Die rituelle Waschung und das Gebet als Weg der materiellen und geistigen Reinigung

garp

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Die rituelle Waschung und das Gebet als Weg der materiellen und geistigen Reinigung

ميحرل بسم الله الرحمن ا
اتْلُ مَا اُوحِيَ إلَيْكَ مِنَ الكِتَابِ وَ أقِمِ الصَّلاةَ إنَّ الصَّلاةَ تَنْهَى عَنِ الفَحْشَاءِ وَ المُنْكَرِ وَ لذِآْرُ ا لله
أآْبَرُ وَ اللهُ یَعْلَمُ مَا تَصْنَعُونَ
“Trage vor, was dir von dem Buche geoffenbart wird und verrichte das Gebet. Siehe das Gebet bewahrt vor Schandbarem und Verbotenem. Doch das ständige Gedenken an Allah ist fürwahr das Größte. Und Allah weiß, was ihr tut.”
Der Koran, Sure “Ankebut”, Vers 45 (Ankebut:45)


Verehrte Muslime,

Der Islam, die letzte der Offenbarungsreligionen, der gleichzeitig die vorherigen vervollkommnet, misst der materiellen und der geistigen Reinheit sehr großen Wert bei. Das Erste, was von einem Menschen verlangt wird, der zum Islam übertreten will, ist die geistige Reinigung des Herzens durch den Glauben an den “einen” Gott (tevhid) und die materielle Reinigung des Körpers, indem er die Ganzkörperwaschung (gusül) vornimmt. Um dies etwas zu konkretisieren: wer das Glaubensbekenntnis aufsagt (Ich bezeuge, dass es keinen anderen Gott gibt außer Allah und dass Muhammed (a.s.) sein Diener und Gesandter ist), Allah und seinen Gesandten in sein Herz einlädt. Daher muss derjenige, der an Allah und seinen Gesandten glaubt, sein Herz von allen möglichen Aberglauben und falschen Gedanken und seinen Körper von materiellen Verunreinigungen befreien. Schließlich achten wir ja auch auf die Reinheit unserer Wohnung, wenn wir einen geschätzen Gast zu uns einladen. Genauso, wie wohlhabende Menschen nicht in eine Villa einziehen, deren Bau noch nicht abgeschlossen ist und die noch nicht entsprechend ausgestattet ist, halten auch der Herr der Welten und sein Gesandter nicht Einzug in verunreinigte Herzen. Also müssen wir unsere Herzen von allen möglichen Aberglauben, Wut, Hass, Groll, Eifersucht, Zwietracht etc. befreien. Erst dann hält wahre Liebe zu Allah und seinem Gesandten in unsere Herzen Einzug und erst dann veranlasst uns unser Glaube, Allahs Gebote und Verbote zu befolgen und so zu leben, wie unser Prophet es getan hat.

Durch die rituelle Waschung (abdest) und die vorgeschriebene Ganzkörperwaschung (gusül) reinigen wir uns von materiellen Verunreinigungen und durch den Glauben und die gottesdienstlichen Handlungen von geistigen. Allah, der Erhabene, verkündet im Koran:

“O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr zum Gebet hintretet, so wascht euer Gesicht und eure Hände bis zu den Ellbogen und wischt über euren Kopf, und wascht eure Füße bis zu den Knöcheln. Wenn ihr im Zustand der großen rituellen

Unreinheit seid, nehmt die Ganzkörperwaschung vor.” [1]

“Seht, die guten Werke vertreiben die bösen.” [2]

“Trage vor, was dir von dem Buche geoffenbart wurde und verrichte das Gebet. Siehe, das Gebet bewahrt vor Schandbarem und Verbotenem.” [3]

Wir können selbst feststellen ob wir Seele verunreinigt ist, indem wir zunächst unsere Herzen überprüfen. Neigen wir zu Sünden? Wenn wir die Frage mit nein beantworten können sind wir durch unseren Glauben und unsere gottesdienstlichen Handlungen reinen Herzens. Müssen wir jedoch zugeben, dass wir das eine oder andere Fehlverhalten haben, gibt es nur eine Lösung: dann müssen wir so schnell wie möglich unseren Glauben stärken, indem wir den Koran lesen und unsere gottesdienstlichen Handlungen durchführen und zusehen, dass wir uns von materiellen und seelischen Verunreinigungen fern halten.

Ein Wort an diejenigen, die sagen: “Ich verrichte zwar nicht das rituelle Gebet, mein Herz ist jedoch rein!” Rein wird das Herz erst durch den bedingunslosen Glauben an Allah und seinen Propheten. Wahre Reinheit tritt erst ein, wenn der Mensch die religiösen Pflichten erfüllt und Verbotenes meidet wie das Feuer.
In diesem Sinne, verehrte Muslime, lasst uns unseren Körper mit der rituellen Waschung und der Ganzkörperwaschung reinigen, unsere Gedanken durch den Koran und unser Verhalten durch die gottesdienstlichen Handlungen.

[1] Maide: 6.
[2] Hud:114.
[3] Ankebut: 45
Erkan Saral
Religionsbeauftragter in Leverkusen
 
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