Die Nacht der Geburt des Propheten

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Die Nacht der Geburt des Propheten

بِسْمِ اللهِ الْرَّحْمَنِ الْرَّحِيمِ

لَقَدْ كَانَ لَكُمْ فِي رَسُولِ اللهِ اُسْوَةٌ حَسَنَةٌ لِمَنْ كَانَ يَرْجُوا اللهََ وَالْيَوْمَ الاَخِرَ وَذَكَرَ اللهَ كَثِيرًا

Bismillahirrahmanirrahim
[Rahman ve rahim Allah’ın adıyla]
„Und wahrlich! In dem Gesandten Allahs habt ihr ein schönes Vorbild für diejenigen, die auf Allah und den Jüngsten Tag hoffen und Allahs reichlich gedenken.“

[Sure Ahzab, Vers 21]


Verehrte Muslime,

heute schreiben wir nach dem islamischen Kalender den 11. Rabiulawwal 1433. Damit jährt sich auch wieder die Geburt unseres geliebten Propheten Muhammad (s.a.w.). Denn es war dieser Tag, als unser Prophet im Jahre 571 an einem Montagmorgen in Mekka auf die Welt kam. Seine Geburt markiert einen der wichtigsten Momente in der Geschichte der Menschheit. Denn mit seinem Licht sollte er die Welt erhellen und die Menschen wieder herausführen aus der Finsternis. Schließlich war er, wie geheißen im Koran, entsandt als Barmherzigkeit für die Welten [1] sowie als Warner und Künder für die Menschheit. [2]

Er war gesandt den Menschen als Vorbild in jeder Hinsicht. [3] Sowohl vor seiner Berufung zum Propheten als auch danach hatte er eine vorbildliche Lebensführung: seine Aufrichtigkeit in seinen Beziehungen zu seinen Mitmenschen sowie seine Aufrichtigkeit in Tat und Wort ließen selbst die der Vielgötterei frönenden Mekkaner mit Vertrauen auf ihn blicken. Selbst sie, die eigentlich vieles an ihrer Menschlichkeit verlustig gegangen waren und den Rest vollkommen zu verlieren drohten, selbst sie verliehen ihm auf Grund dieser Charaktereigenschaft den Beinamen „Muhammad al-Amin“: Muhammad, der Ehrliche, der Vertrauenswürdige. Und wenn sie wertvolle Sachen hatten, die sie sonst niemandem anvertrauen konnten, ihm vertrauten sie diese an.

Verehrte Brüder und Schwestern,

als es nach den Renovierungsarbeiten der Kaaba darum ging, den schwarzen Stein, den „Hadschar al-Aswad“ wieder in die Kaaba einzulassen, waren die vielen, auch um den Dienst der Kaaba rivalisierenden Stämme aneinander geraten. Schließlich erklärten sie sich gerne bereit, Muhammad (s.a.w.) als Schiedsrichter in dieser Angelegenheit einzusetzen und seinem Schiedsspruch zu folgen. Denn er war ihnen bekannt als ein Mann von Recht und Gerechtigkeit, als ein ehrlicher und vertrauenswürdiger Mensch, der niemals log. Er tat niemandem Unrecht oder überging die Rechte der Menschen. Seine Feinde - auch wenn sie ihm und seiner Botschaft nicht glaubten - haben ihn daher zu keinem Zeitpunkt der Lüge bezichtigen können.

Als dem Propheten (s.a.w.) Vers 214/Sure Schuara offenbart wurde und er damit aufgefordert war, zuerst seine eigenen Verwandten zu warnen, wandte er sich in Erfüllung dieser Offenbarung an diese. Er rief sie zusammen am Berg Safa und sprach zu ihnen: „Wenn ich euch sagte, dass hinter diesem Berg feindliche Reiter warten und sich auf einen Überfall vorbereiten, würdet ihr mir glauben?“ Seine Verwandten zögerten keinen Moment und riefen ihm zu wie aus einem Munde: „Ja, wir würden dir glauben. Denn du sprichst stets die Wahrheit. Wir haben dich noch nie lügen gehört.“

Verehrte Gläubige,

in den 23 Jahren seines Wirkens als Prophet hat er es vermocht, die Gesellschaft seiner Zeit völlig neu zu formen. So brachte er aus einer Gesellschaft, die sich zuvor von jedweden menschlichen Werten verabschiedet hatte, eine vorbildliche Gesellschaft hervor, in der ein jedes ihrer Mitglieder wiederum vorbildlich und einzigartig war wie die Sterne am Firmament. Er brachte der Menschheit eine Botschaft, die sie das Höherwertige begreifen, eine vorbildliche Lebensführung annehmen und nur die vorzüglichsten Charaktereigenschaften sich zu eigen machen ließ.

Diesen Erfolg schuldete er nicht nur seinem starken Glauben, seinem vorbildlichen Leben, seinem unaufhörlichen Streben und seiner Entschlossenheit, sondern auch der Einheit und dem Zusammenspiel von Gedanken, Glauben und Handlung. Seine Beziehungen zu seinen Mitmenschen zeichneten sich dadurch aus, dass er hier eine sehr linde Art hatte, mit der er die Herzen gewann. So heißt es hierzu auch im Koran: „Dank der Barmherzigkeit Allahs, hast du sie lind behandelt. Wärst du aber grob und hartherzig, hätten sie sich sicher aus deiner Umgebung entfernt und wären davongegangen.“ [4]

Verehrte Gläubige,

wir sollten uns alle näher mit unserem Propheten (s.a.w.) und seinem Leben beschäftigen und ihn gut kennen. Dazu gehört, dass wir uns mit der Literatur beschäftigen, die sein Leben nachzeichnet, seine vorbildliche Lebensführung, seinen vorzüglichen Charakter und uns von seinen weisen Ermahnungen und Ratschlägen kündet. Auch unsere Kinder sollten wir von klein auf an dieses Wissen heranführen, ihnen und ihren reinen Herzen die Liebe zu Allah und zum Propheten beibringen. In allen Lebenslagen sollten wir uns ihn zum Vorbild nehmen und nicht weichen vom Pfad des Lichts, den er uns aufgezeigt hat.

Ihnen allen eine gesegnete „Nacht der Geburt des Propheten“ wünschend beende ich meine Predigt an dieser Stelle mit dem Eingangsvers: „Und wahrlich! In dem Gesandten Allahs habt ihr ein schönes Vorbild für diejenigen, die auf Allah und den Jüngsten Tag hoffen und Allahs reichlich gedenken.“ [5]


Mehmet TEKİN Religionsbeauftragter der Şehitlik Camii in Berlin

[1] Anbiya, 21/107.
[2] Saba’, 34/28.
[3] Ahzab, 33/21.
[4] Al Imran, 3/159.
[5] Ahzab, 33/21.
 
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