Der Koran

nuriye

Well-known member
Das Arabische, die Sprache der Offenbarung, ist der äußere Körper des Koran. Die Religion besteht nicht allein aus Philosophie oder Theologie, sondern stellt auch einen Weg dar, alle Dimensionen unserer Existenz miteinander zu verschmelzen. Daher ist die arabische Sprache ein grundlegendes, unverzichtbares Element des Koran. Sie wurde nicht nur deshalb als Offenbarungssprache ausgewählt, weil die Araber jener Zeit sie verstehen konnten, sondern auch, weil eine universelle Religion eine universelle Sprache benötigt.
Der Koran betrachtet die Welt als eine Wiege der Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit. Er zielt darauf ab, alle Ethnien, Hautfarben und Glaubensvorstellungen als Brüder und Schwestern und als Diener Gottes zu vereinen. Seine Sprache ist ein bedeutender Faktor, der den Menschen dabei hilft, über religiöse Realitäten nachzudenken und alle Dimensionen ihres Seins den Vorgaben Gottes entsprechend zusammenzubringen. In den Pflichtgebeten dürfen keine Übersetzungen rezitiert werden, denn keine Übersetzung ist mit dem arabischen Original identisch. Ohne das Arabische kann ein Mensch zwar ein guter Muslim sein; aber vom Koran wird er nur wenig verstehen.
Der Koran ist im Islam die Quelle aller Erkenntnis, unabhängig davon, ob es nun um Religion, Spiritualität, Wissenschaft, Soziales, Moral, Recht oder Philosophie geht. In seiner Rolle als Führer zur Wahrheit hat der Koran vier Hauptziele: auf die Existenz und Einheit Gottes hinzuweisen, die Prophetenschaft und das Jenseits zu beweisen, für die Anbetung Gottes zu werben und die Grundlagen des Rechts bekannt zu machen. Vor allem diesen Zielen verleihen seine Verse Nachdruck. Folglich beinhalten sie Glaubensprinzipien, Grundsätze, die das Leben der Menschen regeln, detaillierte Informationen über die Wiederauferstehung und das Leben nach dem Tode, Anweisungen in Bezug auf die Anbetung, moralische Maßstäbe, direkte und indirekte Informationen zu wissenschaftlichen Fakten, Erklärungen zu Aufstieg und Fall von Zivilisationen, historische Überblicke über Völker, die früher einmal gelebt haben, usw..
Der Koran ist eine Quelle des Heils; ihn im Alltag einzusetzen, heilt fast alle psychischen und sozialen Krankheiten; des Weiteren stellt er eine Kosmologie, Epistemologie, Ontologie, Soziologie, Psychologie und ein Gesetz dar - offenbart, um unabhängig von Zeit und Raum das Leben der Menschen zu organisieren. Der Prophet Muhammad erklärt:
Gott liebt den Koran mehr als die Himmel und die Erde und diejenigen, die in ihnen wohnen.4​
Aufzeichnung und Bewahrung des Koran
Gott, der Allmächtige, hat den Menschen insgesamt über 124.000 Propheten gesandt. Der Islam definiert die Propheten als Menschen, die mit wichtigen Neuigkeiten bezüglich des Glaubens an die Existenz und Einheit Gottes, die Engel, die Mission der Prophetenschaft und die Propheten, die Offenbarung und die Heiligen Schriften, die Wiederauferstehung und das Leben nach dem Tode und die Vorherbestimmung Gottes (einschließlich des freien Willens des Menschen) erschienen. Zu diesen Neuigkeiten gehörten auch das Angebot eines Lebens in Übereinstimmung mit dem Glauben, Versprechungen, die mit der Akzeptanz, und Warnungen, die mit der Ablehnung der Botschaft in Verbindung standen. Auf Grund der häufig zu beobachtenden Verfälschungen der Religion durch die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften mussten Propheten gesandt werden, die die ursprüngliche Botschaft wiederbelebten und restaurierten. Aus diesem Grunde war es auch notwendig, dass bestimmte Herrscher gewarnt und neue Gesetze für den Alltag eingeführt wurden. Die Propheten, denen normalerweise eine Schrift mit auf den Weg gegeben wurde, bezeichnet man als Gesandte. Die bedeutendsten unter ihnen waren Noah, Abraham, Moses, Jesus und Muhammad. (42:13)
Der Name der Religion, die Gott durch all Seine Gesandten offenbarte, lautet Islam. Genau so wie die Gesetze, die das Universum regieren und lenken, stets konstant bleiben, und genau so wie die Menschen, die alle über grundlegende Eigenschaften, essenzielle Bedürfnisse und einen letzten Bestimmungsort verfügen, basieren alle Religionen auf den gleichen Grundlagen des Glaubens, der Anbetung und der Moral.
Muhammad kam als letzter Gesandter und mit der vervollkommneten Form der Religion Gottes (dem Islam). Gott schützt diese letzte und vervollkommnete Religion; Er verspricht:
Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein. (15:9)​
Die Menschen, die den von Moses und Jesus überbrachten Botschaften folgten, nannten ihre Bekenntnisse später Judentum bzw. Christentum. Der Islam hingegen hat seinen ursprünglichen, von Gott verliehenen Namen behalten.
Weil Gott Sein Handeln in dieser Welt hinter natürlichen oder materiellen Ursachen verbirgt, bewahrt Er auch den Koran durch bestimmte Ursachen und Hilfsmittel. Eines von ihnen bestand darin, den Koran noch zu Lebzeiten des Propheten und unter dessen Aufsicht aufgezeichnet zu haben. Auf diese Weise konnte nichts verloren gehen, hinzugefügt oder verändert werden. Alle Kopien des Koran, die seit 14 Jahrhunderten im Umlauf sind, besitzen exakt den gleichen Wortlaut. Im Gegensatz zu anderen früheren Schriften ist der Koran in seiner ursprünglichen Form, im Originaltext und in seiner Offenbarungssprache erhalten.5 Folgende Punkte sind in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung:
 

NuruAhsen

Sonsuz Temâþâ
DER QURAN

ALLAH der Erhabene hat für die Übermittlung Seiner letzten Botschaft, den Propheten Mohammad (s.a.s.) auserwählt. Den Quran verkündete Mohammad im Jahre 610 (n.Chr.), in der Höhle "Hira" einen nahe gelegenen Berg Mekkas. Im Monat Ramadan in seinen 40. Lebensjahr erschien ihm der Engel Dschibril (a.s.) und trug ihm die ersten Worte der Offenbarung vor:

" Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf, Erschuf den Menschen aus einem Klumpen Blut. Lies! denn dein Herr ist der Allgütige. Der (den Menschen) lehrte durch die Feder. Den Menschen lehrte, was er nicht wusste. " (Al Alaq - 1-5)

Nach einer kurzen Unterbrechung empfing er immer wieder zu ganz unterschiedlichen Anlässen bis kurz vor seinem Tod die Offenbarungen. Als schließlich der Prophet (s.a.s.) mit 63 Jahren (633 n.Chr.) starb hinterließ er den Moslems, eine von ALLAH vollendete Offenbarung.

Der Quran wurde Mohammad (s.a.s.) nicht auf einmal Offenbart, sondern Stück für Stück. Die Offenbarung erfolgte in arabischer Sprache und stammte von der Urschrift, die sich bei ALLAH auf einer "wohlbewahrten Tafel" befindet. Die früheren Offenbarungen, von denen sich heute noch Teile davon in der Thora und der Bibel befinden, haben ihren Ursprung von der wohlbewahrten Tafel. Der Quran bildet den Abschluss aller vorangegangenen Offenbarungen.

" Oh Volk der Schrift, nunmehr ist Unser Gesandter zu euch gekommen, der euch vieles enthüllt, was ihr von der Schrift verborgen hieltet, und vieles übergeht. Gekommen ist zu euch fürwahr ein Licht von ALLAH und ein klares Buch. " (Al Maedah - 15)

Im Gegensatz zu allen anderen Offenbarungen, konnten die Gebote ALLAHs gleich in die Tat umgesetzt werden. Durch das praktizieren des Quran, war es auch nach dem Tode des Propheten Mohammads (s.a.s.) den Menschen nicht möglich, die Offenbarung zu fälschen und anders auszulegen. Der Quran wurde aufgeschrieben, auswendig gelernt und gleichzeitig wurden die offenbarten Texte in das tägliche Leben eingebunden.

Als der Prophet Mohammad (s.a.s.) starb, war der Quran nicht als ein Buch zusammengestellt, wie wir ihn heute vorfinden. Viele Menschen kannten zwar den Quran auswendig und es gab auch viele Abschriften des Quran, doch erst unter dem 3. Khalifen Uthman (r.a.), also 20 Jahre nach dem Tod Mohammads (s.a.s.), wurde der Quran in der heutigen Form verbreitet. Das heißt aber nicht, das der Quran erst 20 Jahre nach dem Tode des Propheten (s.a.s.) eine Gestalt bekam.

Schon beim 1. Khalifen Abu Bakir (r.a.) wurde der Quran zu einer Buchform zusammen gestellt. Man war sich schon kurzer Zeit nach dem Tode des Propheten bewusst, etwas für die Zukunft tun zu müssen. Wenige Monate nach dem Tod des Propheten (s.a.s.), wurde Mohammads (s.a.s.) Stiefsohn Sayd Bin Thabit (r.a.) von Abu Bakir (r.a.) beauftragt die Zusammenstellung des Quran anzugehen. Weil Sayd lange Zeit beim Propheten (s.a.s.) wohnte, war er einer von den Schreibern, die den ganzen Quran niedergeschrieben hatten. Nach ein paar Monaten war das Exemplar fertiggestellt.

Zur Zeit der ersten beiden Khalifen, Abu Bakir und Umar (r.a.), bestand nicht der Bedarf das Ur-Exemplar weltweit zu vertreiben. Man war nur bemüht ein Ur-Exemplar der Offenbarung Mohammads (s.a.s.) zu besitzen. Der Quran wurde auch weiterhin fast ausschließlich mündlich weiter gelehrt. Das hatte natürlich auch seinen guten Grund. Schreiben und lesen konnten die allerwenigsten. Die Menschen waren so von der Religion angetan, das sie mit Eifer den Quran auswendig lernten. Auch heute noch ist es keine Seltenheit, das Moslems den ganzen Quran auswendig können.

Erst unter dem 3. Khalifen Uthman Bin Affan (r.a.) wurde die Verbreitung durchgesetzt. Uthman (r.a.) war zu Ohren gekommen, dass in fernen Gegenden des islamischen Reiches, der Quran anders Vorgetragen wurde. So beauftragte der Khalif eine Komission unter der Leitung von Sayd nochmals ein Exemplar anzufertigen, das im ganzen islamischen Reich Verwendung finden sollte. Anderslautende Blätter sollten vernichtet werden. Uthman (r.a.) ließ deshalb ein neues Exemplar anfertigen, um sicher zu gehen, dass der Quran auch alles enthält, was dem Propheten Mohammad (s.a.s.) offenbart wurde. Die Kommission bestand aus 12 Personen. Vier Teilnehmer sind nachweislich mit Namen bekannt, darunter auch der Stiefsohn Sayd (r.a.). Das neue Exemplar unterschied sich nicht von dem Alten. Jeder Stadthalter bekam einige Exemplare und sie ließen es wiederum vervielfältigen.

Es war nicht so, dass die Kommission ein Exemplar anfertigte, und es dann gleich verteilte, sondern es musste erst noch von den Leuten akzeptiert werden. Nach der Fertigstellung des Quran wurde es in der Moschee von Medina vorgetragen. Es gab wohl kaum einen Menschen in Medina der nicht irgendeine Sure kannte. Hätte man neue oder falsche Suren vorgetragen, der Aufschrei unter den Moslems wäre groß gewesen. Nachdem keine Widersprüche kamen, wurden dann Exemplare in die Welt hinausgetragen. Keine andere Heilige Schrift hat einen solchen sichern Prozess durchgemacht wie der Quran. Einer dieser Exemplare befindet sich heute noch im originalen Zustand in Topkapi Sarayi - Istanbul.

Die wichtigste Aussage des Quran ist das Zeugnis von der Einheit und Einzigkeit ALLAHs, neben dem es keine anderen Götter gibt. Die Einzigartigkeit des Quran lässt jeden denkenden Menschen die göttliche Herkunft erkennen. Deutlich und unmissverständlich ermahnt der Quran die Menschen und gibt den Gehorsamen gleichzeitig Rechtleitung und Verheißung.

Das Grundprinzip der quranischen Botschaft ist der Hinweis auf den einen einzigen Gott, arabisch ALLAH. Es gibt nur einen Gott, der alles umschließt. Sich zu Ihm bekennen, heißt sich dem Prinzip Seiner Einzigkeit in aller Konsequenz zu unterstellen.

Der Quran bildet die Lebensweise der Moslems. Die Texte des Quran werden zudem auch für das tägliche fünfmalige Gebet benutzt. Wörtlich bedeutet Quran: "das Vorzutragende" und ist darum auch nicht bloß auf den schriftlichen Text beschränkt. Abertausende von Muslimen haben diesen Text nicht nur niedergeschrieben, sondern auch im Gedächtnis bewahrt und weitergegeben, von Generation zu Generation. Der Quran ging so zwei getrennte Wege, den mündlichen und schriftlichen. Nur so war es gewährleistet, dass die Texte unverändert überliefert wurden. Der Quran enthält noch heute das gleiche, wie zu Mohammads (s.a.s.) Lebzeiten verkündet wurde.

Eine weitere bemerkenswerte Tatsache ist das Festhalten des Quran an der Widergabe des ursprünglichen Textes. Der Quran zählt nur als Original in arabischer Sprache, alle Übersetzungen können nicht mehr als Quran bezeichnet werden. Alles andere ist Auslegung oder ungefähre Übersetzung. Der Gebrauch der quranischen Sprache ist heutzutage verschwunden. Die arabischen Nationen sprechen eine andere Sprache als die, in welcher der Quran offenbart wurde. So muss auch ein Araber, will er den Quran verstehen, die quranische Bedeutung erlernen.

Der Quran ist das meist gelesene Buch der Welt. Alltäglich vertiefen sich Millionen von Moslems im Quranlesen. Das Buch Gottes besteht aus 114 Suren (Kapiteln) die wiederum in 6666 Ayah (Versen) unterteilt wurden. Der Quran gilt für alle Menschen und für alle Zeiten.

Quelle: hidayet
 
Üst