Risale-i Nur lesen -Die Sechste Problemstellung aus der »Frucht-Risale«

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[h=1]Die Sechste Problemstellung aus der »Frucht-Risale«[/h]
  • Den Erklärungen in den meisten Abschnitten der Risale-i Nur und dem Beweis durch zahllose unwiderlegbare Zeugnisse entsprechend wird hier nur ein Hinweis auf ein einziges Zeugnis unter tausenden allgemeingültigen für den Glauben an Allah angeführt.
Ein Teil der Schüler des Gymnasiums in Kastamonu besuchte mich. Sie sagten: »Unterrichte uns bitte über unseren Schöpfer. Unsere Lehrer in der Schule sprechen von Allah überhaupt nicht.«
Ich sagte ihnen: Jede Wissenschaft, die euch in der Schule gelehrt wird, spricht ständig auf ihre eigene Art von Allah und unterrichtet über den Schöpfer. Wendet also eure Aufmerksamkeit dieser und nicht den Lehrern zu.
Zum Beispiel: Eine vollkommen eingerichtete Apotheke, ausgestattet mit zahllosen Tuben und Gläsern, in denen sich lebensspendende Seren und Arzneimittel - zusammengestellt mit Hilfe einer hochempfindlichen Waage - befinden, weist ohne Zweifel auf einen hochgelehrten Chemiker, Arzt und Apotheker hin. Ebenso weisen auch die Seren und Arzneimittel in den Tuben und Gläsern, mit denen wir die 400 tausend verschiedenen Pflanzen- und Tierarten vergleichen können, die sich in der Apotheke unserer Erde finden, selbst noch blinde Augen darauf hin, in welchem Maße vollkommener und größer als diese Apotheke in unserer Straße die große Apotheke der Welt sein muss, und der Apotheker und Arzt in all Seiner Majestät in ihr, wenn ihr sie mit den Maßstäben der medizinischen Wissenschaft betrachtet, die ihr studiert.
Ein weiteres Beispiel: Eine wundervolle Fabrik, die tausende verschiedener Stoffe aus einfachem Material webt, unterrichtet uns zweifelsfrei über ihren Fabrikanten und hochgelehrten Maschinenbauer. Ebenso teilt uns auch diese rollende Produktionsanlage des Herrn, die wir unsere Erde nennen, mit ihren hunderttausenden von Lieferungsausgängen und hunderttausenden vollständiger Fabriken an jedem einzelnen von ihnen, mit und unterrichtet uns darüber, in welchem Grade der Erbauer und Besitzer dieser Erdkugel, mit den Maßstäben der Maschinenbaukunde, die ihr studiert, größer und vollkommener ist, als diese Fabrik von Menschenhand.
Ein weiteres Beispiel: Ein vollständig eingerichtetes Depot, ein Lebensmittellager, ein Laden, in dem tausend und noch eine verschiedener Güter von allen Seiten herangeholt geordnet und bereitgestellt liegen, lässt uns zweifelsfrei erkennen, wer es verwaltet und sein Herr und Besitzer ist. Ebenso lässt uns dieses Depot, dieser Laden des Herrn mit seinen tausend und noch einem verschiedenen Geräten, Gütern und Konservenpaketen, erkennen, in welchem Maße dieses Raumschiff des Hochgelobten, das ein Lebensmittellager des Allerbarmers ist und das wir unsere Erde nennen, die in einem Jahr ihre regelmäßige Reise in einem Kreis von 24 tausend Jahren Fußweg beschreibt, dabei noch hunderttausend Arten trägt, die der verschiedensten Speisen bedürfen, und das auf seiner Fahrt durch die Jahreszeiten reist, wobei der Frühling einem großen Waggon - gefüllt mit tausenden verschiedenster Speisen für die notleidenden Lebewesen - gleicht, die ihre Nahrung im Winter aufgezehrt haben, verglichen mit den Maßstäben der Wirtschaftswissenschaften, die ihr studiert habt und noch studieren werdet, größer und vollkommener ist als diese Anlagen und unterrichtet uns dementsprechend mit vollkommener Sicherheit über den Herrn, der dieses Depot lenkt, leitet und verwaltet, das unsere Erdkugel ist, und weckt unsere Begeisterung für Ihn.
Ein Heer, in dem sich 400 tausend Völker zusammenfinden, deren jedes nach seiner eigenen Verpflegung verlangt, seine eigenen Waffen benötigt, seine eigene Kleidung trägt, deren jedes nach eigener Anordnung übt und nach einem anderen Zeitraum entlassen wird, dieses Heer und sein Lager mit seinem Kommandanten, der einzig und allein allen diesen verschiedenen Völkern ihre ganz unterschiedliche Verpflegung und völlig verschiedenen Waffen, ihre Kleidung und Ausrüstung gibt, ohne dabei etwas zu vergessen oder zu verwechseln, weist offensichtlich und ohne allen Zweifel auf eben diesen wunderbaren Kommandanten hin und weckt unsere Begeisterung für ihn. Ebenso lässt auch das Heerlager, das sich in jedem Frühling über das Antlitz der Erde erhebt und aufs Neue seine Waffen aufnimmt, ein neues Heer des Hochgelobten aus 400 tausend Tier- und Pflanzenvölkern, die ganz verschiedene Bekleidung, Verpflegung und Ausrüstung erhalten und denen ein einziger allmächtiger Oberbefehlshaber in vollendeter Ordnung ihre Stellungs- und Entlassungsbefehle erteilt, ohne irgendetwas zu vergessen oder zu verwechseln, für jeden, der seinen Verstand beisammen hat, erkennen, in welchem Maße dieses Heerlager der Erde im Frühling, verglichen mit den Maßstäben der Militärwissenschaft, die ihr studieren wollt, größer und vollkommener ist als das obenerwähnte menschliche Heer und Heerlager, und unterrichtet uns dementsprechend, Ihn mit Lobpreis und Bewunderung als unseren Herrn und Herrscher, der die Welt lenkt und befehligt in Heiligkeit anzunehmen, erweckt in uns Dank und Verehrung und ruft unsere Begeisterung für Ihn wach.
In einer wunderbaren Stadt mit Millionen von kreisenden elektrischen Lampen, die überall hin gelangen, lassen diese Lampen, die immer mit Brennstoff versorgt sind, und ihre Fabrikation offensichtlich und ganz ohne Zweifel ihren wunderwirkenden Meister und über alles fähigen Elektriker, der die Fabrik erbaut und die kreisenden Lampen erschaffen hat und sie mit Brennstoff versorgt, der auch die elektrischen Anlagen überwacht, voll Bewunderung erkennen, segnen und sich für ihn begeistern. Ebenso stoßen auch die Sternenlampen an der Schlossdecke der Welt in dieser kosmischen Stadt, obwohl doch einige von ihnen - nach Aussage der Astronomen - tausendmal größer sind als unsere Erdkugel und sich siebzigmal schneller bewegen als eine Kanonenkugel, nicht miteinander zusammen, erlöschen nicht und sind stets mit Brennstoff versorgt. Auch unsere Sonne, die, wie ihr gehört habt, nach Aussage der Astronomen millionenmal größer als unsere Erde ist und viele Millionen Jahre alt und eine Lampe und ein Ofen in diesem Gasthaus des Allbarmherzigen und für die täglich so viele Meere an Heizöl notwendig wären, wie die Ozeane der Erde, oder ganze Gebirge von Kohle oder Holzstöße, so groß wie tausend Erden, um sie nicht ausgehen zu lassen, und die erhabenen Sterne, die wie sie ohne Öl, ohne Holz und ohne Kohle brennen und nicht auslöschen und rasch miteinander dahineilen, ohne aneinander zu stoßen, weisen mit ihren Lichtfingern auf die allumfassende Gewalt und Herrschaft Gottes hin und zeigen uns, um wie vieles größer und in welchem Maße vollkommener als in diesem unserem Beispiel, die Lampen und Leuchten dieses Weltenschlosses in unserer wundersamen kosmischen Stadt sind. Wenn ihr die Elektrotechnik dementsprechend studiert oder noch studieren werdet, wird sie uns in gleichem Maße über den König unterrichten, der dieses gewaltige Ausstellungsgelände des Kosmos eingerichtet hat und es verwaltet und dessen die leuchtenden Sterne Zeugen sind und deren Beleuchtungsmeister Er ist, und in Lobpreis und Verherrlichung unsere Begeisterung und Verehrung für Ihn wecken.
Gäbe es, um ein weiteres Beispiel anzuführen, ein Buch, in dessen einzelne Zeilen sehr klein ein ganzes Buch hineingeschrieben sei und in dessen einzelne Worte mit feinem Stift eine Sure des Qur'an hineingeschrieben sei, ein sehr bedeutungsvolles Buch, in dem sich alle Themen gegenseitig stützen und ergänzen, so zeigte dieser wunderbare Band die außerordentlichen Fähigkeiten und Begabungen seines Schreibers und Verfassers und ließe uns ohne Zweifel, klar wie der Tag, die Vollkommenheit seines Schreibers, seines Autors, erfahren und seine Kunstfertigkeit erkennen. Es würde uns dazu veranlassen, »Mashaallah, Barekallah!« zu sagen und unsere Verehrung zum Ausdruck zu bringen. Ebenso lässt auch dieses große Buch der Schöpfung, in dem eine einzige Seite die Oberfläche unserer Erde ist und auf ihr ein einzelner Bogen der Frühling mit seinen 400 tausend Tier- und Pflanzenarten, die 400 tausend Büchern gleichen, und in dem, wie wir mit eigenen Augen sehen, ein Wort gleich einem Baum wie eine Kasside oder ein Kern gleich einem Punkt fehlerlos, makellos, ohne sich zu irren oder etwas zu verwechseln, vollkommen und wohlgeordnet eines im anderen das vollständige Verzeichnis eines Buches niedergeschrieben wurde, von einer Feder bewerkstelligt, dieser Sammelband des Alls erkennen, dass diese Verkörperung des Großen Qur'an der Welt, in dem sich so unendlich viele Bedeutungen und mit jedem Wort so viele Weisheiten finden, so viel größer, vollkommener und bedeutender ist, als unser Buch in dem obenerwähnten Beispiel und wie im gleichen Grade, betrachtet mit dem großen Maßstab und dem scharfen Blick der Physik, die ihr lernt, und durch die Lese- und Rechtschreibkunde, die ihr in der Schule praktisch übt, der Designer dieses kosmischen Buches und sein Schreiber so grenzenlos vollkommen ist. Es macht Ihn durch das Wort »Allahu Ekber« bekannt, heiligt und erhebt Ihn mit »Subhanallah«, lobpreist Ihn mit »Elhamdulillah« und weckt unsere Begeisterung für Ihn.
So ermöglicht also einem Menschen jede von Hunderten von Wissenschaften sowie die obenerwähnten Wissensbereiche mit ihren geeichten Maßstäben, ihrem eigenen Spiegel und mit ihrer weitsichtigen Optik eine Betrachtungsweise, durch die er den glorreichen Schöpfer dieses Kosmos in Seinen Namen erkennen, Ihn durch Seine Attribute und in Seiner Vollkommenheit schauen kann.
So ist es denn, um diesen obenerwähnten Beweis zu führen, der ein wunderbares und glänzendes Zeugnis der Einheit ist, dass der Qur'an, ein Wunder der Verkündigung, so häufig die folgenden Verse wiederholt:


»Herr der Himmel und der Erde.« »Er schuf die Himmel und die Erde.«



Mit solchen Versen unterrichtet uns der Qur'an über unseren Schöpfer, habe ich den jungen Schülern gesagt. Sie haben auch alles so angenommen und zur Bestätigung gesagt: »Unendlicher Dank sei unserem Herrn dafür, dass wir eine so reine und wahrheitsgetreue Lektion erhalten haben. Möge Allah mit dir zufrieden sein!«
Da habe auch ich zu ihnen gesagt:
»Der Mensch, der unter tausend verschiedenen Schmerzen leiden und tausend unterschiedliche Arten von Freuden genießen kann, ist als ein lebendiger Organismus, der über seine große Schwäche hinaus auch noch zahllose innere und äußere Feinde und über seine grenzenlose Armseligkeit hinaus auch noch von unendlich vielen äußeren und inneren Faktoren abhängig ist, ein armseliges Geschöpf, auf das unablässig die Schläge des Untergangs und der Trennung herabprasseln. Wenn er sich aber nun plötzlich dem König in Seiner Majestät voll Glaube und Anbetung verbindet und nun gegen alle seine Feinde einen Stützpunkt und in all seinen Bedürfnissen einen Quellgrund der Hilfe findet, so könnt ihr euch vorstellen, wie er, gleich jedem, der sich durch die Zugehörigkeit zu seinem Herrn geehrt fühlt und auf seinen Stand stolz ist, wenn er sich nur einem solchen allmächtigen und allbarmherzigen König gläubig verbindet, anbetend in Seinen Dienst tritt und sein ewiges Verbannungsurteil in eine Entlassungsurkunde umwandelt, in einer großen Zufriedenheit und Dankbarkeit und mit einer tiefen Ehrerbietung stolz sein kann.«
Was ich damals den jungen Schülern gesagt habe, das sage ich noch einmal genauso meinen vom Unglück betroffenen Mitgefangenen: Wer Ihn kennt und Ihm gehorcht, der ist ein Glückseliger, säße er auch in einem Gefängnis. Wer Ihn vergisst, und säße er auch in einem Schloss, der ist ein Unglückseliger. Ja, es sagte einmal ein solcher Glückseliger, der zu Unrecht verurteilt worden war, bei seiner Hinrichtung zu den unglückseligen Gewaltmenschen: »Ich werde nicht hingerichtet, vielmehr gehe ich mit einer Entlassungsurkunde in die ewige Seligkeit ein. Ich sehe euch aber zu ewiger Verbannung verurteilt und das ist für mich eine vollständige Genugtuung.«


»Es gibt keinen Gott außer Allah!«



sagte er und gab freudig seine Seele hin.



»Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, das Du uns gelehrt hast. Denn Du bist der Allwissende, der Allweise!« (Sure 2, 32)
 
Üst