Moscheen und ihre Bedeutung

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Moscheen und ihre Bedeutung



بِسْمِ اللهِ الْرَحْمنِ الْرَحِیِم
وَإنَّ الْمَسَاجِدَ للهِ فَلا تَدْعُوا مَعَ اللهِ أَحَدً



Bismillahirrahmanirrahim

[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]
“Wahrlich die Gebetsstätten gehören Allah. So dient nur Allah und nicht noch
einem anderen dazu.”
[Sure “Dschinn”, Vers 18]
قالَ رَسُولُ اللهِ صَلَّى اللهُ عَلَیْھِ وَ سَلَّمَ
أَ حَبُّ البِلادِ إلىَ اللهِ مَسَاجِدُھَا
Unser Prophet, Allah segne ihn und schenke ihm Heil (A.s.s.H.) sagte:
“Moscheen sind die Orte in einem Landstrich, die Allah am liebsten hat.”
[Muslim, C.1, Mesacid, 288]


Verehrte Gläubige,

der Islam sieht die Gründung von Einrichtungen vor, in denen der Respekt und die
geschwisterliche Verbundenheit zwischen den Menschen gedeihen, bzw. zunächst
das Bewusstsein hierfür entstehen können. Zu den wichtigsten dieser Einrichtungen
gehören die Moscheen.


Moscheen sind geheiligte Orte, in denen Männer wie Frauen, Alt und Jung sowie
Arm und Reich, kurzum alle Gläubigen, Allah dienen. Keiner ist hier dem Anderen
in irgendeiner Weise über- oder unterlegen. Moscheen sind vielmehr Horte des
Friedens, in denen alle Gläubigen zusammen kommen und alle Schichten einer
Gesellschaft sich treffen.


“Wahrlich, die Gebetsstätten gehören Allah. So dient
nur Allah und nicht noch einem anderen dazu.”
[1] lässt uns unser Herr im Koran
wissen. Moscheen sind nach diesem Koranvers, mit dem Er sie in direkten Bezug zu
sich selbst stellt, Seine Häuser, Häuser Allahs (Beytullah). Und unser Prophet
(A.s.s.H.) teilte uns dereinst in einem Hadis mit:


“Moscheen sind die Orte in
einem Landstrich, die Allah am liebsten hat.”
[2]
Moscheen sind nach einer weiteren Stelle im Koran, nach Vers 18 Sure “Tevbe”,
“mesadschid Allah”, Orte der Niederwerfung für Allah. Gelobt werden mit diesem
Vers diejenigen, die diese Gebetsstätten errichten, betreuen, aufsuchen und diese
kurzum mit Leben füllen:

“Orte der Niederwerfung für Allah errichten und
füllen nur diejenigen mit Leben, die an Allah und den Jüngsten Tag glauben, die
das Gebet verrichten, die Pflichtabgabe auf ihr überschüssiges Vermögen

entrichten und niemanden fürchten außer Allah. Diese mögen zu den
Rechtgeleiteten gehören.”
Und unser Prophet (A.s.s.H.) gab in einem Hadis
denjenigen frohe Kunde, die diese Gebetsstätten errichten oder dabei helfen, als
er sagte:
“Wer eine Moschee errichtet, dem errichtet Allah hierfür ein Haus im
Paradies.”
[3]


Verehrte Gläubige,

Moscheen sind geheiligte Orte, in denen Muslime sich seelisch läutern, wieder zur
Ruhe kommen sowie ihre Identität und Persönlichkeit bewahren und entfalten
können. Muslimische Gesellschaften, die keine Moscheen hatten, sind in ihnen
fremden Kulturen untergegangen. Daher errichtete der Prophet (A.s.s.H.) während
der Hidschra, während des Auszugs von der angetrauten Heimat in die Fremde -
nämlich von Mekka nach Medina- noch unterwegs die “Kuba-Moschee”. Und als er
dann in Medina angekommen war, errichtete er als Erstes die nach ihm benannte
Prophetenmoschee, wobei er auch selbst mitgearbeitet und ihren Bau
vorangetrieben hat. Dieses Verhalten inspirierte auch die späteren Muslime, so dass
auch sie, wohin sie auch kamen, als Erstes eine Moschee errichteten. Besonders
unsere Vorfahren und Altvorderen haben sich hier verdient gemacht, als sie sich
den Koranvers:

“Wenn ihr der Religion Allahs helft, so wird auch Er euch
helfen.”
[4] zum Leitsatz machten und nicht nur eine Reihe von wohltätigen
Einrichtungen hochzogen, sondern auch überall wo sie hinkamen
“Kuppeln
streuten wie Sommersprossen”
, wie es bei einem türkischen Dichter heißt. Mit
den Kuppeln, die sie errichteten, wollten sie regelrecht an die Himmelskuppel
erinnern. Hier sollten die Menschen, die sich dann unter ein und der selben
Himmelskuppel versammelten, sich auch um den Geist des Islam in Einheit
vereinen. Ganz nach der Devise des Koran, in dem es heißt:

“Macht es gut, denn
Allah liebt diejenigen, die es gut machen.”
[5] versuchten auch die Altvorderen,
alles in Schönheit und Harmonie zu gestalten. Sie schufen daher nicht wenige
unsterbliche Meisterstücke, als bei ihnen das Wort in Gedichten ästhetische Gestalt
annahm, die Farben in der Kunst des Papier-Marmorierens, die Stimme in nach
Makamen komponierten Musikstücken und schließlich der Stein in der Ästhetik und
in der Grazie der Architektur.



Verehrte Brüder und Schwestern,

Gebetsstätten spielen bei Muslimen also eine bedeutende Rolle, weshalb sie diese
auch mit eigens hierfür vorbereiteten Programmen vorstellen. Der 3. Oktober ist
seit einigen Jahren in Deutschland auch der Tag, an dem alle muslimischen
Dachorganisationen in einer gemeinschaftlichen Aktion den Tag der Offennen
Moschee (TOM) ausrichten und hierfür ihre Moscheen nicht nur für Muslime öffnen
sondern auch und gerade Nichtmuslime einladen diese zu besuchen und dabei die
Moscheen, den Islam und die Muslime kennen zu lernen. Nicht zuletzt, um damit
einem gegenseitigen Kennenlernen eine Platform zu bieten und eine Kultur des
Zusammenlebens zu fördern. In diesem Jahr jährt sich der Beginn der
Herabsendung des Koran zum 1400. mal. Der diesjährige Tag der Offenen Moschee
steht daher unter dem Motto:

“Der Koran: 1400 Jahre, aktuell und mitten im
Leben.”
Alle Mitbürger sind herzlich dazu eingeladen, daran teilzunehmen.

Meine Predigt beende ich an dieser Stelle mit zwei Hadisen des Propheten
(A.s.s.H.). Der Gottesgesandte teilte uns dereinst mit, dass 7 Gruppen am Tage
des Jüngsten Gerichts an Seinem Tron Schatten finden werden, wo sonst nirgendwo
ein Schatten zu finden sein wird. Einer von diesen Gruppen werden sein:

“Muslime,
deren Herzen an den Moscheen hängen.”
[6] Und in einem weiteren Hadis heißt
es:
“Wenn ihr bei jemandem Interesse und Verbundenheit zu Moscheen
beobachtet, so bezeugt, dass er ein Gläubiger ist.”

[7]
[1] Dschinn, 72/18
[2] Muslim, C.1, Mesacid, 288
[3] Ibn Mace, Kitabu’l-Mesacid, H.No:785
[4] Muhammed, 47/7
[5] Bakara, 2/195
[5] Buhari, Ezan 36; Muslim, Zekat 91
[6] Tirmizi, Tefsir Sure 2,(3092)
Predigtkommission DITIB Köln
 
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