Die Stellung der Mutter im Islam

garp

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Die Stellung der Mutter im Islam
بسم الله الرحمن الرحيم
لِي وَلِوَالِدَيْكَ وَوَصَّيْنَا الْإِنسَانَ بِوَالِدَيْهِ حَمَلَتْهُ أُمُّهُ وَهْنًا عَلَى وَهْنٍ وَفِصَالُهُ فِي عَامَيْنِ أَنِ اشْكُرْ
إِلَيَّ الْمَصِيرُ
„Wir legten dem Menschen Güte gegen seine Eltern an das Herz. Seine Mutter trug ihn immer schwächer werdend aus und seine Entwöhnung dauerte zwei Jahre. Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu Mir ist der Heimgang.“
Der Koran, Sure „Lokman“, Vers 14 (Lokman:14)


Verehrte Muslime,

Allah, der Erhabene, befiehlt uns nicht nur Gutes zu tun, sondern zeigt uns auch auf, wie und wo wir Gutes tun können. So befiehlt er uns zunächst den Gottesdienst und an nächster Stelle, gut zu sein zu unseren Eltern. Der Existenz von Vater und Mutter haben wir schließlich den Fortbestand der Familie und damit der Menschheit zu verdanken.
Das Wort „Mutter“ verbinden wir im Allgemeinen mit Liebe, Barmherzigkeit und Mitleid. Es sind die Mütter, die die Kinder hegen und pflegen und sich aufopferungsvoll um sie kümmern. Angefangen von der Schwangerschaft bis weit nach der Geburt, ernähren und versorgen sie die Kinder, die sich aus eigener Kraft noch nicht helfen können, ja noch nicht einmal wissen, wo sie im Leben stehen, bzw. dass sie überhaupt im Leben angekommen sind. Deshalb können wir uns für die Mühen und den aufopferungsvollen Einsatz der Mütter nicht genug bedanken.

Der Islam gibt uns hier vor, wie wir mit Müttern, oder insgesamt mit Eltern umgehen sollen. Im Koran heißt es dazu: “Und bedecke sie demütig mit den Flügeln der Barmherzigkeit und bitte: ‘O mein Herr! Erbarme dich beider so barmherzig, wie sie mich aufzogen, als ich klein war!’ ” [1]

In einem anderen Koranvers heißt es: „Wir legten dem Menschen Güte gegen seine Eltern an das Herz. Seine Mutter trug ihn immer schwächer werdend aus und seine Entwöhnung dauerte zwei Jahre. Sei mir und deinen Eltern dankbar. Zu Mir ist der Heimgang.“ [2]

Als jemand an den Propheten Muhammed (Allahs Segen und Heil seien auf ihm) herantrat und ihn fragte: „O Gesandter Allahs, wen sollen wir am besten behandeln?“, antwortete er: „Deine Mutter, dann deine Mutter und dann wieder deine Mutter. Danach deinen Vater und dann deinen nächsten Verwandten.“[3]

Dieser Prophetenspruch zeigt uns, dass es die Mutter ist, die wir zu respektieren und auf Händen zu halten haben und zwar ganz gleich welcher Religion sie angehört.
Der Islam befiehlt uns ferner, gütig zu sein zu beiden Elternteilen. Besonders, wenn sie in die Jahre kommen und alt werden, müssen wir darauf achten, dass wir gut zu ihnen sind und sie nicht kränken. Es darf uns vor lauter Stress oder Überdruss nicht einmal ein „ach!“ über die Lippen kommen. Werden wir Kinder denn auch wirklich dieser Pflicht gerecht und stellen unseren Eltern

im Alter ein Zimmer bei uns zur Verfügung und sind auch sonst gütig zu ihnen? Oder verzichten wir darauf, dadurch ihr Wohlwollen zu erlangen und stellen sie in Altersheimen ab, wo wir sie vielleicht einmal im Monat, einmal im Jahr oder überhaupt nicht besuchen? Dadurch würden wir nur unsere Glückseeligkeit im Jenseits aufs Spiel setzen und uns damit letztendlich nur selbst schaden!
Es kränkt die Mütter, dass man nur einmal im Jahr und nur anlässlich des Muttertags an sie denkt. Sie verdienen in Wirklichkeit viel mehr als diesen einen Tag im Jahr. Der Islam hat hier eine andere Herangehensweise: er ermahnt uns, jeden Tag an die Mutter zu denken und uns jeden Tag um ihre Belange zu kümmern.
Der Prophet erinnert uns in einem seiner Sprüche (hadise) daran, dass auf diejenigen, die ihre Eltern vernachlässigen, eine harte Strafe wartet: “Wehe dem, der seine Eltern oder zumindest einen von ihnen im hohen Alter erlebt und es nicht schafft, ins Paradies zu gelangen. Wehe ihm! Wehe ihm!” [4] Der Weg ins Paradies führt tatsächlich über das Wohlwollen der Eltern. Also, ihr Gläubigen! Lasst uns das Wohlwollen unserer Mütter erlangen, indem wir gut und barmherzig zu ihnen sind, damit wir uns so den Weg ins Paradies ebnen können.
Meine Predigt möchte ich mit einem weiteren Hadis beenden: “Allah hat Wohlwollen mit euch, wenn eure Eltern Wohlwollen mit euch haben. Und Allahs Zorn ist zurückzuführen auf den Zorn eurer Eltern.” [5]
[1] İsra, 17/24.
[2] Lokman, 31/14.
[3] Müslim, Birr, 2.
[4] Müslim, Birr, 9.
[5] Tirmizi, Birr, 3.
 
Üst