Risale-i Nur lesen -Zweiundzwanzigster Brief

ABDULLAH4

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Zweiundzwanzigster Brief


»Im Namen dessen, vor dem es kein Ding gibt, das Ihn nicht in Dankbarkeit lobpreist.«



Dieser Brief besteht aus zwei Kapiteln. Das Erste Kapitel ist eine Einladung an die Leute des Glaubens zur Brüderlichkeit und Liebe.




  • 1. Kapitel
  • 2. Kapitel
  • Traumgesicht
  • Nachwort
 

ABDULLAH4

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Cevap: Risale-i Nur lesen -Zweiundzwanzigster Brie f

Erstes Kapitel



»Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen.«




Betrachtet man die Dinge vom Standpunkt der Wahrhaftigkeit und Weisheit aus, vom Gesichtspunkt des Islam, der höchste Menschlichkeit ist, prüft sie hinsichtlich des individuellen Lebens, hinsichtlich des sozialen Lebens, hinsichtlich des spirituellen Lebens, so ist es abscheulich und verwerflich, zerstörerisch und verbrecherisch, sich auf verschiedene Seiten zu stellen und so einander verbissen zu bekämpfen und zu beneiden. Hierin liegt der Grund für Zwist und Zwietracht, Hass und Feindschaft unter den Gläubigen. Solche Dinge sind Gift für das Leben der Menschheit. Diese Tatsache kann man unter vielen verschiedenen Aspekten betrachten. Wir wollen hier sechs von ihnen verdeutlichen.

Erster Aspekt: Ein Verbrechen im Hinblick auf die Wahrhaftigkeit.
Oh Mensch, der du unbillig und ungerecht Hass und Feindschaft gegen die Gläubigen nährst! Angenommen, du befändest dich auf einem Schiff oder in einem Haus und mit dir zusammen wären neun Unschuldige und ein Verbrecher. Wenn nun ein Mann versuchen wollte, dieses Schiff zu versenken oder dieses Haus niederzubrennen, so weißt du, welch unverhältnismäßiges Unrecht das wäre. Du würdest über diesem Unrecht die Himmel anrufen, dass sie dich hören sollen. Und selbst wenn es nur einen einzigen Unschuldigen unter neun Verbrechern gäbe, wäre es dennoch gegen jedwedes Recht und Gesetz, dieses Schiff zu versenken.
In gleicher Weise gilt: Vergleichen wir einen Gläubigen in seinem Wesen mit einem Haus des Herrn oder einem göttlichen Schiff, so finden sich darin nicht nur neun, nein, sogar zwanzig Attribute wie z.B. der Glaube, die Religion des Islam, eine gute nachbarschaftliche Gesinnung, deretwegen man ihn nicht verurteilen kann. Hegtest du nun etwa den Gedanken oder nährtest in dir gar den Wunsch, einem Gläubigen wegen einer schlechten Eigenschaft, die dich verletzt und dir nicht gefällt, Hass und Feindschaft entgegenzubringen und dieses unsichtbare Haus seiner Persönlichkeit im übertragenen Sinne zu zerstören, zu verbrennen, zu versenken, so wäre das wie in dem angeführten Beispiel eine gnadenlose, eine abscheuliche Ungerechtigkeit.

Zweiter Aspekt: Ein weiteres Verbrechen; eines im Hinblick auf die Weisheit.
Dies ist so, weil bekanntermaßen Liebe und Hass einander wie Licht und Finsternis entgegengesetzt sind. Beide können nicht miteinander gemeinsam in ihrem wahren Sinn und Wesen bestehen bleiben.
Wenn die Liebe im Herzen eines Menschen hinsichtlich der Qualität ihrer Beweggründe wirkliche Liebe ist, dann wird Hass unwirklich und verwandelt sich in Mitgefühl. In der Tat liebt ein Gläubiger seinen Bruder und muss ihn auch lieben. Das Böse in seinem Bruder aber erregt in ihm nur Mitgefühl. Nicht mit Gewalt bemüht er sich darum, vielmehr in Güte ihn zu veredeln. Darum bringt ein Hadith ganz klar zum Ausdruck: »Ein Gläubiger soll einem anderen Gläubigen nicht länger als drei Tage zürnen, Gespräch und Beziehung zu ihm nicht abbrechen.»
Gewinnen aber die Gründe für eine Feindschaft die Oberhand und bewirkt diese Feindschaft im Herzen eines Menschen wirklichen Hass, dann wird die Liebe darin unwirklich und führt zu Liebedienerei und Kriechertum.
Oh du ungerechter Mensch, betrachte jetzt, was für ein Verbrechen es ist, seinem Gläubigen Mitbruder Hass und Feindschaft entgegenzubringen. Denn wenn du ganz gewöhnliche kleine Steine für wertvoller hältst, als den schwarzen Stein in der Kaaba und behauptest, sie seien größer als der Felsen von Uhud, was für eine Geschmacklosigkeit und welch eine Dummheit ist das dann. Ebenso möge doch einmal jemand, der einem Gläubigen, der so viele islamische Eigenschaften besitzt wie den Glauben, der so verehrungswürdig ist, wie der schwarze Stein in der Kaaba und noch dazu eine Gottergebenheit, die so gewaltig ist wie der Felsen von Uhud und die doch nach Liebe und Eintracht verlangen, wegen einiger kleiner Fehler, gewöhnlichen Steinen vergleichbar, Hass und Feindschaft entgegenbringt und diese vor dem Glauben und seiner Gottergebenheit bevorzugt, einsehen, was für eine große Ungerechtigkeit, wie unverständlich und zuhöchst grausam das ist; wenn er Verstand dazu hat!...
In der Tat verlangt die Einheit im Glauben sicherlich auch nach der Einheit der Herzen; und die Übereinstimmung in den grundsätzlichen Anschauungen erfordert auch die Übereinstimmung im Gemeinschaftsleben. Du kannst in der Tat nicht abstreiten, dass du gegenüber einem Mann, mit dem du zusammen in der selben Kompanie dienst, dass du dich diesem Mann gegenüber freundlich verbunden fühlst. Einem Soldaten gegenüber, der an deiner Seite dem selben Kommando unterstellt ist, erwächst in dir ein Gefühl der Kameradschaft. Einem Landsmann, der aus deiner Heimat stammt gegenüber, wirst du eine brüderliche Beziehung empfinden. Deshalb gibt es im Lichte und im Bewusstsein, dass der Glaube dir verleiht, entsprechend der Anzahl der göttlichen Namen, die ihn zeigen und erklären, ein Gefühl der Übereinstimmung, einträchtige Verbundenheit und eine brüderliche Beziehung.
Zum Beispiel: Eurer beider Schöpfer ist eins, euer Herr ist eins, euer Angebeteter ist eins, euer Versorger ist eins... eins, eins, eins und bis zu tausend Mal eins und noch einmal eins. Auch euer Prophet ist eins, euer Glaube ist eins, eure Gebetsrichtung ist eins... eins, eins, eins und bis zu hundert Mal eins und noch einmal eins. Danach aber ist auch euer Dorf eins, euer Land ist eins, eure Heimat ist eins... bis zu zehn Mal eins und noch einmal eins. So viele Male Eins-sein verlangt nach Einheit und Allgegenwart, Eintracht und Übereinstimmung, Liebe und Brüderlichkeit. Wenn aber jemand nun diesen geistigen Bindungen, mit denen man selbst das Weltall und die Planeten zu binden vermag, dennoch so unbeständige und bedeutungslose Dinge vorzieht, einem Spinnennetz vergleichbar, die der Anlass zu Zwist und Zwietracht, Hass und Feindschaft sind, einem Gläubigen gegenüber tatsächlich Hass und Feindschaft nährt, dann magst du verstehen, welch eine Unehrerbietigkeit gegenüber dem Band der Einheit, welch eine Geringschätzung gegenüber den Grundsätzen der Liebe und was für eine Ungerechtigkeit und Missachtung gegenüber dieser brüderlichen Verbundenheit das ist, wenn dein Herz noch nicht tot (und zu Stein geworden) und (das Licht deiner) Vernunft noch nicht erloschen ist.

Dritter Aspekt: Entsprechend dem Geheimnis der Ayah:


»Und nicht belastet wird die schon beladene (Seele) mit der Last einer anderen,« (Sure 6, 164)



welche Ausdruck absoluter Gerechtigkeit ist, stellt es ein großes Unrecht dar, wegen der schlechten Eigenschaft, die ein Gläubiger hat, alle seine übrigen guten Eigenschaften zu verurteilen, besonders aber, dem Gläubigen wegen einer solchen üblen Eigenschaft zu zürnen, gekränkt zu sein und seine Feindschaft auch noch auf die Angehörigen dieses Gläubigen zu übertragen, denn


»Der Mensch ist wahrlich ungerecht!« (Sure 14, 34)



Mit diesem Elativ (Hervorhebung) im übertragenen Sinne gemahnen dich die Wahrheit, das Gesetz und die Weisheit des Islam daran, was für ein gewaltiges Unrecht das ist. Wie kannst du dir da noch selbst gerecht vorkommen und behaupten: »Ich habe recht!«?
Vom Standpunkt der Wahrhaftigkeit aus sind die Schlechtigkeiten, welche Feindschaft und Bosheit verursachen, böse und wie die Erde so dunkel und schwer. Sie dürfen nicht auf andere übergreifen und sich in ihnen spiegeln. Wenn ein anderer aus ihnen seine Lehre zieht und böses tut, so ist dies ein anderes Problem. Das Gute aber, welches Ursache der Liebe ist, ist Licht wie die Liebe. Es liegt in seiner Natur, sich auszubreiten und in anderen wiederzuspiegeln. Daher kommt es, dass das Wort: »Der Freund des Freundes ist ein Freund« zum Sprichwort geworden ist. Darum sagt man auch: »Um eines Auges willen werden viele Augen geliebt"; auch dies ist ein Wort, das in unserer Sprache geläufig ist.
Wohlan denn, du ungerechter Mensch! Wenn du nun angesichts dieser Tatsachen eines ungeliebten Menschen unschuldigem und liebenswerten Bruder und seinen Angehörigen immer noch Feindschaft entgegenbringst, so wirst du, wenn du die Wahrheit zu erkennen vermagst, verstehen, wie sehr dies der Wahrheit entgegengesetzt ist...

Vierter Aspekt: Ein Verbrechen im Hinblick auf das persönliche Leben. Höre hierzu einige Grundsätze, welche die Basis dieses vierten Aspektes bilden:

Erster Grundsatz: Wenn du weißt, dass dein Weg und deine Ansichten richtig sind, so hast du das Recht zu sagen: »Mein Weg ist der richtige und er ist schön.« Doch: »Nur mein Weg ist der allein richtige« zu sagen, hast du kein Recht.


»Das Auge der Zufriedenheit ist allen Fehlern gegenüber blind; doch das Auge des Ärgers deckt jeden Fehler auf.«



Diesem Geheimnis entsprechend kann dein ungerechter Blick und dein leidenschaftlicher Gedanke nicht Richter sein. Er kann nicht über Wert oder Unwert eines anderen Weges sein Urteil fällen.

Zweiter Grundsatz: Deine Aufgabe besteht darin, dafür Sorge zu tragen, dass alles, was du sagst, auch wahr ist. Doch alles, was wahr ist, auch auszusprechen, ist nicht deine Aufgabe. Was immer du sagst, muss richtig sein. Aber es ist nicht richtig, alles zu sagen, was richtig ist. Denn ein Mensch wie du, dessen Absichten nicht rein sind, geht anderen manchmal mit seinen Ratschlägen auf die Nerven und reizt sie zum Gegenteil.

Dritter Grundsatz: Wenn du hassen möchtest, dann hasse den Hass in deinem Herzen und bemühe dich, ihn auszumerzen. Und überdies richte deinen Hass gegen deine eigensinnige Seele, gegen deine leidenschaftliche Seele, die dir den meisten Schaden verursacht, und bemühe dich, sie zu veredeln. Bringe nicht den Gläubigen auf Grund deiner eigenen Bosheit Feindschaft entgegen. Willst du hassen, so gibt es viele Ungläubige und Gottlose. Ihnen bringe deine Feindschaft entgegen! So wie in der Tat die Liebe als eine Eigenschaft der Liebe würdig ist, so ist auch der Hass ein Attribut, dass vor allen anderen Dingen selbst gehasst zu werden verdient. Willst du deinen Gegner besiegen, so erwidere seine Schlechtigkeiten mit Gutem! Denn erwiderst du sie mit Bosheit, so vermehrt sich das Übel. Mag er auch »äußerlich besiegt sein, so nährt er doch weiterhin Hass in seinem Herzen und seine Feindschaft setzt sich fort. Wenn du sie mit Gutem erwiderst, so tut es ihm leid und er wird dir zum Freund...


»Wenn du einen Vornehmen mit Vornehmheit behandelst, so wird er sich dir zur Verfügung stellen. Behandelst du aber einen Nichtswürdigen mit Vornehmheit, wird er sich dir entgegenstellen.«



Nach diesem Wahlspruch ist es die Eigenschaft des Gläubigen, vornehm zu sein. Deine Vornehmheit bewirkt, dass er sich dir zur Verfügung stellt. Auch wenn er »äußerlich unwürdig erscheint, ist er doch vornehm mit Rücksicht auf seinen Glauben. Es kommt in der Tat oft genug vor, dass ein schlechter Mensch sich bessert, wenn du nur immer wieder zu ihm sagst: »Du bist gut, du bist gut«, während ein guter Mensch dadurch schlechter wird, dass du immer wieder zu ihm sagst: »Du bist schlecht, du bist schlecht«.


»Kommen sie dort vorbei, wo leeres Geschwätz ist, gehen sie in vornehmer Gesinnung vorüber.« (Sure 25, 72) »Wenn ihr verzeiht, vergebt und Nachsicht übt, so ist auch Allah es, der euch vergibt und sich eurer erbarmt.« (Sure 64, 14)



Weil dies so ist, neige dein Ohr den geheiligten Grundsätzen des Qur'an; denn in ihnen liegt die Glückseligkeit und das Heil!

Vierter Grundsatz: Die Leute des Hasses und der Feindschaft tun Unrecht sowohl gegenüber sich selbst, als auch gegenüber ihrem Gläubigen Bruder, als auch gegenüber der göttlichen Barmherzigkeit und versündigen sich gegen sie. Denn durch seinen Hass und durch seine Feindschaft überlässt er sein Herz einer schmerzhaften Strafe. Über den Gnadengaben, welche sein Gegner empfängt, zieht er sich selbst einen Schmerz zu, welcher aus seiner Strafe und aus seiner Angst kommt und versündigt sich gegen seine Seele. Entsteht Feindschaft aber aus Eifersucht, so ist dies Strafe über Strafe. Denn Eifersucht erdrückt zunächst den Eifersüchtigen selbst, stürzt ihn ins Unglück, vernichtet ihn. Dem, der da beneidet wird aber schadet das wenig oder überhaupt nicht.
Die Heilung der Eifersucht: Wenn ein Mensch eifersüchtig ist, so soll er einmal darüber nachdenken, was das Ende all dessen ist, worum er den anderen beneidet und worauf er eifersüchtig ist. Dann wird er begreifen, dass irdische Schönheit, Macht, Ansehen und Reichtum, die seinem Gegner zu eigen sind, vergängliche Gaben sind, die ihm nur vorübergehend gehören. Ihr Nutzen ist nur gering, die Mühen, die mit ihnen verbunden sind, aber zahlreich. Handelt es sich stattdessen um transzendente Werte, so gibt es hierbei ohnehin keinen Neid. Beneidet aber jemand einen anderen wegen dieser Dinge, so ist er entweder ein Heuchler, der die Güter des Jenseits hier im Diesseits zerstören möchte, oder er hält den, welchen er beneidet, für einen Heuchler und ist auf diese Weise ungerecht ihm gegenüber, versündigt sich an ihm.
Überdies freut er sich über ein Unglück, das ihn (seinen Gegner) getroffen hat, ärgert sich über die Gnadengaben, die dieser empfängt, grollt dem Schicksal und der göttlichen Barmherzigkeit wegen der guten Gaben, die jener empfängt. Es ist, als wollte er das Schicksal kritisieren und gegen die Barmherzigkeit protestieren. Wer aber immer das Schicksal kritisiert, der schlägt sich seinen Kopf gegen einen Amboss und zerbricht daran. Wer gegen die Barmherzigkeit protestiert, schließt sich von der Barmherzigkeit aus.
Ja, wie kann denn überhaupt ein billig und gerecht denkender Mensch zugestehen, dass jemand auf eine Sache, die es nicht wert ist, dass man deswegen auch nur für einen Tag Feindschaft hegt, mit einem Jahr Hass und Feindseligkeit antwortet? Welches noch unverdorbene Gewissen hat für so etwas Raum? Du kannst in der Tat nicht deinem Mitbruder ganz und gar all das Übel zuschreiben, das dich durch ihn getroffen hat und ihn deswegen verurteilen. Denn:
Erstens: Die göttliche Bestimmung hat daran ihren Anteil. Nach Abzug dessen sollte man sich wegen dieses Anteils, den die göttliche Bestimmung und Zuteilung daran hat, zufrieden geben und es so annehmen.
Zweitens: Sodann sollte man den Anteil davon abziehen, den der Teufel und die eigene Begierde daran hat, und diesen Mann, anstatt ihm Feindschaft entgegenzubringen, vielmehr bedauern, weil er seiner eigenen Leidenschaft unterlag und sollte darauf warten, dass es ihm leid tut.
Drittens: Betrachte auch den Fehler, den du im eigenen Herzen hast und nicht siehst, oder nicht sehen willst und gestehe ihm seinen Anteil zu. Wenn du dann auf den noch verbliebenen kleinen Anteil mit Verzeihung und Vergebung und Großherzigkeit antwortest, was die schnellste und sicherste Art ist, deinen Gegner zu besiegen, so wirst du vor Schaden bewahrt bleiben und vor Ungerechtigkeit gerettet sein. Wolltest du jedoch stattdessen, gleich einem verrückten und betrunkenen Juwelier, der Glasscherben und Eisstückchen ankauft, als wären es Diamanten, in der Weise reagieren, dass du um irdischer Dinge willen, die unwichtig, bedeutungslos und vergänglich sind, deren Wert nur ein vorläufiger und vorübergehender ist und keine fünf Pfennig beträgt, immerwährenden Hass und beständige Feindschaft nährst, verbunden mit einer heftigen Wut, so als würdest du für immer in dieser Welt bleiben und ihr würdet ewig beieinander sein, so wäre das Trunkheit und Rausch und der hyperbolische Modus einer Ungerechtigkeit. Es wäre eine Art von Wahnsinn...
Wenn dir also dein Leben etwas wert ist, dann gib einer Feindschaft und dem Gedanken an Rache, der doch deinem persönlichen Leben dermaßen einen Schaden zufügt, in deinem Herzen keinen Raum. Sind aber (diese Gedanken) schon in dein Herz eingedrungen, so höre nicht auf sie. Hören wir stattdessen lieber, was Hafis Schirasi, der ein Auge für die Wahrheit hat, spricht:


»Nicht solch ein Ding ist die Welt, dass sie es wert wäre, sich um sie zu streiten.«



Denn das, was unbeständig und vergänglich ist, hat keinen Wert. Verhält es sich also schon mit dieser ganzen, großen Welt so, dann wirst du auch verstehen, wie bedeutungslos die kleinen Dinge in dieser Welt sind...
Und weiter sagt er:


»Frieden und Sicherheit beider Welten gewinnt man in der Auslegung zweier Worte: Mit seinen Freunden soll man in Freundlichkeit und Güte umgehen, seine Feinde aber mit der Bereitschaft behandeln, mit ihnen Frieden zu schließen.«



Wenn du aber sagst: »Ich habe gar keine andere Wahl. Die Feindseligkeit liegt in meinem Wesen. Zudem ist der mir auf die Nerven gegangen und darüber kann ich nicht hinwegkommen.«
Antwort: Wenn ein schlechter Charakter und eine üble Gesinnungsart keine Spuren hinterlässt und solche Dinge, wie Zuträgerei und alles, was in Zusammenhang mit ihr steht, nicht praktiziert werden, weil man seinen Fehler einsieht, so schadet das nichts. Wenn du also schon keine andere Wahl hast und du (diese Dinge) nicht mehr los werden kannst, so tut es dir doch bereits innerlich leid, du bereust es im Stillen und bittest im geheimen um Vergebung. Dadurch ist dir dein Fehler bereits bewußt geworden und du hast verstanden, dass du durch diese deine Charaktereigenschaft ins Unrecht geraten bist. Das bewahrt dich vor ihren üblen Auswirkungen. Wir haben in der Tat diesen Abschnitt dieses Briefes geschrieben, um eine solche innere Bitte um Vergebung sicherzustellen, damit du nicht Unrecht für Recht erkennst und das Recht deines Gegners als Unrecht hinstellst.
Hier ein kleines bemerkenswertes Erlebnis dazu: Ich habe in der Folge einer einseitig subjektiven Stellungnahme einmal diese Erfahrung gemacht: Ein frommer Wissenschaftler hat einmal einen rechtschaffenen Gelehrten, dessen politische Gesinnung ihm zuwider war, in einer Art und Weise verächtlich gemacht, als habe er keinen Glauben. Und einen Heuchler, der seine Ansichten teilte, hat er voll Hochachtung herausgestellt. Ich bin über diese bösen Folgen der Politik so sehr erschrocken, dass ich gebetet habe:


»Ich nehme meine Zuflucht zu Allah vor dem Satan und vor der Politik.«



Seit dieser Zeit habe ich mich aus dem politischen Leben zurückgezogen.

Fünfter Aspekt; erklärt, dass es einen außerordentlichen Schaden verursacht, wenn man sich im öffentlichen Leben hartnäckig und einseitig auf seinen Standpunkt versteift.
Wenn man sagt:


»Gegensätze in meiner Gemeinschaft sind eine Barmherzigkeit.«



lautet ein Hadith, und wo Gegensätze bestehen, ist es notwendig, Partei zu ergreifen. Zudem befreit die Krankheit der Parteilichkeit das einfache, unterdrückte Volk von dem Übel einer ungerechten herrschenden Klasse. Denn wenn die herrschende Klasse in einem Dorf oder in einer Stadt sich zusammenschließt, so kann sie das unterdrückte, einfache Volk ausbeuten. Wo es aber Parteien gibt, sucht der Unterdrückte Schutz bei einer von ihnen und rettet sich so. Außerdem bewirken die Gegensätze im Denken und die Widersprüche in den Anschauungen, dass sich die Wahrheit vollkommen klar herausstellt.
Antwort: Zur ersten Frage lässt sich sagen: Wenn in diesem Hadith von Gegensätzen die Rede ist, so ist damit ein fruchtbarer Gegensatz gemeint, d.h. jeder bemüht sich, den eigenen Weg zu verbessern und den eigenen Ideen zum Erfolg zu verhelfen. Er strebt nicht danach, den der anderen zu zerstören und zu vernichten, sondern ihn zu verbessern und zu vervollkommnen. Ein fruchtloser Gegensatz besteht aber darin, einander in egoistischer und feindseliger Absicht den Untergang zu bereiten. Das aber wird auch vom Standpunkt der Hadith verworfen. Denn die sich gegenseitig an die Kehle gehen, können nichts positives zustande bringen.
Zur zweiten Frage aber lässt sich sagen: Wäre eine Parteilichkeit im Namen der Gerechtigkeit, so könnte sie denen, die ihr Recht suchen, zum Schutzdach dienen. Doch unsere Parteigängerschaft heutigen Tages, wie sie nur selbstsüchtigen Seelen dient, ist ein Schutzdach für die Ungerechten und bildet einen Stützpunkt für sie. Denn käme ein Teufel, einen Mann in dessen einseitig subjektiver Stellungnahme zu unterstützen und ihm in seinen Gedanken behilflich zu sein und würde sich auf die Seite (dieses Mannes) stellen, so würde dieser für den Teufel um Barmherzigkeit beten. Käme aber stattdessen von gegnerischer Seite ein Mann gleich einem Engel, er würde ihm eine solche Ungerechtigkeit bezeigen, dass er ihn - Gott bewahre! - verfluchen würde.
Zur dritten Frage lässt sich nun sagen: Wenn ein Widerstreit in den Anschauungen im Namen der Gerechtigkeit ausgefochten wird, um der Wahrhaftigkeit willen entsteht, die Einheit zum Anlass und zum Ziel hat, dann besteht ein Gegensatz nur in den Mitteln. Dann wird in Wahrheit jede Ecke ausgeleuchtet. Das dient der Wahrhaftigkeit und der Gerechtigkeit. Ein Widerstreit in den Anschauungen aber, welcher in der Weise ausgetragen wird, dass er nur einseitig-subjektiver und tendenziöser Stellungnahme, der eigenen Selbstgefälligkeit und dem persönlichen Ehrgeiz dient, welcher auf Rechnung einer eigenwilligen, pharaonengleichen Seele geht, entzündet nicht den »Funken der Wahrheit«, sondern entfacht vielmehr die Flamme der Zwietracht. Denn während es notwendig ist, sich im Ziel einig zu sein, findet sich in den Gedanken solcher Leute nirgendwo auf Erden ein konvergierender Punkt. Weil es nicht um der Wahrhaftigkeit willen geschieht, übertreiben sie bis ins Extrem. Somit sind sie die Ursache zu einer Spaltung, die sich dann nicht mehr heilen lässt. Die heutige Situation in dieser Welt gibt davon Zeugnis...

Zusammenfassung: Wenn die erhabenen Prinzipien:


»Liebe um Gottes willen, Zorn um Gottes willen, Rechtsprechung um Gottes willen.«



nicht zu Grundsätzen unseres Handelns werden, treten Unfrieden und Zwietracht an ihre Stelle. In der Tat versündigt sich, wer nicht:


»Zorn um Gottes willen, Rechtsprechung um Gottes willen.«



sagt, diese Grundprinzipien nicht ins Auge fasst, während er gleichzeitig gerecht zu sein versucht.
Hierzu nun ein lehrreiches Beispiel: Einmal warf Imam Ali (möge Allahs Wohlgefallen auf ihm ruhen!) einen Ungläubigen zu Boden. Doch bevor er noch sein Schwert ziehen und ihn töten konnte, spuckte ihn dieser Ungläubige an. Da ließ er diesen Ungläubigen gehen und tötete ihn nicht. Der Ungläubige aber fragte ihn: »Warum hast du mich nicht getötet?«
Imam Ali antwortete ihm: »Ich hätte dich um Allahs willen getötet. Doch du hast mich angespuckt. So wurde ich zornig. Leidenschaft schlich sich in mein Herz und verdarb meine aufrechte Gesinnung. Darum habe ich dich nicht getötet.«
Hierauf entgegnete der Ungläubige: »Damit du mich schnell töten solltest, habe ich dich in Zorn gebracht. Wenn aber euer Glaube nun solchermaßen rein und lauter ist, dann ist dieser Glaube wahr.«
Hier noch ein Ereignis, das der Aufmerksamkeit wert ist: Als einmal ein Richter, während er einem Dieb die Hand abschlug, dabei seine eigene Wut zu erkennen gab, enthob ihn der gerechte Emir, der ihn dabei beobachtet hatte, seines Amtes. Denn hätte er im Namen der Scheriah, um des göttlichen Gesetzes willen zugeschlagen, so hätte ihm dies zwar in der Seele weh getan, in seinem Herzen aber wäre weder Zorn noch Mitleid aufgestiegen. D.h. er konnte das Urteil nicht in Gerechtigkeit vollstrecken, weil auch seine Seele daran ihren Anteil genommen hatte.
Eine bedauernswerte soziale Lage und eine fürchterliche Krankheit des öffentlichen Lebens, die das Herz des Islam zum Weinen bringt:
»Wo Feinde von außen her auftauchen und angreifen, hat dies zur Folge, dass die innerlichen Zwistigkeiten vergessen und fallen gelassen werden.« Dies ist eine Angelegenheit des allgemeinen Wohls, die auch noch von den wildesten Völkern beachtet und praktiziert wird. Was aber ist dann mit denen geschehen, die da behaupten, der islamischen Gemeinschaft einen Dienst zu erweisen, die aber ihre kleinlichen Zwistigkeiten nicht vergessen können, während es doch zahllose Feinde gibt, die einer hinter dem anderen zum Angriff bereit stehen und die so den feindlichen Angriffen den Boden bereiten. Dieser Zustand ist eine Verfallserscheinung, eine Barbarei, ein Verrat am islamischen Gemeinschaftsleben.
Dazu hier eine Erzählung, die des Nachdenkens wert ist: Es gab einmal im Volke Hassenan, einem Beduinenvolk, zwei miteinander verfeindete Stämme. Obwohl sie einander bereits mehr als fünfzig Mann umgebracht hatten, vergaßen die beiden miteinander verfeindeten Sippen ihre alten Zwistigkeiten, wenn sie von einem Stamm wie aus dem Volke Hayderan oder Ssipkan angegriffen wurden, und warfen Seite an Seite den Stamm, der sie von außen angegriffen hatte, nieder. Ihre inneren Zwistigkeiten aber tauchten nicht mehr in ihrer Erinnerung auf.
Nun denn, ihr Gläubigen! Wisst ihr, wie viele Feinde, einem solchen Stamm gleich, bereit stehen, um den Stamm der Leute des Glaubens anzugreifen? Es gibt mehr als hundert von ihnen, die alle konzentrisch ineinander liegen. Während man doch nun einander gegen jeden von ihnen unterstützen sollte, man sich eigentlich die Hand reichen müsste, um in Verteidigungsstellung zu gehen, passt es da für Leute des Glaubens in irgendeiner Weise einseitig und eigensüchtig Stellung zu beziehen und sich in einer Zwietracht zu versteifen, die dem Feind den Angriff erleichtert und ihm die Tore öffnet, so dass er in das geheiligte Innere des Islam einzudringen vermag? Von diesen feindlichen Kreisen gibt es, von den Leuten des Irrweges und den Abtrünnigen bis hin zu der Welt der Leute des Unglaubens und der Welt der Unglücke und Katastrophen, vielleicht siebzig verschiedene Arten von Feinden, die eine innerhalb der anderen, bereit stehen, euch zu schaden, und die eine hinter der anderen, euch mit gierigen und giftigen Blicken betrachten. Gegen sie alle ist die Bruderschaft des Islam wie eine starke Waffe, ein schützendes Dach und eine Burg. Wisset: Diese Festung des Islam durch kleinliche Zwistigkeiten untereinander und gegenseitige haltlose Anschuldigungen zu erschüttern, ist in hohem Maße gewissenlos und ganz und gar gegen die Interessen des Islam. Bedenkt dies also und kommt zur Besinnung!
Es gibt da eine ehrwürdige Überlieferung: Am Ende der Zeiten werden so grausame Unmenschen wie Ssüfyan und Deddschal kommen und sich an die Spitze aller Heuchler und aller Gottlosen setzen und sie werden viel Schaden anrichten. Sie werden aus den Leidenschaften und der Zerspaltenheit im Islam und in der gesamten Menschheit ihren Nutzen ziehen. Sie werden mit nur geringer Anstrengung ein Tohuwabohu unter den Menschen anrichten und die ganze gewaltige islamische Welt in ein Gefangenenlager verwandeln.
Oh ihr Leute des Glaubens! Wenn ihr nicht unter entwürdigenden Umständen in die Gefangenschaft gehen wollt, dann kommt zu Verstand! Um der Tyrannen willen, die aus euren Konflikten ihren Nutzen ziehen wollen, tretet ein in die heilige Burg dieser folgenden Ayah:


»Fürwahr, die Gläubigen sind Brüder!« (Sure 49, 10)



und verschanzt euch darin. Wenn aber nicht, so könnt ihr weder euer Leben retten noch eure Rechte verteidigen. Es ist ja bekannt, dass selbst ein Kind zwei Helden erschlagen kann, wenn diese sich gegenseitig an die Kehle springen. Wenn sich zwei Berge in den Schalen einer Waage einander das Gleichgewicht hielten, könnte schon ein kleiner Stein dieses Gleichgewicht zerstören und sein Spiel mit ihnen treiben. Er könnte bewirken, dass (die eine Schale) nach oben steigt und sich die andere senkt.
Wohlan denn, ihr Leute des Glaubens! Durch eure Leidenschaften, eure Feindseligkeiten und durch euer Parteiengezänk habt ihr eure Kraft zunichte gemacht. Mit nur geringer Kraft könnt ihr erdrückt werden. Wenn euch an eurem Gemeinschaftsleben etwas liegt, dann macht aus dem erhabenen Grundsatz


»Der Gläubige ist dem Gläubigen gleich einem Bauwerk, in dem die einzelnen Steine bleiverfugt einander Halt und Stütze gewähren.«



einen Grundsatz fürs Leben. So werdet ihr vor dem Elend in dieser Welt bewahrt bleiben und vor der Strafe in jener Welt gerettet werden!...

Sechster Aspekt: Geistiges Leben, die natürliche Gottesverehrung und die Reinheit des Dienstes werden durch Feindschaft und Uneinsichtigkeit getrübt und erschüttert.
Denn die Reinheit der Absicht, welche das Fahrzeug des Heils ist und Voraussetzung der Erlösung, wird verdorben. Ein uneinsichtiger und einseitiger Mensch verlangt danach, dass seine eigenen Handlungen besser sein sollen als die seines Gegners. Ein Handeln rein um Allahs willen kann für ihn nicht von Erfolg sein. Zudem bevorzugt er in seinem Urteil und in seinem Handeln den Parteigenossen. Gerecht handeln kann er nicht. So wird die Reinheit der Absicht und die Gerechtigkeit, welche die Grundlagen des Handelns und der guten Werke sind, durch Zwietracht und Feindschaft zerstört.
Dieser sechste Aspekt ist besonders umfangreich. Doch haben wir uns in diesem Zusammenhang kurz gefasst.
 

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Zweites Kapitel



»Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen; fürwahr, Allah ist es, der der Versorger ist und der Herr unerschütterlicher Macht.« (Sure 51, 58) »Wie viele Geschöpfe gibt es, die nicht selbst für ihren Unterhalt sorgen! Allah versorgt sie und euch und Er ist es, der alles hört und alles weiß.« (Sure 29, 60)



Ihr Leute des Glaubens! Auf Grund dessen, was wir bisher ausgeführt haben, könnt ihr nun verstehen, was für einen Schaden die Feindschaft anrichtet. Nun versteht auch, dass Leidenschaft gleich wie die Feindschaft im Leben nach dem Islam eine ganz furchtbare Krankheit ist und sehr großes Unheil hervorbringt. Leidenschaft ist die Ursache zu Enttäuschung, Kummer und Erniedrigung und bringt Entbehrung und Elend mit sich. In der Tat zeigt Leidenschaft und Habgier in der Welt alles Lebendigen im weitesten und ganz allgemeinen Rahmen gesehen bis hin zu den kleinsten Einzelheiten seine üblen Auswirkungen. Stattdessen aber ist die vertrauensvolle Bitte um Versorgung eine Quelle der Ruhe und des Friedens und bringt überall ihre guten Wirkungen hervor. So verharren die fruchttragenden Bäume und alle übrigen Pflanzen, die ja auch etwas Lebendiges sind und ihre Nahrung benötigen, fest an ihrem Platz und zeigen weder Gier noch Leidenschaft. So kommt die Nahrung (mit dem Wind, dem Wasser und dem Sonnenlicht) zu ihnen gelaufen. Sie bringen (in ihren Früchten) viel mehr Kinder hervor als die Tiere und ernähren sie. Die Tiere aber, weil sie gierig hinter ihrer Nahrung herlaufen, können nur mit sehr großer Mühe und stets nur unvollkommen ihrer Nahrung habhaft werden. Im Reich der Tiere jedoch wird den Jungen, welche in ihrer Armseligkeit und Schwäche unausgesprochen ihre Schwäche zum Ausdruck bringen, aus der Schatzkammer der göttlichen Barmherzigkeit ihre gesetzmäßige, vollkommene und zufriedenstellende Nahrung gereicht. Raubtiere aber, die sich gierig auf ihre Beute stürzen und ihre unappetitliche Nahrung auf ungesetzliche Weise und nur mit sehr großer Mühe erbeuten können, zeigen, dass Gier eine Ursache der Entbehrung, Gottvertrauen und Genügsamkeit aber Anlass zur Barmherzigkeit ist.
Gier ist eine Quelle der Erniedrigung und des Schadens. Es gibt so viele Geschehnisse, wo ein habgieriger Mensch allzeit Schaden genommen hat, dass der Satz


»Der Habgierige hat das Elend und den Schaden.«



schon zum Sprichwort geworden ist und in den Augen der Allgemeinheit eine Wahrheit darstellt, die auch allgemein akzeptiert wird. Da dies aber nun einmal so ist, strebe nach den Gütern nicht mit Leidenschaft und Habgier, sondern in Bescheidenheit, damit die Güter, die du so liebst, in Fülle zu dir kommen.
Die Leute der Anspruchslosigkeit und die Leute der Gier sind zwei Personen vergleichbar, die in das Gästehaus einer bedeutenden Persönlichkeit eintreten. Der erste spricht in seinem Herzen: »Wenn er mich nur aufnimmt und ich der Kälte da draußen entrinnen kann, so genügt mir das. Selbst wenn man mir nur den geringsten Platz anbietet, so ist es doch noch eine Freundlichkeit.«
Der zweite Mann aber sagt sich in seinem Stolz, so als habe er ein Recht erhalten und als ob jedermann dazu verpflichtet sei, ihm Ehre zu erweisen: »Mir muss er den obersten Platz einräumen.« Mit diesem Anspruch tritt er ein, heftet seine Augen auf den obersten Platz und strebt auf ihn zu. Doch der Herr des Hauses holt ihn zurück und weist ihm einen Platz weiter unten an. Wo er doch hätte dankbar sein sollen, ist er ihm nun von Herzen gram. Statt ihm zu danken, beschwert er sich im Gegenteil noch über den Hausherrn. So fällt er bei dem Herrn des Hauses in Ungnade.
Der erste Mann tritt mit Bescheidenheit ein. Er möchte an unterster Stelle sitzen. Diese seine Bescheidenheit ist dem Herrn des Hauses wohlgefällig. »Nehmen Sie doch bitte weiter oben Platz!« sagt er deshalb. So wächst seine Dankbarkeit ständig und seine Zufriedenheit vertieft sich noch.
So ist auch diese Welt gleich einem Gasthaus des Allerbarmers. Das Antlitz der Erde gleicht einem Tisch der Barmherzigkeit. Die verschiedenen Grade in der Versorgung und die unterschiedlichen Stufen in den Gnadengaben gleichen den Plätzen an der Tafel.
Zudem kann jeder selbst in den kleinsten Dingen die üblen Auswirkungen der Habgier verspüren.
So wird z.B. jeder den einen von zwei Bettlern, der etwas begehrt, frostig stehen lassen und nichts geben, wenn dieser unverschämt und aufdringlich wird, den anderen aber, der still und bescheiden bittet, von Herzen geben und ihm Barmherzigkeit erweisen.
Oder, wenn dich z.B. nachts der Schlaf flieht, wo du doch so gerne schlafen möchtest, kann es sein, dass der Schlaf zu dir zurückkehrt, wenn du ihn mit Gelassenheit erwartest. Wenn du aber in dem leidenschaftlichen Verlangen nach Schlaf: »Ich muss jetzt unbedingt schlafen, ich muss jetzt endlich schlafen« sagst, wird der Schlummer dir schließlich ganz und gar fern bleiben.
Oder um noch ein anderes Beispiel zu bringen: Wenn du wegen einer wichtigen Sache voll Ungeduld auf jemanden wartest und dabei ständig wiederholst: »Er ist noch nicht gekommen. Er ist immer noch nicht gekommen.« so wird deine leidenschaftliche Erwartung schließlich deine Geduld aufzehren. Aufstehen wirst du und hinausgehen. Dieser Mann wird eine Minute später kommen. Doch diese wichtige Gelegenheit, deretwegen du so gewartet hast, hast du nun verpasst.
Der tiefere Sinn all dieser Geschichten aber ist der folgende: Das Zustandekommen eines Brotes erfordert die Reihenfolge: Acker, Tenne, Mühle, Ofen. So gibt es auch in der Ordnung der Dinge eine weisheitsgemäße Stufenfolge. Wer in seiner Ungeduld diese Stufenfolge nicht einhält, in einer so wohlgeordneten Angelegenheit die unsichtbaren Stufen nicht einhält, sie entweder überspringt und dabei zu Fall kommt, oder aber eine dieser Stufen dabei verfehlt und auslässt, der kann nicht an sein Ziel gelangen.
Wohlan denn ihr Brüder, die ihr in eurer Sorge um das tägliche Brot ganz benommen und in eurer Leidenschaft für diese Welt trunken geworden seid! Wenn doch Leidenschaft und Habgier Dinge sind, die so viel Schaden und ein solches Unglück mit sich bringen, wie könnt ihr da noch auf den Wegen eurer Leidenschaft und Habgier euch in jeder Weise entwürdigen, ein jegliches Gut annehmen, ohne nach Verbotenem und Erlaubtem zu fragen und so viele für das Leben in der künftigen Welt notwendigen Dinge opfern, ja es sogar um eurer Habgier willen unterlassen Almosen zu geben, was doch einer der bedeutenden Grundpfeiler unter den Säulen des Islam ist?... Dabei ist doch Almosen für jeden Menschen ein Segen und ein Mittel, Unglück von sich fern zu halten. Dem, der Almosen nicht gibt, wird in jedem Fall so viel Gut zwischen den Fingern zerrinnen, wie er Almosen hätte geben sollen. Er wird (sein Geld) entweder für nutzlose Dinge ausgeben oder bei irgendeinem (Zufall?) verlieren.
 

ABDULLAH4

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Cevap: Risale-i Nur lesen -Zweiundzwanzigster Brie f

[h=1]Ein Traumgesicht[/h]
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In einem Traumgesicht, das mir im fünften Jahre des ersten Weltkrieges geoffenbart wurde, und es war dies ein seltsamer Traum, wurde mir die folgende Frage gestellt:
»Welches ist der Grund für den Hunger, für all das verlorene Gut und für die körperliche Schwäche, welche über die Muslime gekommen ist?«
In diesem Traum hatte ich darauf die Antwort gegeben: »Gott der Gerechte verlangt von dem Gut, das Er uns gegeben hat, den zehnten Teil dieses Gutes* oder den vierzigsten Teil dieses Gutes*. So mögen wir durch die Gebete der Armen Gewinn erwerben und vor ihrem Hass und Neid bewahrt bleiben. Doch in unserer Habgier und in unserem Geiz haben wir nichts gegeben. Gott der Gerechte hat unser aufgelaufenes Almosen von uns genommen, dreißig Vierzigstel, acht Zehntel.
Zudem verlangte Er von uns jedes Jahr nur einen Monat Hunger, verbunden mit siebzig dahinter verborgenen Geheimnissen. Aber wir haben uns selbst bedauert. Wir haben uns diesem vorübergehenden Fasten, welches die Freude in uns erweckt, nicht unterzogen. Gott der Gerechte hat uns zur Strafe dafür dazu gezwungen, fünf Jahre lang eine Art von Fasten zu üben, das mit siebzig verschiedenen Arten Unglück belastet war.
Außerdem verlangte Er von uns eine von vierundzwanzig Stunden als eine Art von erhabener, erleuchtender, heilsamer Übung für den Herrn. Wir aber waren faul und haben uns diesem Ruf zu Gebet und Gottesdienst entzogen. Diese eine Stunde haben wir unter die übrigen gemengt und verloren. Zur Strafe dafür hat uns Gott der Gerechte fünf Jahre lang im Laufschritt Pflichten und Übungen wie eine Art von Gottesdienst auferlegt.«
Danach wachte ich auf, dachte nach und verstand, dass dieses Traumgesicht eine höchst bedeutsame Wahrheit enthielt. Es wurde im Fünfundzwanzigsten Wortbereits ein Vergleich zwischen (einem Leben nach den Maßstäben der europäischen) Zivilisation und (einem Leben) nach dem Gesetz des Qur'an abgehandelt und somit erklärt und bewiesen, dass jegliche Sittenlosigkeit und aller Aufstand unter den Menschen und in ihrem sozialen Leben seine Ursache in zwei Worten hat:
Das erste: »Wenn ich satt geworden bin und ein anderer stürbe vor Hunger, was geht mich das dann an?«
Das zweite: »Arbeite du, ich werde essen.«
Was diesen zwei Worten ihre Dauer verleiht, ist der immerwährende Strom der Zinsen und die Aufgabe der Almosenspende. Der einzige Weg, diese beiden fürchterlichen Krankheiten des gesellschaftlichen Lebens zu heilen, besteht darin, Almosen als ein allgemein gültiges Prinzip einzuführen, also die absolute Notwendigkeit des Almosengebens und das Verbot des Zinsnehmens. Zudem ist Almosen nicht nur für bestimmte Einzelindividuen oder besondere Gesellschaftsformen, sondern für das Lebensglück der gesamten Menschheit ein bedeutender Stützpfeiler, ja für den Fortbestand der Menschheit die wichtigste Säule überhaupt. Denn in der Menschheit gibt es als die beiden Klassen eine Oberschicht und eine Unterschicht. Was die Oberschicht dazu veranlasst, sich der Unterschicht in Güte und Barmherzigkeit zuzuwenden, der Unterschicht aber, der Oberschicht Ehrerbietung und Gehorsam entgegenzubringen, das ist Almosen. Anderenfalls ergießt sich von oben auf die Unterschicht herab Ungerechtigkeit und Unterdrückung; aus der Unterschicht reckt sich den Reichen Hass und Aufruhr entgegen. Diese beiden Schichten der Menschheit liegen in einem ständigen unsichtbaren Zwist miteinander, einem Zustand ratloser Verwirrung. Das führt schließlich dazu, dass sich, wie dies in Russland bereits geschehen ist, (die Menschen) infolge eines Kampfes zwischen Kapital und Arbeit an die Kehle gehen...
Oh ihr Leute des Edelmutes und des guten Gewissens! Und auch ihr Leute der Freigiebigkeit und Güte!
Wenn Wohltaten nicht im Sinne eines Almosens gespendet werden, so entsteht ein dreifacher Schaden. Manchmal erweisen sie sich als nutzlos. Denn wer nicht um Allahs willen gibt, legt (den anderen) unausgesprochen eine Verpflichtung auf. Der bedauernswerte Arme gerät in die Fesseln der Dankbarkeit. So gehst du seiner hochgeschätzten Fürbitte verlustig. Wenn nun auch noch du, der du doch in Wahrheit die Stellung eines Beamten inne hast, der von Gott dem Gerechten dazu beauftragt worden ist Seine Güter an Seine Diener und Anbeter weiterzureichen, dich selbst als Herrn und Eigentümer betrachtest, so verleugnest du in Undankbarkeit Seine Gnadengaben. Wenn du aber im Sinne eines Almosens gibst, so wirst du eine Belohnung erhalten, weil du im Namen Gottes des Gerechten gibst und bringst so deine Dankbarkeit in Anerkennung der Gnadengaben Gottes zum Ausdruck. Wenn dieser bedürftige Mann nun also nicht dazu gezwungen ist, vor dir zu kriechen, so bleibt sein Selbstwertgefühl ungebrochen und seine Fürbitte um deinetwillen ist hochgeschätzt. Wenn du so viel wie du als Almosen hättest geben sollen oder vielleicht noch mehr als freie Gabe, Gabe aus Güte oder in irgendeiner anderen Form gäbest, würdest du dann etwa nicht als Dankesschuld Ruhm oder Heuchelei ernten oder aber Schaden erleiden, z.B. in Form einer Erniedrigung? Tust du aber all das Gute im Sinne eines Almosens, wirst du dann etwa nicht sowohl ein Gebot Gottes erfüllen, als auch ein verdienstvolles Werk verrichten, als auch in der Wahrhaftigkeit wachsen, als auch hochgeschätzter Gebete teilhaftig werden?...


»Gepriesen seist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, was Du uns gelehrt hast; denn Du bist der Allwissende und der Allweise. Oh Allah verleihe Deinen Segen und Deinen Frieden unserem Herrn Mohammed, welcher gesagt hat: ‚Der Gläubige ist dem Gläubigen wie ein Bauwerk, indem die einzelnen Steine bleiverfugt einander Halt und Stütze gewähren.´ und der auch gesagt hat: ‚Zufriedenheit ist ein Schatz, der nie verdirbt.´ Segne ihn und seine Familie und alle seine Gefährten. Amen. Lob und Preis und Dank sei Allah, dem Herrn der Welten!«
 

ABDULLAH4

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Cevap: Risale-i Nur lesen -Zweiundzwanzigster Brie f

[h=1]Nachwort[/h]
Ein Kapitel über Zuträgerei



»Im Namen dessen, vor dem es kein Ding gibt, das Ihn nicht in Dankbarkeit lobpreist.«



Im Fünften Punkt des Ersten Strahls der Ersten Flamme des Fünfundzwanzigsten Wortes wurde mit einer einzigen Ayah, welche als ein Beispiel dafür angeführt wurde, wie der Qur'an mit den Themen Verbot und Herabsetzung umgeht, bereits erschöpfend dargestellt, wie wunderbar in ihr auf sechsfache Weise Abscheu gegenüber aller Zuträgerei zum Ausdruck gebracht wird und was für eine verwerfliche Sache die Zuträgerei, vom Standpunkte des Qur'an aus betrachtet, ist. Für weitere Erklärungen besteht keine Veranlassung. In der Tat kann im Anschluß an diese Erklärung des Qur'an keine weitere Erklärung mehr abgegeben werden und eine Notwendigkeit dafür gibt es nicht.
So wird auch in der Ayah


»Würde etwa einer von euch gerne das Fleisch seines toten Bruders essen wollen?« (Sure 49, 12)



die Herabsetzung über sechs verschiedene Stufen hinab fortgesetzt. Wendet man diese Ayah in der Praxis gegen die Ohrenbläser an, so ergibt sich daraus folgende Bedeutung:
Wie bekannt, hat das »Hemze«, das vor dieser Ayah steht, den Sinn einer Infragestellung. Dieser Charakter einer Infragestellung durchdringt alle Worte dieser Ayah wie Wasser. Er verleiht jedem Wort seinen hintergründigen Sinn.
So ist denn da zuerst das »Hemze«, welches fragt: Habt ihr denn keinen Verstand, darinnen Fragen zu stellen und Antworten zu finden, so dass ihr eine derart abscheuliche Sache nicht verstehen könnt?
Das zweite Wort,


»er liebt«



fragt: Ist denn etwa euer Herz, jener Ort aller Zuneigung und jeglicher Abneigung, so verkommen, dass es etwas so Ekelhaftes zu lieben vermag?
Das dritte Wort,


»einer von euch«



fragt: Was ist aus eurem gesellschaftlichen Leben und seiner Kultur geworden, die doch die Quelle (menschlichen) Zusammenlebens ist, dass ihr eine solche Handlungsweise, welche euer Leben vergiftet, akzeptieren könnt?
Das vierte Wort,


»Fleisch zu essen«



fragt: Was ist aus eurer Menschlichkeit geworden, dass ihr euren Kollegen mit euren Zähnen wie ein Raubtier in Stücke reißen könnt?
Das fünfte Wort,


»seines Bruders«



fragt: Ist euch denn jedes mitmenschliche Empfinden fremd geworden, habt ihr denn gar kein Gefühl für Verwandtschaftsbeziehungen mehr, dass ihr derart erbarmungslos die Persönlichkeit eures Nächsten zerreißt, welche auf vielfältige Weise euer Bruder ist? Und habt ihr denn keinen Verstand, dass ihr eure eigenen Glieder mit euren eigenen Zähnen beißt wie ein Wahnsinniger?
Das sechste Wort,


»tot«



fragt: Wo ist euer Gewissen geblieben? Ist eure Natur so verdorben, dass ihr dem gegenüber, der doch als euer Bruder einen höchst ehrenwerten Status inne hat, eine so ekelerregende Handlung begehen könnt, sein Fleisch zu essen?
Dem Sinn dieser Ayah und dem einzelnen ihrer Worte entsprechend heißt das also, dass jede Art von Herabsetzung und Zuträgerei mit Herz und Verstand, aus Gründen der Menschlichkeit und aus Gewissensgründen, um der Natur und um des Volkes willen abgeschafft und verworfen werden muss. So siehst du denn nun, wie diese Ayah eine solche Schandtat kurz und prägnant, sechs Stufen hinunter, herabsetzt und sie auf wunderbare Weise in sechs verschiedenen Stufen verbietet.
Zuträgerei ist in den Händen der Leute von Feindschaft, Neid und Uneinsichtigkeit eine primitive Waffe, wie sie (von diesen Leuten) meistens verwendet wird. Ein Mann von Selbstachtung wird sich niemals dazu herabwürdigen, eine solch schmutzige Waffe zu verwenden. Darum sagte einmal ein berühmter Mann:


»Ich habe mich immer zu gut dafür gehalten, meinen Feind ins Gerede zu bringen. Ich habe mich niemals dazu erniedrigt, ihn mit Ehrabschneidung zu bestrafen. Verleumdung ist die Waffe der Schwachen, der Würdelosen und (der Leute von) niedriger Gesinnung.«



Zuträgerei besteht darin, dass ein Mensch, wäre er anwesend und könnte hören, was anderen über ihn zugetragen wird, das Übel aufnehmen und sich gekränkt fühlen würde. Hat jemand die Wahrheit gesagt, so nennt man dies Zuträgerei. Hat er eine Lüge verbreitet, so ist dies sowohl Zuträgerei als auch Verleumdung. Das ist dann eine doppelt hässliche Sünde.
Zuträgerei kann in einigen Ausnahmefällen erlaubt sein:
Erstens: Wer vor einem dafür zuständigen Mann eine Klage vorzubringen hat, damit er Hilfe erfahre und der Beklagte von Schuld und Sünde ablassen solle und deshalb aussagt, um sein Recht von ihm in Anspruch zu nehmen.
Zweitens: (Ein Beispiel als Anmerkung der Übersetzer: Ali möchte mit Mehmet zusammenarbeiten.) Der eine möchte sich bei dir über den anderen einen Rat holen. Wenn du ihm nun rein zu seinem Vorteil und ohne einen bösen Unterton sagst: »Arbeite nicht mit ihm zusammen! Du wirst dabei zu Schaden kommen.«
Drittens: Wenn jemand, nicht etwa um einen anderen zu beschimpfen oder ihn bloßzustellen, sondern zu dem Zweck, ihn zu beschreiben und vorzustellen, sagt: »Dieser lahmende Trinker ist da und da hingegangen.«
Viertens: Der Mann, der ins Gerede gekommen ist, ist ein öffentlicher Sünder. D.h. er schämt sich nicht, Schlechtes zu tun, sondern rühmt sich sogar noch seiner üblen Taten, findet Geschmack an seinem Unrecht, begeht seine Schandtaten in aller Öffentlichkeit ohne sich dessen zu schämen.
So kann Zuträgerei in bestimmten Ausnahmefällen erlaubt sein, wenn es ohne jeden bösen Unterton und nur um der Wahrheit und der guten Sache willen geschieht. Anderenfalls verzehrt Zuträgerei, so wie Feuer das Holz verzehrt, auch alle guten Werke.
Wer ein Ohrenbläser gewesen ist, oder einem solchen willig sein Ohr geliehen hat, der muss sagen


»Oh Allah verzeihe mir und dem, über den ich geklatscht habe!«



und danach, sobald er den Menschen sieht, über den er geklatscht hat, zu ihm sagen: »Bitte, trage mir nichts nach!*«


»Der Beständige ist der, der bleibt und besteht.«



Said Nursi
 
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