Die Nacht der Bestimmung
بسم لله الرحمن الرحيم
اِنَّا اَنْزَلْنَاهُ فى لَيْلَةِ الْقَدْرِ
“Wir haben ihn (den Koran) wahrlich in der Nacht der Bestimmung herabgesandt.”
Der Koran, Sure “Kadir”, Vers 1
Verehrte Muslime,
Der Fastenmonat Ramadan, der auch der Monat des Segens und der Vergebung ist, nähert sich nun dem Ende. Damit nähern wir uns auch gleichzeitig der “Nacht der Bestimmung”, die heute, in der Nacht vom Freitag auf den Samstag, begangen wird.
Die Nacht der Bestimmung ist eine der außergewöhnlichen heiligen Nächte im Islam. In dieser Nacht wurden die ersten Koranverse herabgesandt, womit das wichtigste Ereignis in der Geschichte des Islam, nämlich die Offenbarugnsgeschichte des Korans, begann. Andererseits hat Allah, der Erhabene, eine eigene Sure herabgesandt, die sich mit dieser Nacht beschäftigt. So heißt es im Koran:
“Wir haben ihn (den Koran) wahrlich in der Nacht der Bestimmung herabgesandt. Und was lässt dich wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate. In ihr kommen die Engel und der Geist, mit ihres Herrn Erlaubnis herab, mit jeglichen Aufträgen. Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgenröte.” [1]
Der Koran dient uns als Wegweiser und zeigt uns wie wir als Individuen, Familie, Gesellschaft oder gar als gesamte Menschheit glücklich und zufrieden leben können. Er legt uns das Arbeiten nahe, sowie das Streben nach rechtmäßigem wohlverdientem Einkommen und zeigt uns, wie wichtig und notwendig es ist, erfolgreich zu sein. Er möchte, dass sich die Menschen Prinzipien wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Respekt und Rechtsempfinden aneignen. Er teilt uns mit, welche Verpflichtungen wir als Individium und als Gesellschaft haben. Für ein friedliches und glückliches Leben empfiehlt er uns die Gründung einer Familie und ein glückliches Familienleben. Kinder müssen mit ihren Eltern respektvoll umgehen, Ehepartner und Nachbarn miteinander. Auf keinen Fall dürfen wir unsere irdischen Interessen in den Vordergrund stellen und auf Grund dessen unsere Familienangehörigen vernachlässigen. Dies alles gehört zu den wichtigen Prinzipien des Korans.
Verehrte Gemeinde,
Der Koran hat das Ziel, für das Glück der Menschen im Dies- und im Jenseits zu sorgen, unseren Verstand und unsere Welt zu erhellen, uns von allen Übelkeiten fern zu halten, die einen Schatten auf unsere Spiritualität werfen und uns moralische Werte bei zu bringen. Zu den Grundprinzipien des Korans gehören Liebe, Respekt, Toleranz, Brüderlichkeit, Solidarität, Gerechtigkeit, Freundschaftlichkeit, Wissen und Wissenschaften, sowie moralische Werte.
Folgende Frage könnte sich uns nun aufdrängen: Wenn der Koran all dies beansprucht, wieso gibt es bei uns Muslimen dann immer noch familiäre oder gesellschaftliche Probleme? Nun, der wichtigste Grund hierfür ist, dass wir Menschen uns nicht so verhalten, wie unser Schöpfer und unser Prophet es von uns verlangen. Wir richten uns nicht immer nach dem Koran und der Tradition des Propheten. Vielmehr versuchen wir diese nach uns zu richten. Wir picken uns das heraus, was uns gefällt und lassen das weg, was unseren Interessen zuwider läuft. Denn der Koran war über Jahrhunderte hinweg eine Quelle der Wissenschaft, des Fortschritts und des Friedens und er wird es auch bis zum Jüngsten Tag bleiben. Wir Muslime müssen uns nur im selben Geist nach dem Koran richten, der als Rechtleitung für alle Menschen herabgesandt wurde.
Verehrte Muslime,
Die heutige Nacht ist eine große Gelegenheit für uns. Daher sollten wir von ihr, die besser ist als 1000 Monate, enstprechend profitieren. Wir sollten heute Nacht um Vergebung für unsere gößeren und kleineren Fehler und Sünden bitten. Wir sollten sie auch aufrichtig bereuen und uns vornehmen, diese nicht nochmal zu begehen. Wir sollten für uns selbst, für unsere Familie und für unsere Glaubensbrüder beten. Unser Prophet sagte im Bezug auf die Nacht der Bestimmung:
“Wer diese Nacht in Ehrfurcht begeht, dabei gläubig ist und den Lohn von Allah erhofft, dem vergibt Allah die alten Sünden.” [2]
Er empfahl uns für diese Nacht folgendes Gebet:
“O Allah, Du bist verzeihend und liebst das Vergeben. So vergib auch mir.” [3]
Wir sollten uns heute Nacht fragen, ob wir uns in der Lebenszeit, die wir hinter uns gelegt haben, nach dem Koran und der Tradition des Propheten gerichtet haben; denn wir sollten auch immer auf den Tod vorbereitet sein. An die Stelle von Hass und Groll sollte Liebe, Respekt, Toleranz, Freundschaft und Brüderlichkeit treten. Wir sollten auch die Waisen und die Alleinstehenden, die Armen sowie bedürftigen Menschen bedenken und sie erfreuen, indem wir sie mit unserer Armensteuer und unserne wohltätigen Spenden bedenken. An solch wichtigen Nächten und an den Festen sollten wir sowohl unsere Landsleute, als auch unsere Nachbarn, die den verschiedensten Religionen angehören können, besuchen und ihnen Blumen, Pralinen oder auch ein Buch über unsere Religion schenken. Damit lassen wir auch alte Gebräuche, wie das Schenken oder das gegenseitige Besuchen wieder aufleben.
Verehrte Gemeinde,
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Nacht der Bestimmung und hoffe, dass sie uns allen, unseren Familien, unseren Glaubensbrüdern und dem Land in dem wir leben, sowie der ganzen Menschheit Frieden bringt.
[1] Kadir:1-5.
[2] Buhari, Fadlu Leyleti’l-Kadr,1 .
[3] Tirmizî, Deavat, 85, V, 534.
Die Predigtkommission
بسم لله الرحمن الرحيم
اِنَّا اَنْزَلْنَاهُ فى لَيْلَةِ الْقَدْرِ
“Wir haben ihn (den Koran) wahrlich in der Nacht der Bestimmung herabgesandt.”
Der Koran, Sure “Kadir”, Vers 1
Verehrte Muslime,
Der Fastenmonat Ramadan, der auch der Monat des Segens und der Vergebung ist, nähert sich nun dem Ende. Damit nähern wir uns auch gleichzeitig der “Nacht der Bestimmung”, die heute, in der Nacht vom Freitag auf den Samstag, begangen wird.
Die Nacht der Bestimmung ist eine der außergewöhnlichen heiligen Nächte im Islam. In dieser Nacht wurden die ersten Koranverse herabgesandt, womit das wichtigste Ereignis in der Geschichte des Islam, nämlich die Offenbarugnsgeschichte des Korans, begann. Andererseits hat Allah, der Erhabene, eine eigene Sure herabgesandt, die sich mit dieser Nacht beschäftigt. So heißt es im Koran:
“Wir haben ihn (den Koran) wahrlich in der Nacht der Bestimmung herabgesandt. Und was lässt dich wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate. In ihr kommen die Engel und der Geist, mit ihres Herrn Erlaubnis herab, mit jeglichen Aufträgen. Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgenröte.” [1]
Der Koran dient uns als Wegweiser und zeigt uns wie wir als Individuen, Familie, Gesellschaft oder gar als gesamte Menschheit glücklich und zufrieden leben können. Er legt uns das Arbeiten nahe, sowie das Streben nach rechtmäßigem wohlverdientem Einkommen und zeigt uns, wie wichtig und notwendig es ist, erfolgreich zu sein. Er möchte, dass sich die Menschen Prinzipien wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Respekt und Rechtsempfinden aneignen. Er teilt uns mit, welche Verpflichtungen wir als Individium und als Gesellschaft haben. Für ein friedliches und glückliches Leben empfiehlt er uns die Gründung einer Familie und ein glückliches Familienleben. Kinder müssen mit ihren Eltern respektvoll umgehen, Ehepartner und Nachbarn miteinander. Auf keinen Fall dürfen wir unsere irdischen Interessen in den Vordergrund stellen und auf Grund dessen unsere Familienangehörigen vernachlässigen. Dies alles gehört zu den wichtigen Prinzipien des Korans.
Verehrte Gemeinde,
Der Koran hat das Ziel, für das Glück der Menschen im Dies- und im Jenseits zu sorgen, unseren Verstand und unsere Welt zu erhellen, uns von allen Übelkeiten fern zu halten, die einen Schatten auf unsere Spiritualität werfen und uns moralische Werte bei zu bringen. Zu den Grundprinzipien des Korans gehören Liebe, Respekt, Toleranz, Brüderlichkeit, Solidarität, Gerechtigkeit, Freundschaftlichkeit, Wissen und Wissenschaften, sowie moralische Werte.
Folgende Frage könnte sich uns nun aufdrängen: Wenn der Koran all dies beansprucht, wieso gibt es bei uns Muslimen dann immer noch familiäre oder gesellschaftliche Probleme? Nun, der wichtigste Grund hierfür ist, dass wir Menschen uns nicht so verhalten, wie unser Schöpfer und unser Prophet es von uns verlangen. Wir richten uns nicht immer nach dem Koran und der Tradition des Propheten. Vielmehr versuchen wir diese nach uns zu richten. Wir picken uns das heraus, was uns gefällt und lassen das weg, was unseren Interessen zuwider läuft. Denn der Koran war über Jahrhunderte hinweg eine Quelle der Wissenschaft, des Fortschritts und des Friedens und er wird es auch bis zum Jüngsten Tag bleiben. Wir Muslime müssen uns nur im selben Geist nach dem Koran richten, der als Rechtleitung für alle Menschen herabgesandt wurde.
Verehrte Muslime,
Die heutige Nacht ist eine große Gelegenheit für uns. Daher sollten wir von ihr, die besser ist als 1000 Monate, enstprechend profitieren. Wir sollten heute Nacht um Vergebung für unsere gößeren und kleineren Fehler und Sünden bitten. Wir sollten sie auch aufrichtig bereuen und uns vornehmen, diese nicht nochmal zu begehen. Wir sollten für uns selbst, für unsere Familie und für unsere Glaubensbrüder beten. Unser Prophet sagte im Bezug auf die Nacht der Bestimmung:
“Wer diese Nacht in Ehrfurcht begeht, dabei gläubig ist und den Lohn von Allah erhofft, dem vergibt Allah die alten Sünden.” [2]
Er empfahl uns für diese Nacht folgendes Gebet:
“O Allah, Du bist verzeihend und liebst das Vergeben. So vergib auch mir.” [3]
Wir sollten uns heute Nacht fragen, ob wir uns in der Lebenszeit, die wir hinter uns gelegt haben, nach dem Koran und der Tradition des Propheten gerichtet haben; denn wir sollten auch immer auf den Tod vorbereitet sein. An die Stelle von Hass und Groll sollte Liebe, Respekt, Toleranz, Freundschaft und Brüderlichkeit treten. Wir sollten auch die Waisen und die Alleinstehenden, die Armen sowie bedürftigen Menschen bedenken und sie erfreuen, indem wir sie mit unserer Armensteuer und unserne wohltätigen Spenden bedenken. An solch wichtigen Nächten und an den Festen sollten wir sowohl unsere Landsleute, als auch unsere Nachbarn, die den verschiedensten Religionen angehören können, besuchen und ihnen Blumen, Pralinen oder auch ein Buch über unsere Religion schenken. Damit lassen wir auch alte Gebräuche, wie das Schenken oder das gegenseitige Besuchen wieder aufleben.
Verehrte Gemeinde,
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Nacht der Bestimmung und hoffe, dass sie uns allen, unseren Familien, unseren Glaubensbrüdern und dem Land in dem wir leben, sowie der ganzen Menschheit Frieden bringt.
[1] Kadir:1-5.
[2] Buhari, Fadlu Leyleti’l-Kadr,1 .
[3] Tirmizî, Deavat, 85, V, 534.
Die Predigtkommission