Die Gastfreundschaft

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Die Gastfreundschaft



بِسْمِ للهِ الرَّحْمَنِ الرَّحيِمِ
ھَلْ أتَاكَ حَدِيثُ ضَيْفِ إبْرَھِيمَ ٱلْمُكْرَمِينَ


Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen
“Kam nicht die Erzählung von Abrahams geehrten Gästen zu dir?”
Der Koran, Sure “Zariyat”, Vers 24



Verehrte Muslime,

unsere Religion legt uns nahe, uns gegenseitig zu helfen und solidarisch zu sein. So gemahnt der erhabene Schöpfer die Gläubigen im Koran dazu, das Gute zu verbreiten: „

Helft einander zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht...“ [2] Aufgrund dessen wird bei Muslimen Hilfe und Solidarität groß geschrieben, als wäre es ein Gottesdienst. Auch die sprichwörtliche Gastfreundschaft ist diesem Verständnis zu schulden. Indem wir unseren Gästen Haus und Herz öffnen, zeigen wir, welchen Stellenwert unsere Religion der Brüderlichkeit, dem Menschen im Allgemeinen, der Einheit und dem Zusammenhalt sowie dem Teilen beimisst.


Verehrte Gläubige,

Das beste Vorbild dafür, wie wir unsere Gäste zu empfangen und zu bewirten haben, sehen wir bei unserem Propheten Muhammed (Allahs Segen und Heil seien auf ihm). Einer seiner Ratschläge in dieser Angelegenheit lautete:

„ …Wer auch immer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, der soll zuvorkommend zu seinen Gästen sein und sie bewirten.“ [3]

Der Gottesgesandte, der dies auch selbst beherzigte, hatte immer Gäste oder bedürftige Menschen an seinem Tisch. Denn unter den Gebeten, die erhört werden, zählte er auch die von Gästen [4] und teilte uns gleichzeitig mit, dass Häuser, in denen Gäste aufgenommen und bewirtet werden, gesegnet seien. [5] Über diejenigen, die keine Gäste aufnehmen und bewirten, obwohl sie die Möglichkeit dazu haben, sprach er wie folgt: „Wer keine Gäste aufnehmen oder bewirten will, von dem kann man nichts Gutes erwarten.“[6]

Ein anderes Vorbild, im Bezug auf Gäste und ihre Behandlung, ist uns der Prophet Abraham (Allahs Segen sei auf ihm). Der Koran beschreibt, wie Abraham mit ihm fremden Gästen umgeht und legt uns gleichzeitig nahe, seinem Beispiel zu folgen:

„Kam nicht die Erzählung von Abrahams geehrten Gästen zu dir? Als sie bei ihm eintraten und sprachen: „Frieden!“ antwortete er: „Frieden!“ und dachte: „Fremde Leute!“ So ging er unauffällig zu seiner Familie und brachte ein fettes Kalb. Dann setzte er es ihnen vor und sagte: „Wollt ihr nicht essen?“ [1]

Wie wir an diesem Ereignis sehen können, kommt es darauf an, zuvorkommend zu den Gästen zu sein und ihnen Freundlichkeit, Respekt sowie ein Lächeln entgegenzubringen. Es ist also nicht nur die Bewirtung, auf die es ankommt. Wir sollten uns vielmehr ein


Beispiel an Abraham nehmen, der zunächst auf höflichste Art den Gruß der Gäste annimmt und diesen erwidert, der die Gäste sodann in sein Haus einlädt und sich auf leisen Sohlen zurückzieht, um ihnen ein Essen vorzubereiten, ihnen dann das Beste anbietet, das er hat und dieses auch selbst serviert.



Verehrte Muslime,

ein herzlicher Empfang der Gäste und ihre Bewirtung gehört zu den schönsten Geboten unserer Religion und zu den schönsten Erben, die uns unsere Kultur hinterlassen hat. Wir werden also Allahs Wohlwollen erlangen, wenn wir Menschen, die bei uns, in unserer Stadt oder in unserem Land zu Gast sind, aufnehmen, sie bewirten und ihnen dabei, ohne nach ihrer Religion, ihrer Herkunft oder ihrer Kultur zu unterscheiden, ein Lächeln sowie unsere Aufmerksamkeit schenken, so dass sie zufrieden und erfreut sind, wenn sie sich am Ende verabschieden.
Meine Predigt beende ich mit einem Hadis:

„Die Gebete folgender Gruppen werden nicht zurückgewiesen: die der Unterdrückten, die der Gäste und die der Eltern.“ [7]

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[1] Zâriyât, 51/24-27.

[2] Mâide, 5/2.

[3] Buhârî, Edeb, 85.

[4] Ebû Dâvûd, Vitr, 29; Tirmizî, Deavât, 47.

[5] İbn Mâce, Eti‘me, 55.

[6] İbn Hanbel, IV, 155.

[7] Ebû Dâvûd, Vitr, 29.
 
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