DIE ABSCHIEDSHUTBE DES GESANDTEN ALLAHS (a.s.) UNTER DEM BLICKWINKEL DER MENSCHENRECHTE

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DIE ABSCHIEDSHUTBE DES GESANDTEN ALLAHS (a.s.) UNTER DEM BLICKWINKEL DER MENSCHENRECHTE

DIE ABSCHIEDSHUTBE DES GESANDTEN ALLAHS (a.s.) UNTER DEM BLICKWINKEL DER MENSCHENRECHTE

Liebe Gläubige!
Allahu Teala hat unseren Propheten Hz. Muhammed Mustafa (s.a.v.) als ein Erbarmen (rahmet) für die Welten gesandt, als die Verkörperung seiner Barmherzigkeit. Kurz vor seinem Tod, im zehnten Jahr nach der Hicret (632), hat der Gesandte Gottes (s.a.v.) seine erste und letzte Hac gemacht: Er hat dabei den Menschen erklärt, wie man die Hac ausführt und hat am Berg Arafat vor mehr als einhunderttausend Schülern und Gefährten (Ashab-i Kiram) mit einer Rede Abschied genommen. So nennt man diese Rede auch “Veda Hutbesi”, “Hutbet-ul-Veda” oder auch ganz einfach “Abschiedshutbe”. Mit dieser Hutbe wurden die Rechte der Menschen (Menschenrechte) untereinander und einem Staatswesen gegenüber unter Garantie gestellt und das Fundament einer wahren und gerechten Werteordnung für Frieden und Glück gelegt. Diese von dem Gesandten Gottes (a.s.) vorgegebene Werteordnung ist überhaupt der erste Schritt der Menschheit auf dem Weg zur Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte. Die westliche Zivilisation mußte jahrhundertelange Konfessions- und zwei große Weltkriege führen, bis sie diese Erkenntnisse und Grundsätze formulieren und gesetzlich verankern konnte.

Hochgeschätzte Muslime!

So spricht der Gesandte Allahs (s.a.v.) in dieser Hutbe “O Ihr Menschen! So wie diese Tage heilige Tage sind, so wie diese Monate heilige Monate sind, so wie eure Stadt (Mekka) eine heilige Stadt ist, ebenso sind eure Leiber (euer Leben), euer Besitz und eure Ehre heilig; sie sind vor jeglichen Übergriffen in Schutz genommen.” [1] Dies ist nichts anderes als die Verkündung der Menschenrechte vor vierzehn Jahrhunderten. Der Gesandte Gottes (s.a.v.) zeigte damit der ganzen Menschheit auf, wie man in Frieden zusammenleben kann. Er lehrt. dass alle Menschen gleichberechtigt sind, dass sie einander Brüder und Schwestern sind und der eine nicht hochmütig den anderen als minderwertig ansehen darf. Und er fährt fort: “Der Araber ist dem Nicht-Araber und der Nicht-Araber dem Araber nicht überlegen; auch steht der Rothäutige auf keine Weise höher als der Schwarze, und der Schwarze nicht höher als der Rothäutige. Überlegenheit (und höherer Wert) liegen allein in der Takva, in der Ehrfurcht vor Allah.” [2]

Liebe Gläubige!
Insbesondere in Bezug auf die Rechte der Frauen, ihren Schutz und ihre Sicherheit, sagt uns unser Herr, der Gesandte Gottes (s.a.v.): “O ihr Menschen! Ich heiße euch, die Rechte der Frauen zu achten und hierbei die von Allahu Teala gesetzten Grenzen bis ins kleinste einzuhalten. Ihr habt die Frauen als ein Vermächtnis von Allah erhalten. Ihr habt sie vor dem Gesetz als eure Frauen angenommen, indem ihr beim Namen Allahs geschworen habt.
So wie Ihr Rechte gegenüber euren Frauen habt, so haben sie Rechte gegenüber euch... Euer Recht gegenüber den Frauen ist es, dass sie eure Ehre und euren Ruf wahren und dass sie Menschen, die ihr nicht mögt, ohne eure Erlaubnis nicht Einlass in euer (gemeinsames) Haus gewähren... Die (wichtigsten) Rechte der Frauen euch gegenüber sind, dass ihr angemessen für ihren Unterhalt und ihre Kleidung sorgt.”[3]

Weiter spricht unser Herr, der Gesandte Gottes (s.a.v.) in seiner Abschiedshutbe : “O ihr Gläubigen! Achtet wohl auf meine Worte und merkt sie euch gut. Der Muslim ist des Muslims Bruder, und so sind alle Muslime für einander Geschwister... Ohne Zweifel werdet ihr vor euren Herrn (Allah) treten. Und er wird euch für eure Taten zur Rechenschaft ziehen. Hütet euch davor, zu euren alten Fehlern zurückzukehren!” Der Gesandte Allahs (s.a.v.) lädt uns alle ein, unser Leben in Einigkeit und Gemeinschaft zu führen, friedlich, ruhig und liebevoll wie Geschwister, die sich gut verstehen. Er erinnert uns, dass wir vor dem Schöpfer über jeden einzelnen Schritt, den wir tun, Rechenschaft ablegen müssen. An anderer Stelle der Abschiedspredigt heißt es wiederum: “O ihr Menschen! Seid aufmerksam und wachsam! Haltet euch von diesen vier Dingen unbedingt fern: Allah jemand beizugesellen (d.h. Şirk zu begehen); gesetzwidrig zu töten, denn Leib und Leben des Menschen hat Allah für heilig (haram) und unantastbar erklärt; begeht keine Zina (Ehebruch); begeht keinen Diebstahl. Wer ein anvertrautes Gut aufbewahrt, der zögere nicht und gebe es seinem Besitzer pünktlich zurück.“ [3]

Verehrte Muslime!
Die Abschiedshutbe ist ohne Zweifel eine Zusammenfassung von universellen Grundsätzen, die für die Zukunft der Menschheit auch weiterhin ein wegweisendes Licht darstellen wird. Und uns Muslimen fällt die Aufgabe zu, uns selbst, unsere Familie und unser Umfeld nach diesen Werten auszurichten und zu formen. Daher müssen wir uns unserer Verantwortung gegenüber Allahu Teala bewußt werden und versuchen, unser Dasein als seine Diener in bester Art und Weise zu gestalten. Hören wir gemeinsam, was unser Herr, der Gesandte Gottes (s.a.v.) am Ende seiner Abschiedshutbe sagt: “O Ihr Gläubigen! Ich überlasse euch zwei Vermächtnisse (Emanat). Haltet euch daran; so werdet ihr niemals vom Wege abkommen. Diese Vermächtnisse sind das Buch Allahs, der Gnadenreiche Koran (Kuran-ı Kerim) und das Vorbild (die Sünnet) seines Gesandten.” [4]
Ich möchte meine heutige Hutbe mit einer Ayet-i Kerime aus der Sure Haşr beenden: “Was nun der Gesandte euch aufträgt, das nehmt an; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Erweist Allah Ehrfurcht. Ohne Zweifel, die Strafe Allahs ist streng.”[5]



[1] - Buhari, Hac. 132, c.2,s.191
[2] - Müsned, Ahmed b. Hanbel, c.5, s.411
[3] - Müslim, Hac 19, c.1, s.889
[4] – Müslim, İmare, 36
[5] – Haşr, 7
 
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