im selben Geschäft verkauft wurden und auch die gesellschaftliche Ethik zerstört wurde. In der politischen Propaganda wurde die Lüge gut gehegt. Ja wie könnte es sich denn in einer Zeit, in der die abscheuliche Hässlichkeit der Lüge getarnt bleibt und in der die prächtige Schönheit der Wahrheit nicht zum Vorschein kommt, einer zutrauen, die Kraft, die Standhaftigkeit und die Gottesfurcht der Gefährten des Propheten in ihrer Gerechtigkeit, in ihrer Ehrlichkeit, in ihrer Erhabenheit und Wahrhaftigkeit erreichen zu wollen oder gar diese Stufe noch zu übersteigen. Hier möchte ich etwas erklären, was ich erlebt habe und was die oben erwähnte Angelegenheit gewissermaßen einigermaßen erhellt. Es ist dies wie folgt: Da kam mir einmal der Gedanke, wie kommt es eigentlich, dass eine so außerordentliche Persönlichkeit wie Muhyi d-din al-Arabi die Sahabis nicht erreichen konnte? Später, während ich im Gebet »Gepriesen sei der höchste Herr.« rezitierte, enthüllte sich mir die Bedeutung dieses Wortes. Es zeigte sich mir nicht in des Wortes wörtlichster Bedeutung, aber einen Hauch dieser Wahrheit habe ich doch verspürt. Und ich sagte mir im Stillen: Ach könnte mir nur ein einziges Gebet, wie bei diesem einen Wort gelingen, es wäre besser als ein ganzes Jahr der Anbetung (ibadet). Nach dem Gebet (namaz) verstand ich, dass diese Erinnerung und dieses Erlebnis mir eine Lehre war, dass man die Stufe der Gefährten des Propheten im Gebet nicht erreichen kann. In jener gewaltigen, gesellschaftlichen Umwandlung, die durch die Lichter des weisen Qur'an zu Stande gekommen war, trennten sich diese Gegensätze in der Tat und entfernten sich immer mehr von einander. Die Bosheit mit all dem, was ihr anhaftete, mit all ihrer Finsternis und in all ihren Erscheinungsformen und das Gute und Vollkommene, mit all seinem Lichte und allem, was es bewirkt, gerieten in Gegensatz zueinander. In dieser Situation und in einer derart aufregenden Zeit brachte jedes Wort des Gedenkens und der Lobpreisung jede Schicht seines vollständigen Sinngehaltes jung und frisch zum Ausdruck. Alle Empfindungen und geistigen Feinheiten der Menschen wurden unter dem Getöse jener gewaltigen Umwandlung wachgerufen, sogar die Sinne wie Vorstellung, Traum und meditative Wahrnehmung konnten die unterschiedlichen Bedeutungen aus den Rezitationen zum Gottesgedenken und den Lobpreisungen in ihrem wachen Zustand nach ihrem Empfindungsvermögen empfangen und aufnehmen. So war es denn diese Weisheit, in der die Sahabis, deren Empfindungen und Sinne voll erwacht waren, diese gesegneten Worte sagten, welche Lichter des Glaubens und Gottesgedenkens beinhalten. Aus ihr erhielten sie ihre Bedeutung, sobald sie sie aussprachen und all ihre Sinne bekamen aus ihr ihren Anteil. Jedoch schliefen nach den großen Umwandlungen und revolutionären (Ereignissen jener Zeit) allmählich die Feinheiten ein und der Sinn für die Wahrheit versank in der Vergessenheit. Diese gesegneten Worte wurden so, gleich Früchten, allmählich vom Schleier der Gewohnheit überdeckt und verloren ihre Schönheit und Frische. An der Luft oberflächlicher Betrachtung trocknen sie beinahe aus, bis auf einen unbedeutenden Rest von Feuchtigkeit, sodass man den vorherigen Zustand nur noch dadurch wieder zurück gewinnen kann, dass man sie einer intensiven Behandlung durch tiefes Nachsinnen unterzieht. So geschieht es denn aus diesem Grunde, dass andere zu der Tugend und einem Rang (Maqam [B]Drittens, der dritte Grund:[/B] Wie im »Zwölften«»Vierundzwanzigsten« und »Fünfundzwanzigsten Wort« bewiesen wurde, ist das Verhältnis des Prophetentums zur Gottesfreundschaft vergleichbar mit dem Verhältnis eines Spiegelbildes der Sonne zur Sonne selbst. Nun, so hoch der Geist des Prophetentums über dem Geist der Gottesfreundschaft steht, so hoch stehen notwendigerweise die Sahabis, welche Diener im Geiste des Prophetentums und die Planeten jener Sonne waren, über den Heiligen (Salih) aus dem Geiste der Gottesfreundschaft. Was aber die größte Gottesfreundschaft betrifft, welche auf dem Erbe des Prophetentums und der Treue zu ihm beruht, welche die Gottesfreundschaft der Sahabis war, so kann sie, auch wenn ein Veli (= ein Sufi) sie erwirbt, dennoch nicht gleichwertig mit dem Maqam der Sahabis sein, welche die erste Reihe bilden. Wir wollen hier nun drei der verschiedenen Aspekten erklären, die diesen dritten Grund betreffen. [B]Erster Aspekt:[/B] Was die Idjtihad betrifft, das heißt, seine Meinung an Hand des Gesetzes herauszukristallisieren (istinbat-i ahkam), das heißt das Wohlwollen Gottes des Gerechten von seinem Wort her zu verstehen, so kann man heute den Gefährten des Propheten nicht gleich werden. Denn in der damaligen großen Umwandlung des Gottesbegriffes, drehte sich alles darum, den Willen des Herrn und die Gesetze Gottes zu verstehen. Alle Gedanken waren auf diese istinbat-i ahkam hin ausgerichtet. Die Herzen aller fragten sich interessiert: »Was ist es, was unser Herr von uns verlangt?« Die Umstände jener Zeit brachten es mit sich, dass diese Gegebenheiten förmlich zu riechen und zu spüren waren. Alle Gespräche kreisten um dieses Thema als ihrem Inhalt. Da nun alles und jedes, Gespräche, Unterhaltungen und Erzählungen damals in der Weise verliefen, dass sie all diese Bedeutungen gewissermaßen unterrichteten, vervollkommneten sich deshalb die Fähigkeiten der Sahabis und ihre Gedanken wurden erleuchtet. Ihre Fähigkeit zu Idjtihad und Istinbat waren wie ein Streichholz (aufzuflammen) bereit und zu leuchten. Die Stufe seiner Istinbat und Idjtihad, die ein Sahabi damals an einem Tag oder in einem Jahr erworben hatte, kann daher ein Mann, der genauso klug und begabt wie diese Sahabis sein könnte, in heutiger Zeit in zehn ja sogar in hundert Jahren nicht erwerben. Denn: Heute steht statt der Ewigen Glückseligkeit das irdische Glück im Mittelpunkt aller Betrachtungen. Die Aufmerksamkeit der Menschen ist auf andere Ziele gerichtet. Unterhaltssorgen aus Mangel an Gottvertrauen vernebeln den Geist, die materialistisch-naturalis-tische Philosophie schlägt den Verstand mit Blindheit. Gleich wie das soziale Umfeld des Menschen seinem Verständnis und seiner Begabung keine Kraft zur Idjtihad verleiht, so lässt sie diese vielmehr sich versprengen und zerstreuen. In dem Kapitel des »Siebenundzwanzigsten Wortes« über Idjtihad, wo Sufyan ibn Uyaina mit einem anderen, kongenialen Geist verglichen wurde, hatten wir bewiesen: Das, was Sufyan in 10 Jahren erworben hatte, kann ein anderer auch in hundert Jahren nicht erwerben. [B]Zweiter Aspekt:[/B] Den Makam der Sahabis hinsichtlich ihrer Nähe zu Gott kann man auf dem Wege der Gottesfreundschaft nicht erreichen. Denn Gott der Gerechte steht uns am nächsten und ist uns näher als alle Dinge (dieser Welt). Wir dagegen sind unendlich weit entfernt von Ihm. In Seine Nähe zu gelangen, ist auf zwei Arten möglich: [B]Erstens:[/B] Durch die Entfaltung des (Bewusstseins) göttlicher Nähe. Das Prophetentum ist auf eine solche Nähe ausgerichtet. Die Sahabis haben dieses Geheimnis durch das Erbe des Prophetentums und ihre Gespräche (sohbet) darüber in sich erfahren. [B]Zweitens:[/B] Dadurch, dass wir davon ausgehen, dass wir weit (von Gott) entfernt sind, und so die Stufenleiter (zu Ihm) emporsteigen, um endlich in gewissem Grade mit Seiner Nähe geehrt zu werden. Gewöhnlich fahren und segeln die meisten Reisenden, möge ihr Weg nun von innen nach außen (enfusi) oder von außen nach innen (afaqi) zur Gottesfreundschaft hinführen, in dieser Weise. Die erste Art ist reine Gottesgabe und kein menschliches Verdienst, alles geschieht durch die Anziehungskraft Gottes und Sein Erbarmen, (ist eine Umwandlung in den) Geliebten Gottes (Mahbub). Dieser Weg ist kurz und bestimmt (metin), sehr hoch, sehr rein und ohne Schatten. Die andere ist ein menschliche Leistung, langwierig und umdüstert. Auch wenn es dabei viel Wunderbares und Erstaunliches zu erleben gibt, kann diese (zweite Art) von ihrem Wert her die erste nicht erreichen. Es gibt zum Beispiel zwei Wege, von heute ausgehend den gestrigen Tag zu erreichen. [B]Erstens:[/B] Sich von dem Lauf der Zeit unabhängig machen, mit einer heiligen Kraft über die Zeit hinaus steigen und den gestrigen Tag so gegenwärtig erleben wie den heutigen. [B]Zweitens:[/B] Diese Entfernung von einem Jahr durchreisen und am Ende zum Gestern gelangen. Doch wiederum lässt sich das Gestern nicht festhalten. Es verlässt (den Reisenden) und zieht weiter. Genauso gibt es auch zwei Möglichkeiten, wie man vom äußerlichen Anschein zur Wahrheit hinüber gelangen kann. [B]Erstens:[/B] Indem man sich unmittelbar von der Ausstrahlungskraft der Wahrheit anziehen lässt, um die Wahrheit unmittelbar innerhalb des äußeren Scheins zu entdecken, ohne erst das Zwischenreich (berzah) des mystischen Weges (tariqat) zu betreten. [B]Zweitens:[/B] Indem man über viele Stufen des geistigen Weges emporsteigt. Den Leuten der Gottesfreundschaft (Mystiker) gelingt es zwar, ihre Begierden auszulöschen und ihr eigenwillige Seele zu töten, doch können sie wiederum den Sahabis nicht gleich kommen, denn die Seelen der Gefährten des Propheten waren geläutert und gereinigt. Daher erfuhren sie durch viele natürliche Anlagen, die im Wesen ihrer Seelen liegen, die verschiedenen Möglichkeiten der Anbetung Gottes und die unterschiedlichen Arten des Dankes und der Lobpreisung. Nach der Vernichtung der Begierde gehen diese Methoden der Anbetung der Gottesfreunde (Mystiker) in Routine über. [B]Dritter Aspekt:[/B] Hinsichtlich der vorzüglichen Taten und der verdienstreichen Handlungen (sevab) und hinsichtlich der besonderen Eigenschaften, die das jenseitige Leben betreffen, kann man die Sahabis nicht erreichen. Denn wie ein Soldat unter besonderen Umständen durch eine Stunde Wache stehen, unter Einsatz seines Lebens auf wichtigem Posten, soviel Segen erwerben kann wie durch ein Jahr Anbetung, so kann er auch, wenn ihn eine Kugel trifft, in einer Minute auf eine Stufe (maqam) wie die eines Gottesfreundes emporsteigen, die man sie sonst erst nach mindestens 40 Tagen erreichen kann. Genauso waren die Verdienste der Sahabis in ihrem Aufbau des Islam, in der Verbreitung der Gesetze des Qur'an, in ihrer Bereitschaft, um des Islam Willen, einer ganzen Welt Widerstand zu leisten, so hoch, dass andere (die Verdienste einer einzigen) Minute nicht einmal in einem Jahr erwerben können. Man kann sogar sagen, dass alle ihre Minuten in diesem heiligen Dienst jener Minute gleichen, in der der Soldat den Märtyrertod erlitt. Alle ihre Stunden sind wie der Wachdienst eines opferbereiten Soldaten, der unter Lebensgefahr eine Stunde Wache hält. Die Mühe ist nur gering, ihr Lohn aber groß und ihr Wert erhaben. In der Tat stehen ja die Sahabis bei dem Aufbau des Islam und bei der Verbreitung der Lichter des Qur'an in der ersten Reihe. Daher wird ihnen von den (Verdiensten der) guten Taten der ganzen Gemeinde nach dem Grundsatz »Derjenige, der veranlasst, wird genauso bewertet, wie derjenige der ausführt.« ein Anteil zugeschlagen. Das Gebet, das die ganze islamische Gemeinde spricht, »O Gott, gib Segen unserem Haupt Mohammed und seiner Familie und seinen Gefährten!« zeigt, dass die Sahabis an den guten Taten der ganzen Gemeinde Anteil haben. Ferner wächst eine kleine Besonderheit, von der Wurzel eines Baumes ausgehend, in seinen Ästen mächtig heran und wird selbst noch größer als ein großer Ast. Ferner führt auch eine kleine Steigung am Anfang (eines Weges) mit der Zeit zu einer beträchtlichen Höhe. Überdies wächst sich manchmal eine Nadelspitze, in die Nähe einer Lichtquelle gebracht, in der Peripherie zu einem Schattenwurf von einem Meter Länge aus. Genau wie in diesen vier Beispielen sind die Sahabis die Wurzeln und Grundlagen des Lichtbaumes des Islam; des Weiteren stehen sie im Gebäude des Islams ganz in der Nähe der Quelle des Lichtes; des Weiteren gehören sie zu den Vorbildern in der islamischen Gemeinde und standen in der ersten Reihe ihrer Imame. Des Weiteren standen sie in der Nähe des Zentrums der Sonne des Prophetentums und der Leuchte der Wahrheit. Daher gilt bei ihnen auch eine geringe Mühe als viel, ein kleiner Dienst als groß. Um ihnen gleichen zu können, müsste man ein echter Sahabi werden können! »Friede und Segen sei mit unserem Propheten, der sagte: Meine Gefährten sind wie die Sterne: wem ihr auch folgt, ihr werdet die rechte Leitung finden. Mein Zeitalter ist unter den Zeitaltern das segensreichste.« [B]Frage:[/B] Man sagt: Die Sahabis haben den ehrenwerten Gesandten persönlich gesehen und dann ein Bekenntnis ausgesprochen. Aber wir haben ohne ihn zu sehen das Bekenntnis ausgesprochen. Daher ist unser Glaube noch stärker. Zudem gibt es Überlieferungen, die die Stärke unseres Glaubens beweisen. [B]Antwort:[/B] Damals, als die öffentliche Meinung gegen die Wahrheiten des Islam war und sich gegen sie stellte, sahen die Sahabis den ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, nur in seiner menschlichen Gestalt und gelangten manchmal ohne Wunder zu solch einem Glauben, dass die ganze öffentliche Meinung der Welt ihren Glauben nicht erschüttern konnte. Nicht einmal den Schatten eines Zweifels konnten sie auf ihn werfen, oder ein kleines bisschen Argwohn in ihnen wecken. Ihr aber wollt die Stärke eures eigenen Glaubens gegen die Glaubensstärke der Sahabis in die Waagschale werfen. Obwohl die öffentliche Meinung aller Muslime euch Kraft und Zeugnis für euren Glauben gibt, und obwohl ihr den ehrenwerten Gesandten, mit dem Friede und Segen sei, nicht als einen Menschen leiblich vor euch gesehen habt, ihn, welcher der Kern des Tuba-Baumes seines prophetischen Auftrags war, sondern seine großartige geistige Persönlichkeit, erleuchtet mit allen Lichtern des Islam und mit allen Wahrheiten des Qur'an, umgeben von tausend Wundern, mit eurem Verstand betrachtet, beginnt auf das Wort eines einzigen europäischen Philosophen zu zweifeln und euer Argwohn ist geweckt! Wo bleibt da nun die Stärke eures Glaubens? Und was ist demgegenüber die Stärke des Glaubens der Sahabis, welcher durch die Angriffe einer ganzen Welt von Ungläubigen, Christen, Juden und Philosophen nicht zu erschüttern war? Und was ist dem gegenüber die Stärke der Gottesfurcht und die Vollkommenheit der Reinheit der Sahabis, die beweist, wie stark sie im Glauben waren und die ein Destillat ihres Glaubens waren! Oh du Kritikaster! Wo bleibt hier nun dein trüber Glaube, wenn er in seiner extremen Schwäche noch nicht einmal seine Pflichten (fard) vollständig zu erfüllen vermag! Was aber die Überlieferung betrifft, in der gesagt wird: »So jemand in der Endzeit, auch ohne mich gesehen zu haben, zum Glauben gelangt, so wird er deswegen noch mehr geschätzt«, so betrifft dies die besonderen Vorzüge. Dies wird über einige besondere Persönlichkeiten gesagt. Hier handelt es sich aber um allgemeine Vorzüge der Mehrheit. [B]Zweite Frage:[/B] Man sagt: Die Leute der Gottesfreundschaft und die Gefährten der Vollkommenheit haben die Welt verlassen. Es heißt sogar in einer Überlieferung (Hadith): Weltliebe ist der Anfang aller Fehler. Die Sahabis waren aber sehr in ihre weltlichen Angelegenheiten verwickelt. Sie haben der Welt nicht entsagt; und doch war ein Teil der Sahabis sogar noch weiter vorangeschritten als die zivilisierten Leute damaliger Zeit. Wie kommt es dann, dass Sie sagen, noch der einfachste Sahabi sei so bedeutsam gewesen wie die größten unter den Gottesfreunden (Mystiker) ist? [B]Antwort:[/B] Im Zweiten Kapitel des »Zweiunddreißigsten Wortes« wurde vollkommen eindeutig bewiesen: Das Antlitz der Welt zu lieben, wenn es auf das Jenseits ausgerichtet ist und Gottes Namen sich gegenübergestellt hat, ist keine Ursache zur Fehlerhaftigkeit, sondern ein Quell der Vollkommenheit und wie weit man auch in diesen beiden Aspekten fortzuschreiten mag, so weit schreitet man auch im Dienst und in der Anbetung Gottes fort. Was also die Welt der Sahabis betrifft, so findet sie sich in diesen beiden Aspekten wieder. Sie haben die Welt als einen Acker für das Jenseits betrachtet; sie haben ihn bestellt und haben geerntet. Sie haben alles Sein als einen Spiegel der Namen Gottes angesehen, in Begeisterung hinein geschaut und sie darin betrachtet. Die Schlechtigkeit dieser Welt aber ist ihr vergängliches Gesicht, das auf die Lust und Laune der Menschen hingerichtet ist. [B]Dritte Frage:[/B] Die Orden sind Wege zur Wahrheit. Über den Naqshibandi Orden, den man als die berühmteste, höchste und größte unter den Ordensstraßen bezeichnet, haben manche von den Helden und Imamen dieses Ordens, dessen Grundsatz wie folgt beschrieben und gesagt: »Man muss im Naqshibandi-Orden vier Dinge aufgeben: Das Diesseits, das Jenseits, seinen Platz in dieser Welt, und die Aufgabe all dieser Dinge.« Das heißt, im Naqshibandi-Orden ist es notwendig, vier Dinge aufzugeben: der Begierde (nefs) wegen weder die Welt, noch das Jenseits zum eigentlichen Zweck machen, seinen Platz in dieser Welt zu vergessen, um (am Ende) das Aufgeben selbst zu vergessen, um sich nicht der eigenen Taten zu rühmen und stolz zu werden. Hieße das, wahre Gotteserkenntnis und menschliche Vollendung seien nur dadurch möglich, dass man alle Dinge aufgibt außer IHM? [B]Antwort:[/B] Bestünde der Mensch nur aus seinem Herzen, dann sollte er alles aufgeben, außer IHM, auch die Namen und Eigenschaften (Gottes) hinter sich lassen und die »Bindung des Herzens« nur mit dem Wesen Gottes des Gerechten vollziehen. Aber das menschliche Wesen umfasst (in sich sehr viele) dienstbereite (Geister), subtile Eigenschaften und Fähigkeiten wie Verstand, Geist, meditative Wahrnehmung und Gemüt (nefs). Der vollkommene Mensch (insan-i kamil) ist derjenige, der alle inneren Feinheiten (seines Wesens) auf den verschiedenen, ihnen eigenen Wegen des Dienstes und der Anbetung in Richtung auf die Wahrheit hin leitet und wie ein Sahabi in weitem Umfang, in vielfältiger Form, unter dem Kommando seines Herzens, umgeben von allen Subtilitäten, seinen Soldaten, wie ein Held zum Ziel schreitet. Wenn das Herz, um sich selbst zu retten, seine Soldaten verlässt und ganz alleine weiter geht, ist das kein Anlass, um stolz zu werden, sondern nur die Folge einer Notlage. [B]Vierte Frage:[/B] Woher resultiert die Behauptung einer Überlegenheit gegenüber den Sahabis? Wer bringt dergleichen heraus? Warum ist dies in heutiger Zeit überhaupt ein Gesprächsthema? Woher resultiert dieser Anspruch auf Gleichheit mit den großen Exegeten? [B]Antwort:[/B] Es gibt zwei Gruppen, welche diese Frage diskutieren. Die eine Gruppe sind die aufrichtigen Leute des Glaubens und die Gelehrten, die so manche Hadith gelesen haben und nun in heutiger Zeit die Gottesfürchtigen und Frommen mit dergleichen Themen für Gespräche interessieren und begeistern. Gegen diese Gruppe haben wir nichts einzuwenden. Aber dies sind nur einige wenige und sie kommen schnell zur Besinnung. Die andere Gruppe aber sind äußerst bösartige, selbstgefällige Menschen, die (ihre Gesinnung) unter dem Anspruch auf Gleichheit mit den großen Exegeten ohne jede Rechtsschule verbreiten und ihre Glaubenslosigkeit unter der Behauptung der Gleichheit mit den Sahabis praktizieren wollen. Denn: Zum ersten: Diese Irrgläubigen sind ihren Ausschweifungen verfallen. Sie sind von ihren Ausschweifungen abhängig geworden. Sie können diese Auflagen des islamischen Gesetzes nicht erfüllen, die sie in ihren Ausschweifungen behindern. Um eine Ausrede zu finden, sagen sie: »Diese Fragen sind Idjtihad. In diesen Fragen widersprechen die verschiedenen Rechtsschulen einander. Außerdem sind sie Menschen wie wir und können Fehler machen. So können also auch wir ihnen gleich uns unseren eigenen Idjtihad machen, unseren Gottesdienst nach unseren Wünschen machen. Warum sollten wir dazu gezwungen sein, (einem Mezheb) zu folgen?« So entziehen sich diese Unglückseligen durch diese Einflüsterung des Teufels den Bindungen einer Rechtsschule. Im »Siebenundzwanzigsten Wort« wurde bereits in aller Deutlichkeit aufgezeigt, dass ihre Behauptungen unhaltbar sind. Daher weisen wir hier nur darauf hin. Zum zweiten: Jene Art Leute des Irrweges haben erkannt, dass die Angelegenheit nicht mit den Exegeten (Mudjtehidin) beendet ist. Was auf deren Schultern ruht, ist nur die Auslegung (der Vorschriften) des Glaubens. Im Grunde genommen wollen diese Art Leute des Irrweges gerade diese Glaubensvorschriften (fard) aufgeben oder ändern. Wenn sie sagten: »Wir sind noch besser als (die Exegeten)«, wird die Sache dadurch für sie nicht erledigt. Denn die Exegeten dürfen sich nur mit der Auslegung (der Glaubensvorschriften) und solchen Einzelheiten beschäftigen, die nicht festgelegt sind. Dagegen wollen sich diese Leute des Irrweges, die keiner der Rechtsschulen folgen, mit ihren Gedankengängen bis in die Grundlagen des Glaubens (fard) eindringen, die unveränderlichen Vorschriften verändern und den festen Grundpfeilern des Islam entgegenarbeiten. Daher werden sie mit Sicherheit versuchen die Sahabis anzugreifen, die die Träger und Säulen der Grundlagen des Glaubens sind. Oho, nicht einmal solche Tiere in Menschengestalt, selbst nicht die wahrhaftigen Menschen und die Großen unter den Gottesfreunden, die vollkommensten unter den wahren Menschen, können diesen Anspruch der Gleichheit selbst nicht gegenüber den kleinen unter den Sahabis erwerben. Das wurde unwiderlegbar im »Siebenundzwanzigsten Wort« bewiesen. »Friede und Segen sei mit Deinem Gesandten, der sagte: Beschimpft nicht meine Gefährten. Selbst einer von euch, der so viel Gold spendet (die Menge wie) den Berg Uhud, kann nicht so viel Segen (für sich erwerben, wie) einer meiner Gefährten, der auch nur eine Handvoll spendet. Der Prophet Gottes spricht die Wahrheit.« [/QUOTE]
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Peygamber Efendimiz a.s.v.'ın kabri nerededir? (Sadece şehir adını küçük harfler ile giriniz)
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