Einheit und Zusammenhalt

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Einheit und Zusammenhalt


بسم لله الرحمن الرحيم
وَاعْتَصِمُواْ بِحَبْلِ للهِّ جَمِيعًا وَلاَ تَفَرَّقُواْ

“Und haltet allesamt an Allahs Seil (am Islam) fest und zersplittert euch nicht.”
Sure „Al-i Imran“, Vers 103


صَلَّي للهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ
: Ϳ قَالَ رَسُولُ ِ
المؤمن للمؤمن كالبنيان يشد بعضه بعضا


“Gläubige sind wie Gebäude; sie unterstützen einander.”

Der Prophet Muhammed (Allahs Segen und Heil seien auf ihm)


Verehrte Gläubige, die ihr alle die Angehörigen der monotheistischen Religion des Islam seid, verehrte Muslime,
der Islam, der wie eine Sonne über uns alle aufging, vereinigte Menschen unterschiedlichster Hautfarbe, Sprache und Herkunft um den selben Glauben, womit er Feindschaft und Hass einen Riegel vorschob und der Menschheit damit wahren Frieden brachte. So lautet eine der lexikalischen Bedeutungen des Wortes “Islam” auch Frieden und ein “Muslim” ist folglich ein Mensch, der in Frieden und Ruhe lebt. Ein Leben in Ruhe und Frieden wiederum ist nur möglich durch die Verfestigung der Einheit und des Zusammenhalts.


Gottesdienstliche Handlungen haben im Islam u.a. auch den Sinn und den Zweck, Einheit und Zusammenhalt zwischen den Gläubigen herzustellen. Das beste Beispiel hierfür ist das gemeinschaftliche Gebet in der Moschee. Die Einheit, die wir herstellen, indem wir uns Schulter an Schulter zum Gebet aufstellen und die Reihen dabei geschlossen halten, müssen wir auch übertragen in unsere Herzen und auch hier Einheit und Zusammenhalt einkehren lassen.


Verehrte Gläubige,

schon in den ersten Jahren des Islams gab es Bestrebungen, die noch junge muslimische Gemeinde zu entzweien. Und diese haben sich, wenn auch in unterschiedlichen Formen, z.T. bis in unsere Tage fortgesetzt. Die Geschichte lehrt uns jedoch, dass jedes Volk und jede Gemeinde, deren religiöse und traditionelle Werte abhanden gekommen sind und bei denen keine Einheit und kein Zusammenhalt mehr herrschen, zum Untergang verurteilt ist. Daher sollten wir Muslime, die wir alle dem selben Glauben anhängen, den selben Koran lesen und die selbe Gebetsrichtung haben sowie an den selben Propheten und seinen Weg glauben, immer und überall Einheit und Geschlossenheit zeigen und als eine Gemeinde auftreten. Gerade in Europa ist das besonders wichtig. Wir sollten persönliche




Interessen beiseite legen und gemeinsam agieren, um stärker auftreten zu können. Dies ist auch besonders wichtig für unsere Zukunft und für den gesellschaftlichen Frieden in dem Land, in dem wir leben. Einheit und Zusammenhalt sollten wir daher nicht nur als Aufgabe und Verantwortung der Gemeinde gegenüber betrachten, sondern auch als religiöse Pflicht.
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir die Angehörigen einer Religion sind, in deren Offenbarungsschrift es heißt:
“ ... und zersplittert euch nicht.” [1] Gleichzeitig ermahnt uns unser Prophet mit folgenden Worten: “In der Einheit und im Zusammenhalt findet ihr Gnade; in der Zersplitterung hingegen nur Qual und Pein.” [2] Auch unsere Vorfahren wußten, was sie meinten als sie sagten: “Uneinigkeit in meiner Gemeinde würde mich selbst im Grab stören.”

Verehrte Gemeinde,

Nur wer sich im Geiste der Einheit bewegt ist also im Stande, geschlossen aufzutreten und Gefahren zu bannen. So lasst uns einen Blick werfen auf die Worte des Schöpfers, die wir befolgen sollten, um die Probleme zu bewältigen, denen wir von Zeit zu Zeit ausgesetzt sind:
“Und gehorcht Allah und seinem Gesandten und hadert nicht miteinander, damit ihr nicht kleinmütig werdet und eure Kraft euch verloren geht.” [3]

Der Prophet Muhammed (Allahs Segen und Heil seien auf ihm) sagte diesbezüglich:
“Hegt keinen Neid und keinen Hass aufeinander. Streitet nicht und kehrt euch nicht den Rücken zu. O ihr Diener Allahs, verbrüdert euch! Denn Muslime sind Geschwister. Kein Muslim darf dem anderen eine Ungerechtigkeit zufügen, ihm seine Hilfe verwehren oder ihn verschmähen oder geringschätzen. Wer von euch einem Muslim hilft, dem hilft auch Allah beim Jüngsten Tag. Wer den Fehler eines Muslims übersieht, dem lässt auch Allah einen Fehler durchgehen beim Jüngsten Tag. Glauben und Gottesfurcht kommen von Herzen. Wenn ein Muslim seinen Glaubensbruder geringschätzt und demütigt, so reicht ihm das als Sünde.” [4] Tausend Jahre lang haben wir in ein und demselben Land gelebt: nebeneinander, miteinander sowie in Frieden und wir werden das auch in Zukunft tun. Gleichzeitig haben wir diese Erfahrung des Zusammenlebens aber auch nach Europa transportiert und zelebrieren es nun auch hier.

In wenigen Tagen feiern wir das 85. Jubiläum der Gründung der Republik Türkei, das ebenfalls ein Symbol für Einheit und Zusammenhalt ist. Aus diesem Anlass gratuliere ich allen türkischen Landsleuten.

1- Al-i imran:103.
2- Keşfü’l-Hafa c.1, s..333.
3- Enfal:46.
4- Buhârî, Mezâlim 3, Edeb 57; Müslim, Birr 32, 58. R. Salihin, H.No: 235, 237.

Die Predigtkommission
 
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