Islam und Toleranz

ABDULLAH4

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Islam und Toleranz


بِسْمِ اللهِ الْرَحْمنِ الْرَحِيِم
خُذِ الْعَفْوَ وَأْمُرْ بِالْعُرْفِ وَأَعْرِضْ عَنِ الْجَاهِلِينَ
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

“Übe Nachsicht, gebiete das Rechte und meide die Unwissenden.”
Der Koran, Sure “Araf”, Vers 199


Sehr verehrte Gläubige,

Der Islam gemahnt uns zu Toleranz und Friedfertigkeit im Umgang miteinander. Ein friedliches Zusammenleben ist auch nur auf der Grundlage einer solchen gegenseitigen Toleranz möglich. Der Islam, der gesandt wurde, um den Menschen im Dies-, wie im Jenseits Glückseeligkeit zu bringen, gemahnt uns dazu, niemandem seine Fehler vorzuhalten, nicht nach Geheimnissen und Fehlern der Menschen zu stöbern, keinen Hass oder Groll zu hegen, eine schlechte Behandlung mit guten zu erwidern und sich niemals von Rachegefühlen leiten zu lassen.

Unser geliebter Prophet Muhammed (Allahs Segen und Heil seien auf ihm), der gesandt wurde, um der ganzen Menschheit ein Vorbild zu sein und um sie zu leiten, wies ebenfalls darauf hin, dass Hass, Groll und Feindseeligkeiten nicht dienlich seien für die Herstellung und Beibehaltung des gesellschaftlichen Friedens. So hat er, in einem Akt ausserordentlicher Toleranz und Nachgiebigkeit, selbst denjenigen verziehen, die ihn vor lauter Hass aus seiner Heimat vertrieben hatten und ihn umbringen wollten, die ferner in Taif mit Steinen auf ihn geschmissen und seinen Onkel Hamza sowie seine engsten Freunde getötet hatten. Damit zeigte er nur, dass er ein Prophet der Liebe und der Barmherzigkeit war.
Denn der Koran, diese erhabene Offenbarungsschrift, die er den Menschen brachte und verkündete beschreibt wahrhaftige Gläubige wie folgt:

“Die da spenden in Freud und Leid und den Zorn unterdrücken und den Menschen vergeben – und Allah liebt die, die Gutes tuen.” [1] Und unser Prophet sagte: “Wer auch immer den Fehler eines Muslims deckt, dessen Fehler deckt auch Allah im Jüngsten Gericht.” [2]

Verehrte Gläubige,

“Wenn ihr nicht geglaubt habt, kommt ihr nicht ins Paradies. Und wenn ihr euch nicht gegenseitig liebt, habt ihr nicht wirklich geglaubt”

, [3] heißt es in einer anderen Überlieferung des Propheten, der gesandt wurde, um der Menschheit den Islam, die Religion der Liebe, der Toleranz und des Friedens zu verkünden. Mit diesem Hadis erklärte er also die Toleranz, die Liebe und den Glauben zum Grundstein des gesellschaftlichen Friedens. Es gehört zu den Geboten des Islams, dass wir nicht unterscheiden zwischen Herkunft, Sprache und Religion der Menschen, sondern Unterschiede begreifen als Bereicherung, dass wir uns daher auf keinen Fall wegen persönlicher Interessen oder aus irgendeinem anderen kleinkrämerischen Kalkül heraus entzweien, sondern uns immer an


Koran sowie die Tradition des Propheten, die Sunna, halten und so für Glückseeligkeit im Dies-, wie im Jenseits zu sorgen und dass wir uns schließlich fern halten von allen möglichen Worten und Taten, die den gesellschaftlichen Frieden beeinträchtigen sowie Liebe und Toleranz zur Maxime erheben in unserem Leben.
Denn wo es keine Toleranz gibt, herrschen Fanatismus, Extremismus, Feindseligkeit und Hass und damit ist niemandem gedient. Also sind wir als Menschen darauf angewiesen, tolerant und verständnissvoll miteinander umzugehen. Denn wo es keine Toleranz, keine Liebe und keinen Respekt gibt, gibt es auch keine Einheit und keinen Zusammenhalt und ohne dies ist kein materieller oder geistiger Aufschwung möglich. Dabei bedeutet Toleranz hier nicht, dass man die Kultur und den Glauben der Anderen annimmt und übernimmt, sondern, dass man diese respektiert und akzeptiert und somit eine Kultur des friedlichen Zusammenlebens schafft.

Verehrte Gläubige,

Ruhe und Frieden hat eine Gesellschaft, wenn die Menschen in Liebe, Respekt, Toleranz und Brüderlichkeit zusammen leben. In unserer Welt, in der die Menschen einander nicht ertragen können, in der Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft nicht als Bereicherung, sondern als Anlass zu Konflikten gesehen werden, ist es mehr denn je nötig, dass wir uns am Toleranz-Begriff des Islams sowie des Propheten des Islams orientieren und dass wir die von ihm hervorgebrachten universellen Werte sowie seinen vorbildlichen Charakter kennen lernen und diese leben. Wir dürfen nicht vergessen, dass es unser aller Pflicht ist, die Ruhe und den Frieden des Landes, in dem wir leben, zu wahren und zu beschützen sowie zu dessen Aufschwung und Fortschritt beizutragen.
Meine Predigt möchte ich mit der ungefähren Bedeutung eines Koranverses wiedergeben:
“Übe Nachsicht, gebiete das Rechte und meide die Unwissenden.” [4]

[1] Al-i İmran, 2/134.
[2] Ebu Davud, Edep, 39
[3] Müslim, İman, 22.
[4] Araf 7/199.
Die Predigtkommission
 
Üst