Der Stellenwert der Mütter im Islam

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Der Stellenwert der Mütter im Islam

Bismillahirrahmanirrahim

[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]

“Und wir haben dem Menschen befohlen, seine Eltern zu achten. Seine Mutter,
als sie ihn austrug, wurde von Tag zu Tag schwächer. Zwei Jahre lang wird er
gestillt. Daher geboten wir dem Menschen: ‘So danke Mir und deinen Eltern. Zu
Mir ist die Heimkehr!’”
[Sure “Lokman”, Vers 14]


Verehrte Gläubige,


wenn sich die Hände erheben zum Gebet oder zur Verwünschung, so sind es
mitunter die Hände von Eltern, die nicht unerhört bleiben. Ein jeder von uns trifft
manchmal auf Menschen, die ihre Eltern dazu gebracht haben, sie zu verwünschen,
so dass sie nun wandeln auf Erden und sich nicht mehr aufraffen können. Welch
Unglück für diejenigen, die ihre Eltern in ihrem Lebensabend, statt ihnen Ruhe und
Geborgenheit zu bieten und ihre Flügel schützend über sie auszubreiten, sie
kränken und beleidigen oder gar ihre empfindlichen Herzen brechen.



Verehrte Brüder und Schwestern,

unter denen, die Zuwendung und Wertschätzung verdienen, kommen Mütter an
erster Stelle. So kam eines Tages einer der Gefährten des Propheten zu diesem
und fragte ihn: “O Gesandter Allahs! Wer ist es unter den Menchen, der die
meiste Wertschätzung verdient?” Und der Prophet antwortete: “Deine Mutter!”
Der Prophetengefährte fragte weiter: “Wer ist es dann?” Der Prophet
antwortete abermals: “Deine Mutter!” Sein Gefährte fragte ihn erneut: “Wer ist
es danach?” Der Prophet antwortete auch hier: “Deine Mutter!” – “Und wer
dann?” fragte ihn der Gefährte. Dieses mal antwortete der Prophet: “Dein
Vater!” [1]

Und ein Koranvers lässt uns wissen, dass Mütter viel Mühsal für ihre Kinder
aufbringen und sie ihnen daher viel schulden, wenn es hier heißt: “Und wir haben
dem Menschen befohlen, seine Eltern zu achten. Seine Mutter, als sie ihn
austrug, wurde von Tag zu Tag schwächer. Zwei Jahre lang wird er gestillt.
Daher geboten wir dem Menschen: ‘So danke Mir und deinen Eltern. Zu Mir ist
die Heimkehr!’” [2]


Verehrte Brüder und Schwestern,


eine Mutter trägt ihr Kind neun Monate lang aus, sie streicht ihm liebevoll über den
Kopf, wiegt ihn mit Wiegenliedern in den Schlaf, lacht und weint mit ihm und
drückt ihn an ihr Herz. Ein Leben lang denkt sie an ihr Kind und schlägt sich mit
seinen Sorgen herum, ohne dabei die geringste Gegenleistung zu erwarten. Die
beste Gegenleistung, die ein Kind seiner Mutter daher geben kann, ist Liebe und
Respekt. Dieser Respekt und diese Wertschätzung werden es sein, durch die wir
wiederum das Wohlwollen Allahs erlangen.

Glücklich diejenigen, die durch das Wohlwollen ihrer Eltern, denen ihr Leben lang
Liebe, Respekt und Wertschätzung gebührt, auch das Wohlwollen Allahs erlangen
und auf die daher im Dies-, wie im Jenseits Glückseligkeit wartet. Lob und Dank
sei Allah, der das Paradies unter die Füße der Mütter gestellt hat. Möge Allah uns
Nachkommenschaft schenken, in deren Augen es eine Ehre ist, danach zu streben,
das Wohlwollen der Eltern zu erlangen.



[1] Buhari, Edep, 2; Muslim, Birr, 1
[2] Lokman, 14.
Osman Özkan
Religionsbeauftragter der DITIB-Ulu Moschee in Kiel
 
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