Risale-i Nur lesen -Zweiter Teil eines Briefes zum »Zehnten Wort«

ABDULLAH4

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Zweiter Teil eines Briefes zum »Zehnten Wort«

  • Ein wichtiger Anhang
Am Anfang des ersten Kapitels von neun Kapiteln, welche die neun Arten von Zeugnissen für die Wiederversammlung behandeln, finden sich die folgenden Ayat als ein wunderbarer Hinweis:


»Lob sei Allah, wenn für Euch die Abendzeit gekommen ist und die Morgenstunde und Preis sei Ihm in den Himmeln und auf der Erde zur Mittagsstunde und wenn der Tag sich neigt. Er schenkt der Erde wieder das Leben nach ihrem Tode und so werdet auch ihr wieder hervorgerufen werden.« (Sure 30, 17-19)



Wir wollen hier einen unumstößlichen Beweis und ein offensichtliches Zeugnis anführen, das sich aus dem Erlass über die Wiederversammlung ergibt, und es inshaallah (so Gott will!), erklären und erläutern Ein entsprechendes Kapitel darüber wurde noch nicht abgefasst. Doch wurde die Frage nach dem Leben im Zusammenhang mit der Auferstehung hier bereits eingefügt. Am Ende (dieser Abhandlung über das Leben) folgt ein Hinweis auf den Glaubensgrundsatz von der göttlichen Vorausschau auf das Leben (qader), der besonders feinsinnig und tiefgründig ist. .
Im Zusammenhang mit der achtundzwanzigsten Eigenart des Lebens wurde erklärt, dass das Leben nach den sechs Grundpfeilern (erkan) des Glaubens ausgerichtet und deren Beweis ist. Es enthält die Hinweise auf deren Existenz (bzw. Wahrheit). Ja, es ist in der Tat das Leben das bedeutendste Ergebnis, das Ferment und die Weisheit in der Schöpfung des Alls. Sicherlich ist diese erhabene Wahrheit nicht auf dieses vergängliche, kurze, fehlerhafte und schmerzvolle, irdische Leben beschränkt. Vielmehr ist das Ziel, das Ergebnis und die Frucht am Baume des Lebens, die dessen gewaltiger Größe würdig ist, das Ewige Leben, das jenseitige Leben, das Leben im »Haus der Glückseligkeit«, wo Steine, Bäume und Boden von Leben erfüllt sind. Anderenfalls wäre es die notwendige Konsequenz, dass der Baum des Lebens, der so zahlreiche bedeutsame Organe hervorgebracht hat, ohne Frucht, ohne Nutzen, ohne seine Verwirklichung für alle mit Bewusstsein Begabten, besonders für den Menschen, bliebe und der Mensch, der doch von seinen Anlagen und Fähigkeiten her zwanzigmal wertvoller ist als z.B. ein Sperling, und das Wichtigste, Erhabenste und Bedeutendste unter allem, was da lebt unter den Himmeln, hinsichtlich seines Lebensglückes zwanzigmal tiefer fiele als ein Sperling und zum unglücklichsten und würdelosesten unter den Armen werden würde.
In ähnlicher Weise würde ihm auch der Verstand, diese wertvollste unter allen Gnadengaben, sein Herz mit Gedanken der Trauer über die Vergangenheit und der Furcht vor der Zukunft wund reiben, ihm in einen Tropfen Freude neun Körnchen Schmerz untermischen und ihm so zur Katastrophe gereichen. Dergleichen aber wäre in hundertfacher Weise unsinnig. Also beweist das irdische Leben mit absoluter Sicherheit den Grundsatz vom Glauben an das Jenseits und stellt uns in jedem Frühling mehr als dreihunderttausend Musterbeispiele der Auferstehung vor Augen. Ja, wäre es denn überhaupt möglich, dass der allmächtige Lenker und Leiter, der in deinem Körper, deinem Garten, deiner Heimat alle für dein Leben notwendigen und geeigneten Werkzeuge und Geräte in Weisheit, Gnade und Barmherzigkeit vorbereitet hat und zu seiner Zeit bereitstellt, ja, sogar um deinen Magen weiß und ihn hört, wenn er in seinem Wunsch nach Leben und Beständigkeit mit einem so ganz privaten Gebet um Nahrung fleht, und mit zahllosen wohlschmeckenden Speisen zeigt, dass Er dieses Gebet auch annimmt und den Magen zufrieden stellt, nicht um dich wüsste, dich nicht sähe, die notwendigen Grundlagen für ein ewiges Leben, welches das höchste Ziel des Menschengeschlechtes ist, nicht vorbereiten sollte? das höchste, wichtigste, würdigste, umfassendste Gebet um das immerwährende Leben des Menschengeschlechtes nicht annehmen, ein jenseitiges Leben nicht einrichten und das Paradies nicht erbauen sollte? dem bedeutendsten Geschöpf im All, ja, König der Welt ein so umfassendes und so starkes Gebet, das um der Bedürfnisse des Men-schengeschlechtes willen in Himmel und Erde wiederhallt, nicht erhören sollte, wo Er doch dem Gebet des kleinen Magens eine Bedeutung zumisst und ihn zufrieden stellt? Sollte Er ihn dahin führen, die Vollkommenheit Seiner Weisheit und Seine unendliche Barmherzigkeit zu leugnen? Keineswegs und hunderttausendmal nein!...
Und wäre es des Weiteren auch noch möglich, dass der, welcher auch noch die ganz und gar verborgene Stimme selbst des kleinsten Lebewesens hört und dessen Schmerz wahrnimmt, ihm Heilung schenkt, seine Bedürfnisse befriedigt, sich in ganzer Liebe und Sorge um es kümmert und dafür sorgt, dass es mit Aufmerksamkeit bedient wird, ihm alle Schöpfung dienstbar macht, danach aber die einem Donner vergleichbar laute Stimme des größten und wertvollsten, beständigen und geliebten Lebens nicht vernehmen sollte!? sein so wichtiges Gebet um Beständigkeit, sein Verlangen und sein Flehen nicht beachten sollte? Das wäre so, als wollte Er einen einzelnen Soldaten mit vollendeter Sorgfalt ausrüsten und versorgen, ein ganzes, großes, stehendes Heer aber vernachlässigen, als könnte Er ein Stäubchen sehen, die Sonne aber nicht sehen! als könne Er das Sirren einer Mücke hören, das Grollen des Donners aber nicht hören! Keineswegs und hunderttausendmal nein!...
Ja, könnte es denn der Verstand überhaupt annehmen, dass der allmächtige und allweise Herr (Dhat-i Qadir-i Hakiem), in Seiner grenzenlosen Barmherzigkeit, in Seiner Liebe (muhabbet) und in Seinem unendlichen Mitgefühl (shefqat), der Seine eigenen Kunstwerke doch so sehr liebt, sie dazu hinführt, Ihn zu lieben und diejenigen, welche Ihn lieben noch mehr liebt, das Leben, das Ihn über alles liebt, geliebt wird und liebenswert ist, und seinen Meister von Natur aus anbetet, und die Seele (ruh), die Essenz und das Juwel des Lebens, zu ewigem Tode verurteilen und so bewirken könnte, dass der, welcher Sein eigener Liebender und liebevoller Geliebter ist, sich im Zorn für immer und ewig von Ihm abwendet, Ihm grollt, zutiefst gekränkt ist, selbst die tiefe Wahrheit Seines Erbarmens und das Licht Seiner Liebe (muhabbet) verleugnete und ihre Verleugnung verursachte? Keineswegs, hunderttausendmal nein und niemals!...
Eine solche vollkommene Schönheit (Djemal), die das All mit Ihrer (eigenen) Manifestation verschönt und eine solch vollkommene Barmherzigkeit (rahmet), welche alles Geschaffene in Freude taucht, ist sicherlich in unendlichem Grade heilig, unbefleckt und rein von einer solchen grenzenlosen Abscheulichkeit, totalen Schändlichkeit und totalen Ungerechtigkeit und Erbarmungslosigkeit.
Schlussfolgerung: Da nun einmal in der Welt Leben ist, werden diejenigen Menschen, welche die tiefe Wahrheit des Lebens erfasst und dieses Leben nicht missbraucht haben, an einem ewigen Ort, in einem ewigen Paradies ein ewiges Leben erlangen. »Amenna« (wir glauben)... So wie aber nun auf dem Antlitz der Erde die glänzenden Dinge ihren Glanz in den Stahlen der Sonne entfalten, auf dem Antlitz der Meere das Licht in den Wassertropfen aufstrahlt und wieder verlischt, während nach ihnen schon wieder andere Tropfen gleich den vergangenen zu Lichtquellen winzig kleiner imaginärer Sonnen werden und damit offensichtlich zeigen, dass dieser ganze Sprühregen aus Fünkchen und Tröpfchen die spiegelgleiche Verkörperung einer einzigen großen Sonne bildet, und mit verschiedenen Zungen die Existenz der Sonne ins Bewusstsein ruft, und mit seinen Lichtfingern auf sie hinweist, ebenso erglänzt auch alles, was auf dem Antlitz der Erde und im Meere lebt als eine gewaltige Manifestation des Namens des Herrn, des lebendigen und beständigen und Leben spendenden durch göttliche Allmacht, spricht »Ya Hayy« (Leben), und verschwindet hinter dem Vorhang des Unsichtbaren, um anderen, die nach ihm kommen, Platz zu machen, und legt so Zeugnis ab für das Leben und dafür, dass es notwendigerweise einen Herrn des Lebens (Hayy) und der Ewigkeit (Qayyum) geben muss, der das ewige Leben ist, und weist darauf hin. Alle Beweise, die ein Zeugnis göttlichen Wissens sind, dessen Spuren in der Ordnung alles Geschaffenen sichtbar werden, alle Belege, welche die Macht beweisen, die im All herrscht, alle Zeugnisse, welche auf einen Wunsch und Willen hinweisen, welcher über alle Ordnung und Anordnung verfügt, alle Kennzeichen, welche das Prophetentum beweisen, welches Mittler des Wortes des Herrn und der göttlichen Ordnung ist, alle diese Wunder und dergleichen (sie alle zugleich und gemeinsam)... alle Beweise, welche für die sieben göttlichen Attribute ein Zeugnis sind, bezeugen, bestätigen und verweisen übereinstimmend darauf, dass der Herr des Lebens und der Ewigkeit der Lebendige ist. Denn, wenn ein Ding Sehvermögen besitzt, so muss auch Leben in ihm sein. Ist Hörvermögen vorhanden, so ist dieses eines der Kennzeichen des Lebens. Ist Sprechvermögen vorhanden, so ist auch dieses eines der Kennzeichen für das Vorhandensein von Leben. Wo Handlungs- und Entscheidungsfreiheit gegeben sind, kommt darin Leben zum Ausdruck. In ähnlicher Weise legen auch solche Attribute wie »der Allmächtige«, »der über alles Entscheidende« und »der Allwissende«, deren Vorhandensein an ihren Auswirkungen ganz klar und ohne alle Zweifel erkannt werden kann, mit allen ihren Nachweisen dafür Zeugnis ab, dass der Herr des Lebens und der Ewigkeit der Lebendige ist und der notwendigerweise Seiende, und sie legen auch für ein ewiges Leben Zeugnis ab, von dem schon eine einzige Projektion einem Licht gleicht, welches das Weltall erleuchtet, und von dem schon eine einzige Manifestation genügt, das gesamte Haus des Jenseits bis in alle Teilchen hinein mit Leben zu erfüllen.
So steht das Leben auch im Zusammenhang mit dem Grundsatz des Glaubens an die Engel, weist zeichenhaft auf ihn hin. Denn da nun einmal das bedeutendste Ziel im Kosmos das Leben ist, und die Lebewesen darin am weitesten verbreitet sind, und wegen ihres Wertes vielfach wieder aufgelegt werden, und das Gästehaus dieser Erde mit ihrem Kommen und Gehen in Scharen mit Leben erfüllen, und da nun einmal das Erdenrund mit so vielen Arten von Lebewesen erfüllt ist, sich ständig in Weisheit füllt und wieder leert, um so die verschiedenen Arten von Lebewesen jeder Zeit wieder zu erneuern und neu wieder aufzulegen, und eine Vielzahl von Lebewesen selbst noch aus den wertlosesten und verdorbensten Dingen erschaffen werden, sodass diese zu einem Versammlungsort von Mikroben werden, werden also Bewusstsein und Vernunft, welche das reinste Konzentrat dessen sind, was aus dem Leben extrahiert wurde, und die Seele (ruh), die ein feinstofflicher und unwandelbarer Juwel ist, auf diesem Erdenrund in aller Vielfalt erschaffen. Es ist so, als werde die Erde durch das Leben, die Vernunft, das Bewusstsein und die Seele belebt und mit Leben erfüllt. Es liegt sicherlich nicht im Bereich der Möglichkeiten, dass die Himmelskörper, welche feinstofflicher, lichtvoller, größer und bedeutender als die Erde sind, tot und starr sein sollten, ohne Leben und Bewusstsein. Es muss also geeignete, mit Bewusstsein begabte, himmlische Lebewesen geben, um die Himmel, die Sonnen und die Sterne zu bewohnen, zu beleben und mit Leben zu erfüllen, um das Ziel der Erschaffung der Himmel zu verwirklichen und als Partner im Dialog mit dem Hochgelobten zu erscheinen. So erfordert es also das Geheimnis des Lebens, dass es auch die Engel gibt...
In ähnlicher Art weist das innerste Geheimnis des Lebens indirekt auch auf den Grundsatz des Glaubens an die Propheten hin und beweist ihn. Denn in der Tat wurde der Kosmos erschaffen um des Lebens willen, und auch das Leben ist eine einzige gewaltige Manifestation des Urewigen, des Lebendigen und Beständigen (Hayy ve Qayyum). Es ist eines Seiner vollkommensten Schmuckstücke. Es ist eines Seiner schönsten Kunstwerke. Und weiter enthüllt sich das ewige Leben durch die Sendung der Propheten und die Offenbarung der Schriften. Tatsächlich wüssten wir nichts vom ewigen Leben, gäbe es nicht die Bücher und die Propheten. So wie wir erkennen, dass ein Mensch noch körperlich existiert und noch geistig lebendig ist, wenn er redet, so gibt es auch die Propheten und die offenbarten Schriften, um das Wort des Herrn, der hinter der Welt des Unsichtbaren, unter dem Schleier dieses Kosmos verborgen redet und spricht, Befehle erteilt und Verbote erlässt, bekannt zu machen und Seine Ansprachen zu verbreiten.
So wie dieses irdische Leben mit absoluter Sicherheit ein zuverlässiges Zeugnis dafür ablegt, dass der Lebendige von Ewigkeit her da ist und da sein muss, so beweist es indirekt auch die Grundsätze des Glaubens an die Propheten, welche uns gesandt, und die Schriften, welche uns offenbart wurden, und welche die Strahlen und Manifestationen des urewigen Lebens verkörpern und uns mit ihm verbinden. Besonders weil das Prophetentum Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, und die Offenbarung des Qur'an der Seele und dem Verstand des Lebens gleichen, kann man sagen, dass beide eine Realität darstellen, die ebenso sicher ist wie die Existenz des Lebens selbst. So wie also das Leben tatsächlich ein Konzentrat ist, das aus dem Kosmos extrahiert wurde, Bewusstsein und Gefühl aber konzentriertes Leben, aus dem Leben extrahiert, Vernunft aber ein Konzentrat des Bewusstseins, extrahiert aus Bewusstsein und Gefühl, der Geist (ruh) aber ein echtes und reines Juwel und die unwandelbare und unabhängige Essenz des Lebens, so ist auch das leibliche und seelische Leben Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, das konzentrierte Konzentrat, das aus dem Leben und dem Geist des Kosmos extrahiert wurde. Das Prophetentum Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, aber ist das reinste Konzentrat, das aus dem Gefühl, dem Bewusstsein und der Vernunft des Kosmos extrahiert wurde. Ja, sogar das leibliche und seelische Leben Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, ist - wie seine Werke bezeugen - das Leben des kosmischen Lebens, und das Prophetentum Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, ist das Bewusstsein und das Licht des kosmischen Bewusstseins, und die Offenbarung des Qur'an - Zeugnis lebendiger Wahrheit! - ist der Geist des kosmischen Lebens und die Vernunft des kosmischen Bewusstseins. Ja, fürwahr, so ist das in der Tat!...
Verließe das Prophetentum Mohammeds, mit dem Friede und Segen sei, das All, schiede aus ihm sein Licht, so stürbe das All. Entschwände uns (die Botschaft) des Qur'an, verlöre das Erdenrund Kopf und Verstand, und das All würde verrückt werden. Vielleicht stieße dann sein willenlos gewordener Kopf gegen einen Planeten und der Jüngste Tag bräche herein...
Leben steht ferner in Beziehung zu dem Grundsatz des Glaubens an Qader (Vorauswissen Gottes, Konsequenz im Leben) und ist der indirekte Beweis dafür. Weil aber das Leben aus dieser Erde, die wir hier bezeugen, hervorsprießt (wie das Licht aus der Sonne) und alles erfüllt und die Frucht und das Ziel des Daseins, ja, einen Brennspiegel darstellt für den Schöpfer des Alls, ein vollkommenes Abbild der Taten des Herrn und sie alle beinhaltet und als deren Programm (wenn dieser Vergleich gestattet ist) angesehen werden darf, erfordert das Geheimnis des Lebens sicherlich, dass die abwesende Welt (alem-i gayb), nämlich die Vergangenheit und die Zukunft, sich in einem Zustand der Bereitschaft zu Regelmaß, System und Bekanntheit Die Tatsache, dass die Welt der Geister, welche einen Teil der unsichtbaren Welt (alem-i gayb) darstellt, erfüllt ist von Geistern, die das eigentliche Leben und den Stoff des Lebens bilden und lebendige Wesen und Juwelen sind, verlangt und erfordert mit Sicherheit, dass auch die andere Art der abwesenden Welt (alem-i gayb), die wir Vergangenheit und Zukunft nennen und ihr zweiter Teil ist, zur Verwirklichung der Manifestation des Lebens gelangen soll. Zudem zeigt auch die vollendete Ordnung, die bedeutsame Stellung, die lebendige Frucht und das Verhalten eines Dinges, so wie wir sie im Bereich des Wissens (vudjud-u ilmi) vorfinden, eine Art Manifestation geistigen (manevi) Lebens. Tatsächlich kann diese Art einer Manifestation des Lebens, die ein Strahl der Sonne des urewigen Lebens ist, sicherlich nicht allein auf diese bezeugte Welt, diese gegenwärtige Zeit und diese äußerliche Existenz beschränkt sein. Vielmehr empfängt jede einzelne Welt ihrer Fähigkeit entsprechend eine Manifestation dieses Lichtes, und das All ist voll Licht und Leben durch diese Manifestation in allen seinen Welten. Wenn dies nicht so wäre, dann wäre jede einzelne Welt, so wie dies in den Augen der Irregeleiteten erscheint, ein großer und furchtbarer Leichnam, eine von Finsternis und Zerfall erfüllte Welt inmitten eines vergänglichen und nur äußerlichen Lebens.
So wird in diesem Geheimnis des Lebens auch ein breiter und grundsätzlicher Aspekt des Glaubens an die göttliche Vorherbestimmung und ihre Erfüllung (qader ve qaza) verständlich und dadurch erhärtet. Denn gerade so wie die bezeugte Welt und die gegenwärtig vorhandenen Dinge in der Art ihrer Entstehung und in dem, was sie hervorbringen, das Leben bezeigen, das in ihnen ist, genauso haben auch die Geschöpfe der vergangenen und künftigen Zeiten, die der abwesenden Welt (alem-i gayb) zugerechnet werden, eine, inneres Leben tragende, geistige Existenz (vudjud-u manevi) und ihre geistige Gewissheit in Seinem Wissen, was sich im Namen Zukunft und durch die Vermittlung der Tafeln von der göttlichen Vorherbestimmung und deren Erfüllung (lauh-i qader ve qaza) in den Werken dieses geistigen Lebens (manevi hayat) zeigt und in ihnen offensichtlich wird...
 
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